Wirtschaftsexperten und politische Berater betonen, dass es für China strategisch notwendig sei, seine Bestände an US-Staatsanleihen weiter zu reduzieren, um die nationale Finanzstabilität zu sichern. Dies geschehe vor dem Hintergrund schwindenden Vertrauens in das Dollar-basierte System und anhaltender geopolitischer Spannungen.
Um eine ausgewogenere und kontrollierbare Allokation der Devisenreserven zu erreichen, werde das Land wahrscheinlich auch Investitionen in Nicht-Dollar-Vermögenswerte erhöhen, einschließlich Finanzinstrumenten asiatischer Handelspartner sowie kritischer Ressourcen wie Gold, Energie und Nahrungsmittel, fügten sie hinzu.
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Yu Yongding, Mitglied der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften, forderte China auf, die Reduzierung der Bestände an amerikanischen Staatsanleihen weiterhin geordnet fortzusetzen.
„Der ideale Ansatz wäre, die Importe zu steigern und die überschüssigen Devisenreserven für den Kauf von Hochtechnologie-Kapitalgütern und strategischen Materialien zu nutzen.“
Nach Angaben des US-Finanzministeriums hat China seine Bestände an US-Staatsanleihen im Mai um weitere 900 Millionen US-Dollar auf 756,3 Milliarden US-Dollar reduziert – den niedrigsten Stand seit Februar 2009 (744,2 Milliarden US-Dollar).
Wang Peng, Forscher an der Beijinger Akademie der Sozialwissenschaften, erklärte, die erneute Reduzierung der Bestände im Mai – bereits der dritte monatliche Rückgang in Folge, während andere große Gläubiger ihre Bestände erhöhten – sei Teil der kontinuierlichen Bemühungen, die Struktur der Devisenreserven zu optimieren.
Ziel sei es, die Risiken einer übermäßigen Abhängigkeit von US-Staatsanleihen zu verringern und potenzielle wirtschaftliche Verluste infolge geopolitischer Spannungen zu begrenzen, einschließlich des Risikos von Vermögenssperren im Falle von US-Sanktionen, so Wang.
Die Ratingagentur Moody's hatte die US-Kreditwürdigkeit im Mai aufgrund des außer Kontrolle geratenen Defizits auf Aa1 herabgestuft. Das massive US-Steuer- und Ausgabenpaket, das diesen Monat in Kraft tritt, könnte diese Bedenken noch verstärken, da Prognosen davon ausgehen, dass das Bundesdefizit der USA in den nächsten zehn Jahren um mehr als drei Billionen US-Dollar steigen wird.
Chen Weidong, Direktor des Forschungsinstituts der Bank of China, betonte: „Als drittgrößter Halter von US-Staatsanleihen muss China eine mehrschichtige, systematische Strategie entwickeln, um den wachsenden Risiken im Zusammenhang mit US-Staatsverschuldung und dem Dollar-basierten Finanzsystem zu begegnen.“
Zu den Prioritäten Chinas gehöre es, die US-Anleihebestände schrittweise zu reduzieren, das Dollar-Investmentportfolio durch stärkere Allokation in kurzfristige Wertpapiere zu optimieren, Nicht-Dollar-Investitionen zu erhöhen und die Internationalisierung des Renminbi voranzutreiben.
Er forderte zudem eine Vertiefung der finanziellen Zusammenarbeit innerhalb Asiens – das gemeinsam über 60 Prozent der globalen Dollar-Reserven verfügt – um ein internes Reservekreislaufsystem zu bilden und die Abhängigkeit von externen Märkten zu verringern.
