Volkswagens
Erfolgsgeschichte
Von Qiu Jianghong


Zu Beginn
der 80er Jahre, als die chinesische Automobilindustrie noch
schwach war, wurden mehr als 300 000 Wagen importiert. China
musste eigene Fahrzeuge herstellen, und Volkswagen,
das bereits 1978 erste Investitionen getätigt und Verhandlungen
über einen Technologietransfer eingegangen war, war einer
der ersten ausländischen Automobilkonzerne, die berücksichtigt
wurden. „Volkswagen hielt nach Geschäftspartnern in Asien
Ausschau, um den USA und Japan die Stirn bieten zu können,
und war sich des riesigen Marktpotentials Chinas bewusst“,
erklärt Qiu Ke, ehemaliger Geschäftsführer der Shanghai
Automobile and Tractor Industrial Company. Es gab Verhandlungen
mit US-amerikanischen und japanischen Autoherstellern, doch
China entschied sich für Volkswagen. Es befand, dass seine
Modelle die Bedürfnisse chinesischer Autofahrer am besten
abdeckte.
So
wurde Volkswagen zum ersten ausländischen Automobilkonzern,
der in China Fuß fasste. 1985 entstand das chinesisch-deutsche
Jointventure Shanghai Volkswagen, das hauptsächlich den
Santana produzierte. Als einziges erhältliches ausländisches
Automodell dominierte er bald den chinesischen Automarkt,
und in der zweiten Hälfte der 80er Jahre waren 80 bis
90% der Autos auf den Straßen Chinas Santanas.
Mit FAW-Volkswagen
gründete der deutsche Autohersteller 1991 in Changchun, Provinz
Jilin, sein zweites chinesisches Jointventure. Dieses nahm
die Herstellung von Modellen wie dem Audi auf, die eigens
als Firmenwagen vorgesehen waren. Seither zählt Volkswagen
in China zu den best bekannten multinationalen Konzernen.
Bekanntheitsgrad
der Marke Volkswagen steigern
Volkswagen
machte an der Sechsten Internationalen Automobilausstellung
in Beijing Furore, als es die in China produzierten Santana,
Jetta, Audi und Passat gemeinsam mit dem in Deutschland hergestellten
Golf unter dem VW-Logo versammelte, anstatt sie wie bisher
getrennt vorzustellen. Die Namen dieser Modelle sind in China
weitherum bekannt, aber nicht jeder weiß, dass sie aus
einer Volkswagen-Fabrik stammen. Mit dem Einstieg von Konkurrenten
wie Toyota und GM in den chinesischen Markt steigt die strategische
Bedeutung der Marke.
„Unsere
Produkte sind in China erfolgreich“, sagt Dr. Robert Buchelhofer,
Vorstandsvorsitzender von Volkswagen Asien-Pazifik, „doch
wir müssen unseren Markennamen stärken.“ Deshalb entschloss
sich der Konzern zu einer entsprechenden Offensive und beauftragte
Volkswagen (China) Investment Co. damit, den chinesischen
Konsumenten bewusst zu machen, welche Modelle unter dem Namen
Volkswagen hergestellt werden.
Mehr
Importe
Chinas
WTO-Beitritt und die Olympischen Spiele 2008 in Beijing haben
der Automobilindustrie noch mehr Geschäftsmöglichkeiten
eröffnet.Viele Unternehmen führen mittlerweile ihre Produkte
nach China aus, und die chinesischen Konsumenten fühlen sich
zu importierten Autos hingezogen. Walter Hanek, der Leiter
der Abteilung Import der Volkswagen-Gruppe, bemerkt dazu:
„Es reicht nicht mehr, nur Modelle aus chinesischer Produktion
anzubieten. Die chinesischen Konsumenten werden immer anspruchsvoller,
deshalb müssen wir unsere Angebotspalette durch Importe ausweiten.“
Das erste
in China erhältliche Importmodell von Volkswagen ist
der Sharan. Ihm werden bald viele weitere erstklassige Volkswagen
folgen.