Oktober 2003
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Sonderberichte

China auf Rädern
Volkswagens Erfolgsgeschichte
Chinesische Autos zu schicken Preisen
Auf der Suche nach dem richtigen „Kindermädchen“ fürs Auto

Volkswagens Erfolgsgeschichte

Von Qiu Jianghong

Zu Beginn der 80er Jahre, als die chinesische Automobilindustrie noch schwach war, wurden mehr als 300 000 Wagen importiert. China musste eigene Fahrzeuge herstellen, und Volkswagen, das bereits 1978 erste Investitionen getätigt und Verhandlungen über einen Technologietransfer eingegangen war, war einer der ersten ausländischen Automobilkonzerne, die berücksichtigt wurden. „Volkswagen hielt nach Geschäftspartnern in Asien Ausschau, um den USA und Japan die Stirn bieten zu können, und war sich des riesigen Marktpotentials Chinas bewusst“, erklärt Qiu Ke, ehemaliger Geschäftsführer der Shanghai Automobile and Tractor Industrial Company. Es gab Verhandlungen mit US-amerikanischen und japanischen Autoherstellern, doch China entschied sich für Volkswagen. Es befand, dass seine Modelle die Bedürfnisse chinesischer Autofahrer am besten abdeckte.

So wurde Volkswagen zum ersten ausländischen Automobilkonzern, der in China Fuß fasste. 1985 entstand das chinesisch-deutsche Jointventure Shanghai Volkswagen, das hauptsächlich den Santana produzierte. Als einziges erhältliches ausländisches Automodell dominierte er bald den chinesischen Automarkt, und in der zweiten Hälfte der 80er Jahre waren 80 bis 90% der Autos auf den Straßen Chinas Santanas.

Mit FAW-Volkswagen gründete der deutsche Autohersteller 1991 in Changchun, Provinz Jilin, sein zweites chinesisches Jointventure. Dieses nahm die Herstellung von Modellen wie dem Audi auf, die eigens als Firmenwagen vorgesehen waren. Seither zählt Volkswagen in China zu den best bekannten multinationalen Konzernen.

Bekanntheitsgrad der Marke Volkswagen steigern

Volkswagen machte an der Sechsten Internationalen Automobilausstellung in Beijing Furore, als es die in China produzierten Santana, Jetta, Audi und Passat gemeinsam mit dem in Deutschland hergestellten Golf unter dem VW-Logo versammelte, anstatt sie wie bisher getrennt vorzustellen. Die Namen dieser Modelle sind in China weitherum bekannt, aber nicht jeder weiß, dass sie aus einer Volkswagen-Fabrik stammen. Mit dem Einstieg von Konkurrenten wie Toyota und GM in den chinesischen Markt steigt die strategische Bedeutung der Marke.

„Unsere Produkte sind in China erfolgreich“, sagt Dr. Robert Buchelhofer, Vorstandsvorsitzender von Volkswagen Asien-Pazifik, „doch wir müssen unseren Markennamen stärken.“ Deshalb entschloss sich der Konzern zu einer entsprechenden Offensive und beauftragte Volkswagen (China) Investment Co. damit, den chinesischen Konsumenten bewusst zu machen, welche Modelle unter dem Namen Volkswagen hergestellt werden.

Mehr Importe

Chinas WTO-Beitritt und die Olympischen Spiele 2008 in Beijing haben der Automobilindustrie noch mehr Geschäftsmöglichkeiten eröffnet.Viele Unternehmen führen mittlerweile ihre Produkte nach China aus, und die chinesischen Konsumenten fühlen sich zu importierten Autos hingezogen. Walter Hanek, der Leiter der Abteilung Import der Volkswagen-Gruppe, bemerkt dazu: „Es reicht nicht mehr, nur Modelle aus chinesischer Produktion anzubieten. Die chinesischen Konsumenten werden immer anspruchsvoller, deshalb müssen wir unsere Angebotspalette durch Importe ausweiten.“

Das erste in China erhältliche Importmodell von Volkswagen ist der Sharan. Ihm werden bald viele weitere erstklassige Volkswagen folgen.

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