Buchbesprechung:
„Die Geographie Tibets“
Von
Shu Ping
„Die
Geographie Tibets” aus der
Sachbuchreihe: Tatsachen über Tibet stellt Tibet als
eine Region mit einigen Superlativen vor: Dort ragt der höchste
Berg, der Qomolangma (8848,13 m) empor, entspringen die größten
Flüsse Asiens, man findet am Yarlungzangbo die tiefste Schlucht
der Welt mit 7000 m und die höchste Waldgrenze mit 4600 m.
Verschiedene einzigartige Landschaften Tibets führen die Autoren
dem Leser durch ihre eingehende Darstellung vor Augen.
Beim Lesen wird einem klar, dass das Tibet
seiner Vorstellungen zu eng gefasst ist. Sieben geografische
Zonen ziehen sich über die Region, darunter auch eine mit
Urwäldern versehene subtropische Zone. Mit den Höhenlagen
variieren die Fauna und Flora. Es gibt sowohl Polsterpflanzenarten,
die nur bis 10 cm hoch wachsen, als auch Bäume, die einen
Umfang von 2,5 m und eine Höhe von 80 m haben. Mit Tibetern
ist oft das Yak in Verbindung gebracht, es ist vor allem in
Hochgebirsgwiesen zwischen 2500 m und 5700 m anzutreffen,
und wird auf anderen Höhen und in trockeren Gebieten von Schafen
und Ziegen abgelöst.
Erwähnenswert
sind die sehr professionellen und wunderschönen Landschaftsaufnahmen
in diesem Werk, die sich auch dadurch auszeichnen, dass sie
verschiedene geographische und geologische Begriffe und Phänomene
in anschaulicher Weise erläutern.
Hoffen
wir gemeinsam mit den Autoren, dass durch die Erschaffung
von Naturschutzzonen das „ökologisch sensible Gebiet“ und
diese wunderbaren Landschaften erhalten bleiben und von den
angesprochenen Umweltproblemen wie der Degeneration von Weiden,
der Bodenverwüstung durch Abholzung und die damit verbundene
Abnahme von Waldressourcen und Umweltproblemen durch die Erschließung
von Ressourcen nachhaltig verschont bleiben.
Das Buch ist aus dem „Fachchinesischen“
ins Deutsche übersetzt worden, doch die deutsche Übersetzung
bietet eine allgemein verständliche und fachlich zutreffende
sprachliche Ausführung, die dem Leser ermöglicht, einen guten
Überblick über die Geographie Tibets zu erhalten.
Das Buch
ließ mich übrigens an meine Tage als Sinologiestudentin zurückdenken,
in der wir Berge, Flüsse, Klimazonen und ähnliche geografische
Details Chinas blindlings auswendig lernten. Es wäre damals
viel sinnvoller gewesen, wenn eine Landkarte als Hilfsmittel
verwendet worden wäre. Auch diesmal wäre eine detailierte
Karte hilfreich gewesen.
Yang
Qinye, Zheng Du: Die Geographie Tibets. In Sachbuchreihe Tibet:
Tatsachen über Tibet (Beijing, China Intercontinental Press,
2003) ISBN 7-5085-0167-5/K.390, 28 Yuan