Die
Friedenskonferenz der asiatischen und pazifischen Region hat
einen sehr erfolgreichen Abschluss gefunden. Der gute Wille
aller Beteiligten war der Grundstein für seinen Erfolg
und die Bereitschaft zum Verhandeln der Mörtel, der eine
so ungleiche und breit gefächerte Versammlung fest zusammenhielt.
Aus diesem Stoff wurde eine Gemeinschaft für den Frieden
geschaffen, die ohne Beispiel in dieser Region und von großer
Bedeutung für die ganze Welt ist.
Die festen Freundschaftsbande, die in Peking
geschmiedet wurden, haben frischen Wind im Kampf für den
Frieden gebracht. Die Konferenz schuf Solidarität unter
Völkern, die lange Zeit räumlich oder durch geschichtliche
Ereignisse voneinander getrennt waren. In Peking saßen
Lateinamerikaner neben Indern, Kanadier neben Burmesen, Amerikaner
neben Südkoreanern, Chinesen neben Vertretern aus dem Nahen
Osten, Japaner neben Mongolen und Pakistani neben Neuseeländern.
Dieser wichtige Beitrag der Völker der
asiatischen und pazifischen Region zum Frieden hat alle Menschen
mit Hoffnung erfüllt. Es hat ihre Entschlossenheit gestärkt,
jeder Bedrohung der Humanität energisch zu begegnen. Es
hat einerseits das Bewusstsein für das Anwachsen der Gefahr
eines Krieges in den letzten Monaten in hohem Maße geschärft
und andererseits die Fähigkeiten und Möglichkeiten
der Menschen deutlich gemacht, den Lauf der Geschichte zu ändern.
Er hat die Bedeutung von mehreren hundert Millionen Unterschriften
unterstrichen, die schon mit den Forderungen verknüpft
sind nach Ächtung aller Massenvernichtungswaffen, für
einen Fünf-Mächte-Pakt, für die Kontrolle und
Verringerung der Rüstung, für ein Ende der Remilitarisierung
Japans und Westdeutschlands sowie für die sofortige Einstellung
aller gegenwärtigen Kriege. Vor allem sollte diese Konferenz
den Boden bereiten für eine der bedeutendsten Veranstaltungen
in dieser Epoche des Volkskongresses für den Frieden
in Wien.
Jeder anständige Mensch wird den Forderungen
zustimmen können, unabhängig seiner Weltanschauung
oder seines Glaubens. Dieses Ziel muss auf alle erdenkliche
Weise zum Ausdruck gebracht werden und führt geradewegs
nach Wien und dem Volkskongress für den Frieden. Die Menschen
müssen sich dafür verbürgen, dass die Arbeit
für den Frieden in Geist und Wesen weitergetragen wird
von Peking nach Wien, von Wien zum nächsten Sieg.
Die Menschen können und müssen den
Frieden bewahren!
(aus: Für den Frieden nach Wien
von Sung Tjing-ling, Nr. 6 Juni 1952)
Mehrere hundert Millionen Chinesen sind gerade
auf dem Weg zu den Wahlurnen. Sie werden ihre Vertreter in die
280 000 Volkskongresse auf unterster Ebene wählen, vorwiegend
in die hsiang, wo ein Volksvertreter 100 bis 200 Einwohner repräsentiert.
Nachfolgende Wahlen bestimmen die Abgeordneten für den
Volkskongress der 2037 hsien (Kreise), der 30 Provinzen, der
Stadtverwaltungen von 153 größeren Städten,
der verschiedenen Autonomen Gebiete und schließlich des
Allchinesischen Volkskongresses.
Der Volkskongress wird dann der Reihe nach
die Volksregierungen der entsprechenden Ebenen wählen.
Die Aufgabe des Allchinesischen Volkskongresses wird es sein,
die Volksverfassung anzunehmen, den Entwurf des ersten Fünfjahresplanes
zu bestätigen und die neue Zentrale Volksregierung zu wählen.
Sobald das Verfahren abgeschlossen ist, sind
die Organe der staatlichen Macht in China voll funktionsfähig.
Die populäre Redewendung, die nach der Befreiung Gültigkeit
erlangte: Das Volk hat sich von den Knien erhoben und seine
Sache in die eigenen Hände genommen, ist wahrer als jemals
zuvor. Diese Wahl stellt die größte Erweiterung der
Demokratie gemessen an der Zahl der Beteiligten
dar, die sich jemals in der Menschheitsgeschichte ereignete.
