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50 Jahre China im Spiegel von „China heute“
(1952-2002)

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bbbbbbbbb xxxxxxxxbbbbbbMonatszeitschrift Chinas
Januar 200250n

Aus den 50er Jahren

Die Friedenskonferenz der asiatischen und pazifischen Region hat einen sehr erfolgreichen Abschluss gefunden. Der gute Wille aller Beteiligten war der Grundstein für seinen Erfolg und die Bereitschaft zum Verhandeln der Mörtel, der eine so ungleiche und breit gefächerte Versammlung fest zusammenhielt. Aus diesem Stoff wurde eine Gemeinschaft für den Frieden geschaffen, die ohne Beispiel in dieser Region und von großer Bedeutung für die ganze Welt ist.

Die festen Freundschaftsbande, die in Peking geschmiedet wurden, haben frischen Wind im Kampf für den Frieden gebracht. Die Konferenz schuf Solidarität unter Völkern, die lange Zeit räumlich oder durch geschichtliche Ereignisse voneinander getrennt waren. In Peking saßen Lateinamerikaner neben Indern, Kanadier neben Burmesen, Amerikaner neben Südkoreanern, Chinesen neben Vertretern aus dem Nahen Osten, Japaner neben Mongolen und Pakistani neben Neuseeländern.

Dieser wichtige Beitrag der Völker der asiatischen und pazifischen Region zum Frieden hat alle Menschen mit Hoffnung erfüllt. Es hat ihre Entschlossenheit gestärkt, jeder Bedrohung der Humanität energisch zu begegnen. Es hat einerseits das Bewusstsein für das Anwachsen der Gefahr eines Krieges in den letzten Monaten in hohem Maße geschärft und andererseits die Fähigkeiten und Möglichkeiten der Menschen deutlich gemacht, den Lauf der Geschichte zu ändern. Er hat die Bedeutung von mehreren hundert Millionen Unterschriften unterstrichen, die schon mit den Forderungen verknüpft sind nach Ächtung aller Massenvernichtungswaffen, für einen Fünf-Mächte-Pakt, für die Kontrolle und Verringerung der Rüstung, für ein Ende der Remilitarisierung Japans und Westdeutschlands sowie für die sofortige Einstellung aller gegenwärtigen Kriege. Vor allem sollte diese Konferenz den Boden bereiten für eine der bedeutendsten Veranstaltungen in dieser Epoche – des Volkskongresses für den Frieden in Wien.

Jeder anständige Mensch wird den Forderungen zustimmen können, unabhängig seiner Weltanschauung oder seines Glaubens. Dieses Ziel muss auf alle erdenkliche Weise zum Ausdruck gebracht werden und führt geradewegs nach Wien und dem Volkskongress für den Frieden. Die Menschen müssen sich dafür verbürgen, dass die Arbeit für den Frieden in Geist und Wesen weitergetragen wird – von Peking nach Wien, von Wien zum nächsten Sieg.

Die Menschen können und müssen den Frieden bewahren!

(aus: „Für den Frieden nach Wien“ von Sung Tjing-ling, Nr. 6 Juni 1952)

Mehrere hundert Millionen Chinesen sind gerade auf dem Weg zu den Wahlurnen. Sie werden ihre Vertreter in die 280 000 Volkskongresse auf unterster Ebene wählen, vorwiegend in die hsiang, wo ein Volksvertreter 100 bis 200 Einwohner repräsentiert. Nachfolgende Wahlen bestimmen die Abgeordneten für den Volkskongress der 2037 hsien (Kreise), der 30 Provinzen, der Stadtverwaltungen von 153 größeren Städten, der verschiedenen Autonomen Gebiete und schließlich des Allchinesischen Volkskongresses.

Der Volkskongress wird dann der Reihe nach die Volksregierungen der entsprechenden Ebenen wählen. Die Aufgabe des Allchinesischen Volkskongresses wird es sein, die Volksverfassung anzunehmen, den Entwurf des ersten Fünfjahresplanes zu bestätigen und die neue Zentrale Volksregierung zu wählen.

Sobald das Verfahren abgeschlossen ist, sind die Organe der staatlichen Macht in China voll funktionsfähig. Die populäre Redewendung, die nach der Befreiung Gültigkeit erlangte: Das Volk hat sich von den Knien erhoben und seine Sache in die eigenen Hände genommen, ist wahrer als jemals zuvor. Diese Wahl stellt die größte Erweiterung der Demokratie – gemessen an der Zahl der Beteiligten – dar, die sich jemals in der Menschheitsgeschichte ereignete.

