Juli 2003
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Wirtschaft

Außenhandel in Shanghai nach Aufhebung der SARS-Reisesperre wiederbelebt

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Außenhandel in Shanghai nach Aufhebung

der SARS-Reisesperre wiederbelebt

Von Wu Yu

In diesen Tagen kann Tang Xiaojie, der Vorstandsvorsitzende der Shanghaier Außenhandelsgruppe, endlich aufatmen: Drei Außenhandelsdelegationen seiner Firma können ihre Reise ins Ausland nach der Aufhebung der wegen SARS verhängten Reisesperre wieder antreten, um ihren Geschäften nachzugehen.

Auf einer Diskussionsrunde am 27. Mai 2003 sagte Tang, dass die erste Delegation nach Vietnam reisen werde, um den Auftrag für den Bau zweier Kohle- und zweier Wasserkraftwerke entgegenzunehmen. Auch der technische Austausch sei Gegenstand des Besuchs. Die zweite Delegation werde sich nach Guayana begeben, um den Zuschlag für den Bau einer Zuckerfabrik offiziell zu unterzeichnen. Das Reiseziel der dritten Delegation schließlich sei der Iran, wo die Vorbereitung für ein bereits unterzeichnetes Straßenbauprojekt ansteht. Das Vertragsvolumen dieses Projekts liege bei 210 Mio. US-Dollar, womit es eines der größten Projekte sei, die ein Unternehmen aus Shanghai im Ausland übernommen habe.

Wie der Shanghaier Außenhandelsgruppe wurde vor kurzem auch 13 Shanghaier Unternehmen die Erlaubnis erteilt, ihre 20 Delegationen ins Ausland zu entsenden. Die Geschäftsbereiche dieser Firmen erstrecken sich auf Handelsbesprechungen, die Einführung von Investitionen, Abnahme von Projekten, den Kundendienst und die Veranstaltung von Fortbildungsseminaren. Die ausländischen Geschäftspartner befinden sich vor allem in den USA, Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Kanada, Japan, Australien, Singapur, Südafrika, Pakistan und Vietnam. Vor der Reise müssen sich die Delegationsmitglieder beim Shanghaier Gesundheitszentrum für Auslandsreisen einer medizinischen Untersuchung mit Blutabnahme und Röntgenaufnahme unterziehen. Nur wenn sie das medizinische Attest bekommen haben, dürfen sie ausreisen.

Seit April dieses Jahres wurden die Reisen von Shanghaiern in andere Landesteile und ins Ausland und der damit verbundene Außenhandelsverkehr durch SARS erheblich gestört, mit der Folge, dass der Export und die Einführung von Investitionen beeinträchtigt wurden. Um die durch SARS entstandenen Schwierigkeiten zu überwinden, ermutigte die Stadtregierung die Unternehmen, den Kontakt nach außen möglichst per Telekommunikation, also Telefon, Fax, Internet oder Videokonferenzen, aufrecht zu erhalten. Sie ergriff außerdem noch verschiedene Maßnahmen, um die Handelsbeziehungen der Betriebe zu normalisieren. Vor kurzem hat die Außenhandelskommission der Stadt Shanghai 253 Auslandsfilialen von Shanghaier Unternehmen aufgefordert, während der SARS-Epidemie die Arbeit der Kontaktknüpfung und -pflege mit ausländischen Geschäftspartnern für Shanghaier Unternehmen ohne Gegenleistung zu übernehmen. 180 davon haben bisher, nach einer Überprüfung der eigenen Arbeitskapazität, erklärt, dazu in der Lage zu sein. Manche haben bereits damit begonnen, geschäftliche Verbindungen herzustellen. Die Auslandsfilialen der Shanghaier Unternehmen setzen sich außerdem aktiv für die Berichterstattung über die SARS-Bekämpfung in China und in Shanghai ein und ermuntern ausländische Firmen dazu, den normalen Handelsverkehr mit ihren chinesischen Partnern aufrechtzuerhalten.

Die Dongfang Guoji Chuangye GmbH, die hauptsächlich im Kleidungs- und Textilienhandel tätig ist, berichtete, dass ihre Geschäfte unter SARS gelitten hätten. Im Vergleich zum gleichen Zeitraum im vorigen Jahr seien die Exporte spürbar gesunken, doch liege darin eine potentielle Dynamik für eine neue Entfaltung. Zur Zeit verfügt die Firma über Filialen in Amerika, Australien und Japan. Nun richtet die Firmenzentrale den Blick auf den Vertrieb, um besser auf die Bedürfnisse der Endverbraucher hinzuarbeiten, und nimmt direkt Kontakt mit ausländischen Kunden auf. Dafür entsendet sie diesmal drei Delegationen ins Ausland, um die bestehende Kundschaft zu besuchen, neue Kooperationsprojekte zu besprechen und neue Exportverträge abzuschließen.

Aus einer Statistik geht hervor, dass das gesamte Exportvolumen Shanghais zwischen Januar und April dieses Jahres bei 13,76 Mrd. US-Dollar lag. Das ist ein Anstieg von 45,2% im Vergleich zur gleichen Zeitspanne im vorigen Jahr. Zur gleichen Zeit wurden 1504 ausländische Investitionsprojekte (+58,1%) mit Kapitalzusagen über 4,309 Mrd. US-Dollar (+51,3%) genehmigt.

Aus Xinhuanet, 28. Mai 2003

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