(aus: Die größten Wahlen
der Welt von Ching Chung-Hwa, Nr. 4 April 1953)
Die Arbeit nach Chinas erstem Fünfjahresplan
begann 1953 auf der Grundlage einer Planung von Jahr zu Jahr.
Der vollständige Plan wurde im Juli 1955 vom Nationalen
Volkskongress gebilligt. Sein Zweck besteht in vorbereitender
Grundlagenarbeit für die Einführung des Sozialismus
in Industrie und Landwirtschaft.
Im Zentrum der Aufmerksamkeit steht die Schwerindustrie,
die den Fortschritt in jedem anderen Bereich bestimmen wird.
Das leuchtet sofort ein, wenn wir ihre Auswirkung auf andere
Wirtschaftsbereiche untersuchen. Besonders augenfällig
ist dies in der Landwirtschaft, wo die überwiegende Mehrzahl
der chinesischen Bevölkerung beschäftigt ist. Schon
die sehr wenigen mechanisierten Staatsfarmen haben die Bauern
überzeugt, die sich nun auf ein leichteres und besseres
Leben freuen. Nachdem ein 85-jähriger Bauer auf der Lutai-Staatsfarm
nahe Tientsin einen Stalin-80-Traktor gesehen hatte, sagte er:
Selbst 20 Ochsen können an einem Tag nicht so viel
Ackerland pflügen wie dieser Eisenochse in einer einzigen
Schicht schafft.
Doch
Traktoren und andere landwirtschaftliche Maschinen sind Erzeugnisse
der Schwerindustrie. Zur Zeit produziert China weniger Stahl
als der europäische Teil Russlands im Jahre 1913. Unser
Stahlausstoß beträgt weniger als 3,7 kg pro Kopf
der Bevölkerung. Nur wenn uns die Herstellung der notwendigen
Maschinen in großem Maßstab gelingt, können
wir eine moderne und blühende kollektive Landwirtschaft
aufbauen.
Die Betonung der industriellen Entwicklung
liegt eindeutig auf der Schwerindustrie, die schon in den ersten
beiden Jahren des Plans einen bemerkenswerten Produktionsanstieg
zu verzeichnen hatte. Zwischen 1952 und 1954 erhöhte sich
der Ausstoß von Eisen um 56%, von Stahl um 65%, von Strom
um 51%, von Kohle um 26%, von Rohöl um 84%, von Zement
um 61% und von Maschinen um 100%. Heute stellt China 2000 Maschinenteile
her, die nie zuvor in unserem Land produziert wurden. Schwere
Maschinen verschiedener Art, Präzisionswerkzeuge, Flugzeuge,
schwere Lastkraftwagen und Traktoren werden bis Ende 1957 von
den Fließbändern rollen. Dann wird der Gesamtausstoß
der Schwerindustrie 2,25 mal höher sein als 1952.
(aus: Der erste Fünfjahresplan
und was er bedeutet von Chen Han-Seng, Nr. 10 Oktober
1955)
Vor
der Landreform besaßen die Gutsbesitzer, die nur 5% der
Bevölkerung ausmachten und ein parasitäres Leben führten,
50-60% der gesamten Anbaufläche des Landes. Diese ungerechte
und grausame Situation, hauptsächlicher Faktor für
Chinas zurückgebliebenen Fortschritt, ist nun beseitigt.
Demokratie ist heute für die große Mehrheit einst
unterdrückter Chinesen Wirklichkeit geworden.
Acht Monate nach ihrer Gründung verkündete
die Zentrale Volksregierung im Juni 1950 das neue Landreformgesetz.
Im August wurden die Entscheidungen hinsichtlich der Klasseneinteilung
auf dem Land angenommen.
Die Reform selbst besteht aus vier Schritten:
1. Erstellung einer gründlichen Studie
der Verhältnisse in einem hsiang (Verwaltungseinheit, die
mehrere Dörfer umfasst) und eines typischen Dorfes
2. Feststellung des Klassenstatus der Dorfbewohner
3. Konfiszierung und Rückverteilung des
Gutsherrenbesitzes
4. Herausgabe alter Besitzurkunden und Schuldnachweise,
die nach Prüfung in einem öffentlichen Freudenfeuer
verbrannt werden
Die Landreform wurde 1951 in einem Gebiet
mit 130 Millionen Bauern durchgeführt. Zusammen mit den
schon vorher befreiten Gebieten, wo die Reform unter 190 Millionen
Landbewohner schon früher abgeschlossen wurden, sind nun
320 Millionen (= 80%) aller auf dem Land lebenden Menschen erfasst.
Im Laufe des Jahres 1952 wird der Umgestaltungsprozess in ganz
China abgeschlossen sein, mit Ausnahme von Taiwan (Formosa)
und einigen von nationalen Minderheiten bewohnten Regionen,
denen in dieser Angelegenheit ein eigener Entscheidungsspielraum
überlassen wird.