(aus: „Die größten Wahlen der Welt“ von Ching Chung-Hwa, Nr. 4 April 1953)

Die Arbeit nach Chinas erstem Fünfjahresplan begann 1953 auf der Grundlage einer Planung von Jahr zu Jahr. Der vollständige Plan wurde im Juli 1955 vom Nationalen Volkskongress gebilligt. Sein Zweck besteht in vorbereitender Grundlagenarbeit für die Einführung des Sozialismus in Industrie und Landwirtschaft.

Im Zentrum der Aufmerksamkeit steht die Schwerindustrie, die den Fortschritt in jedem anderen Bereich bestimmen wird. Das leuchtet sofort ein, wenn wir ihre Auswirkung auf andere Wirtschaftsbereiche untersuchen. Besonders augenfällig ist dies in der Landwirtschaft, wo die überwiegende Mehrzahl der chinesischen Bevölkerung beschäftigt ist. Schon die sehr wenigen mechanisierten Staatsfarmen haben die Bauern überzeugt, die sich nun auf ein leichteres und besseres Leben freuen. Nachdem ein 85-jähriger Bauer auf der Lutai-Staatsfarm nahe Tientsin einen Stalin-80-Traktor gesehen hatte, sagte er: „Selbst 20 Ochsen können an einem Tag nicht so viel Ackerland pflügen wie dieser Eisenochse in einer einzigen Schicht schafft“.

Doch Traktoren und andere landwirtschaftliche Maschinen sind Erzeugnisse der Schwerindustrie. Zur Zeit produziert China weniger Stahl als der europäische Teil Russlands im Jahre 1913. Unser Stahlausstoß beträgt weniger als 3,7 kg pro Kopf der Bevölkerung. Nur wenn uns die Herstellung der notwendigen Maschinen in großem Maßstab gelingt, können wir eine moderne und blühende kollektive Landwirtschaft aufbauen.

Die Betonung der industriellen Entwicklung liegt eindeutig auf der Schwerindustrie, die schon in den ersten beiden Jahren des Plans einen bemerkenswerten Produktionsanstieg zu verzeichnen hatte. Zwischen 1952 und 1954 erhöhte sich der Ausstoß von Eisen um 56%, von Stahl um 65%, von Strom um 51%, von Kohle um 26%, von Rohöl um 84%, von Zement um 61% und von Maschinen um 100%. Heute stellt China 2000 Maschinenteile her, die nie zuvor in unserem Land produziert wurden. Schwere Maschinen verschiedener Art, Präzisionswerkzeuge, Flugzeuge, schwere Lastkraftwagen und Traktoren werden bis Ende 1957 von den Fließbändern rollen. Dann wird der Gesamtausstoß der Schwerindustrie 2,25 mal höher sein als 1952.

(aus: „Der erste Fünfjahresplan und was er bedeutet“ von Chen Han-Seng, Nr. 10 Oktober 1955)

Vor der Landreform besaßen die Gutsbesitzer, die nur 5% der Bevölkerung ausmachten und ein parasitäres Leben führten, 50-60% der gesamten Anbaufläche des Landes. Diese ungerechte und grausame Situation, hauptsächlicher Faktor für Chinas zurückgebliebenen Fortschritt, ist nun beseitigt. Demokratie ist heute für die große Mehrheit einst unterdrückter Chinesen Wirklichkeit geworden.

Acht Monate nach ihrer Gründung verkündete die Zentrale Volksregierung im Juni 1950 das neue Landreformgesetz. Im August wurden die Entscheidungen hinsichtlich der Klasseneinteilung auf dem Land angenommen.

Die Reform selbst besteht aus vier Schritten:

1. Erstellung einer gründlichen Studie der Verhältnisse in einem hsiang (Verwaltungseinheit, die mehrere Dörfer umfasst) und eines typischen Dorfes

2. Feststellung des Klassenstatus der Dorfbewohner

3. Konfiszierung und Rückverteilung des Gutsherrenbesitzes

4. Herausgabe alter Besitzurkunden und Schuldnachweise, die nach Prüfung in einem öffentlichen Freudenfeuer verbrannt werden

Die Landreform wurde 1951 in einem Gebiet mit 130 Millionen Bauern durchgeführt. Zusammen mit den schon vorher befreiten Gebieten, wo die Reform unter 190 Millionen Landbewohner schon früher abgeschlossen wurden, sind nun 320 Millionen (= 80%) aller auf dem Land lebenden Menschen erfasst. Im Laufe des Jahres 1952 wird der Umgestaltungsprozess in ganz China abgeschlossen sein, mit Ausnahme von Taiwan (Formosa) und einigen von nationalen Minderheiten bewohnten Regionen, denen in dieser Angelegenheit ein eigener Entscheidungsspielraum überlassen wird.

Unmittelbar nach Einführung der Landreform begannen die Bauern besser zu arbeiten und zu produzieren. Angeleitet von einer Regierung, die ihnen jegliche Hilfe gewährte, erreichten sie ein höheres Produktionsniveau durch die Verwendung neuer Arbeitsgeräte, vermehrten Einsatz von Dünger und verbesserte Techniken. All dies führt zu höherer Kaufkraft und damit zu einem Wachstum, das eine sichere Grundlage für Chinas Industrialisierung legt.

Die Bedeutung der Landreform ist keineswegs auf die Wirtschaft allein beschränkt. Sie hat dem chinesischen Volk auch dazu verholfen, die politische Macht des Feudalismus zu zerstören und die ausländischen Imperialisten zu verjagen, so dass es nun in der Lage ist, die feudale Gesellschaftsordnung mit Stumpf und Stiel auszumerzen. Da Feudalismus und Imperialismus Brutstätten der Rückständigkeit, der Armut und des Krieges sind, bedeutet unsere Landreform einen gewaltigen Sieg für den politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Fortschritt sowie für den Weltfrieden.

(aus: „Landreform beseitigt Feudalismus mit Stumpf und Stiel“ von Chen Han-Sheng, Nr. 3 März 1952)

Das klassische chinesische Theater hat eine lange Geschichte. Es verkörpert in dramatischer Form viele charakteristische Merkmale aus Chinas reichem und altem Kulturerbe. Seine Techniken haben sich über mehrere Jahrhunderte hinweg vervollkommnet. Es ist eine Kunstform, die von Anfang an beliebt war und auch heute von den Menschen in unserem Land geliebt wird.

Aus diesem Grund unterstützt das Ministerium für kulturelle Angelegenheiten uns, die wir in diesem Bereich arbeiten, in der schwierigen Aufgabe, die Kunst einer alten Gesellschaft den Menschen in einer neuen dienstbar zu machen. Einerseits beinhaltet dies, patriotische, fortschrittliche und demokratische Inhalte aus den populären Wurzeln in unser Repertoire zu übernehmen und auszuformen. Andererseits bedeutet es auch, den rückwärtsgerichteten und reaktionären Überzug der feudalen und später halbkolonialen und halbfeudalen Zeit zu entfernen.

Unter den neuen Stücken ist „Drei Angriffe auf das Dorf Zhu“ das Erfolgreichste, obwohl es nicht ganz ohne Makel ist. Es beschreibt eine Episode in einem Bauernaufstand während der Song-Dynastie aus dem Roman „Alle Menschen sind Brüder“. Auf der Bühne sind nicht nur eine Reihe von Kämpfen zu sehen, die von beiden Seiten mit taktischen Tricks ausgefochten werden, sondern auch der deutliche Gegensatz zwischen richtiger und falscher Strategie und deren Auswirkungen.

Das chinesische Volk hat immer das Theater geliebt und das Publikum war immer sehr anspruchsvoll in seiner Kritik der Aufführung. Theaterbesucher pflegten jedoch früher die Schauspieler vorwiegend nach deren technischen Fähigkeiten zu beurteilen. Die Besucher aus der herrschenden Klasse – und nur sie hatten Zutritt zu den absolut besten Theatern – betrachteten die Schauspieler kaum als menschliche Wesen. Es würde Bände füllen, erzählte man von den Benachteiligungen, der Unterdrückung und den Angriffen auf die menschliche Würde, die Frauen und Männer unseres Berufes als Folge ihrer zugewiesenen Stellung in der alten Gesellschaft zu erleiden hatten.

(aus: „Alte Kunst mit neuer Zukunft“ von Mei Lan-Fang, Nr. 5 Mai 1952)

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