Unmittelbar nach Einführung der Landreform
begannen die Bauern besser zu arbeiten und zu produzieren. Angeleitet
von einer Regierung, die ihnen jegliche Hilfe gewährte,
erreichten sie ein höheres Produktionsniveau durch die
Verwendung neuer Arbeitsgeräte, vermehrten Einsatz von
Dünger und verbesserte Techniken. All dies führt zu
höherer Kaufkraft und damit zu einem Wachstum, das eine
sichere Grundlage für Chinas Industrialisierung legt.
Die Bedeutung der Landreform ist keineswegs
auf die Wirtschaft allein beschränkt. Sie hat dem chinesischen
Volk auch dazu verholfen, die politische Macht des Feudalismus
zu zerstören und die ausländischen Imperialisten zu
verjagen, so dass es nun in der Lage ist, die feudale Gesellschaftsordnung
mit Stumpf und Stiel auszumerzen. Da Feudalismus und Imperialismus
Brutstätten der Rückständigkeit, der Armut und
des Krieges sind, bedeutet unsere Landreform einen gewaltigen
Sieg für den politischen, wirtschaftlichen und kulturellen
Fortschritt sowie für den Weltfrieden.
(aus: Landreform beseitigt Feudalismus
mit Stumpf und Stiel von Chen Han-Sheng, Nr. 3 März
1952)
Das
klassische chinesische Theater hat eine lange Geschichte. Es
verkörpert in dramatischer Form viele charakteristische
Merkmale aus Chinas reichem und altem Kulturerbe. Seine Techniken
haben sich über mehrere Jahrhunderte hinweg vervollkommnet.
Es ist eine Kunstform, die von Anfang an beliebt war und auch
heute von den Menschen in unserem Land geliebt wird.
Aus diesem Grund unterstützt das Ministerium
für kulturelle Angelegenheiten uns, die wir in diesem Bereich
arbeiten, in der schwierigen Aufgabe, die Kunst einer alten
Gesellschaft den Menschen in einer neuen dienstbar zu machen.
Einerseits beinhaltet dies, patriotische, fortschrittliche und
demokratische Inhalte aus den populären Wurzeln in unser
Repertoire zu übernehmen und auszuformen. Andererseits
bedeutet es auch, den rückwärtsgerichteten und reaktionären
Überzug der feudalen und später halbkolonialen und
halbfeudalen Zeit zu entfernen.
Unter den neuen Stücken ist Drei
Angriffe auf das Dorf Zhu das Erfolgreichste, obwohl es
nicht ganz ohne Makel ist. Es beschreibt eine Episode in einem
Bauernaufstand während der Song-Dynastie aus dem Roman
Alle Menschen sind Brüder. Auf der Bühne
sind nicht nur eine Reihe von Kämpfen zu sehen, die von
beiden Seiten mit taktischen Tricks ausgefochten werden, sondern
auch der deutliche Gegensatz zwischen richtiger und falscher
Strategie und deren Auswirkungen.
Das chinesische Volk hat immer das Theater
geliebt und das Publikum war immer sehr anspruchsvoll in seiner
Kritik der Aufführung. Theaterbesucher pflegten jedoch
früher die Schauspieler vorwiegend nach deren technischen
Fähigkeiten zu beurteilen. Die Besucher aus der herrschenden
Klasse und nur sie hatten Zutritt zu den absolut besten
Theatern betrachteten die Schauspieler kaum als menschliche
Wesen. Es würde Bände füllen, erzählte man
von den Benachteiligungen, der Unterdrückung und den Angriffen
auf die menschliche Würde, die Frauen und Männer unseres
Berufes als Folge ihrer zugewiesenen Stellung in der alten Gesellschaft
zu erleiden hatten.
(aus: Alte Kunst mit neuer Zukunft
von Mei Lan-Fang, Nr. 5 Mai 1952)