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China geht gegen geschönte Beschäftigungsdaten von Hochschulabsolventen vor

2023-08-08 14:07:00 Source:german.china.org.cn Author:
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Chinas Bildungsministerium geht gegen gefälschte Beschäftigungsdaten von Hochschulabsolventen vor. In diesem Jahr ist das Problem wegen steigender Arbeitslosigkeit besonders vordringlich. Nun prüfen mehrere Teams entsprechende Unterlagen der Universitäten.

 

  

 

Archivbild von einer Jobbörse für Hochschulabsolventen in Shanghai (Foto: Xinhua) 

 

Das Bildungsministerium hat versprochen, gegen die „Schönfärberei“ oder Falschdarstellung der Beschäftigungssituation von Absolventen durch einige Hochschulen vorzugehen. Entsprechende Teams zur Überprüfung der Arbeit wurden bereits entsandt.

 

In einer am Freitag veröffentlichten Erklärung gab das Ministerium an, dass die Teams die von den Universitäten zur Verfügung gestellten Unterlagen über die Beschäftigung von Hochschulabsolventen prüfen, bei Unternehmen Nachforschungen anstellen, um deren Beschäftigungsstatus zu überprüfen, und Hinweisen auf mutmaßliche Verstöße durch die Universitäten nachgehen. Dazu zählen beispielsweise die Unterzeichnung gefälschter Arbeitsverträge oder die Ausstellung von Arbeitsbescheinigungen für arbeitslose Absolventen.

 

Das Ministerium legte fest, dass die Hochschulen die Absolventen in keiner Form zur Unterzeichnung von Arbeitsverträgen zwingen dürfen, auch nicht durch die Androhung der Einbehaltung ihrer Abschlusszeugnisse. Außerdem sollten die Hochschulen keine unrealistischen Zielvorgaben für die Berufsberater der Studenten und die betreuenden Lehrkräfte machen oder deren leistungsbezogene Gehälter oder Beförderungschancen allein aufgrund der niedrigen Beschäftigungszahlen senken.

 

Da die Zahl der Hochschulabsolventen schnell wächst, hat sich der Wettbewerb um zufriedenstellende Arbeitsplätze in den letzten Jahren verschärft. Die erfasste Arbeitslosenquote für 16- bis 24-Jährige lag im Juni bei 21,3 Prozent und übertraf damit drei Monate in Folge frühere Rekordwerte.

 

Einem Bericht der Beijing Youth Daily zufolge drängten Studienberater die Absolventen, die noch über ihre Zukunft nachdachten, dazu, einen Arbeitsvertrag zu unterzeichnen, der oft als „Dreiparteienvertrag“ bezeichnet wird. Dabei handelt es sich um ein Formular, das vom Absolventen, von der Hochschule und vom Arbeitgeber unterzeichnet wird. Dieser soll offiziell bestätigen, dass der Absolvent einen Arbeitsplatz gefunden hat.

 

Die unterzeichneten Verträge werden zur Ermittlung der Beschäftigungsquote herangezogen, die von den Universitäten jährlich veröffentlicht wird. Gemäß den Anforderungen des Bildungsministeriums werden Studienfächer mit einer Beschäftigungsquote von weniger als 60 Prozent in zwei aufeinanderfolgenden Jahren mit weniger Studienplätzen belegt und können sogar ganz gestrichen werden.

 

In dem Bericht der Beijing Youth Daily heißt es, dass die betreuenden Lehrkräfte alles in ihrer Macht Stehende tun würden, um die Zahlen in die Höhe zu treiben, wobei die Zahlen manchmal auch beschönigt werden. So forderte beispielsweise ein Lehrer an einer Hochschule in der Uigurischen Autonomen Region Xinjiang Absolventen dazu auf, obwohl sie noch arbeitslos waren, einen Vertrag mit einem beliebigen Unternehmen zu unterzeichnen, unabhängig davon, ob sie dort tatsächlich arbeiten.

 

Darüber hinaus bieten einige Unternehmen an, Absolventen gegen eine Gebühr in ihre Mitarbeiterliste aufzunehmen. Dem Bericht zufolge bot beispielsweise ein Online-Anbieter auf der E-Kommerzplattform Taobao mehrere Unternehmen an, bei denen die Absolventen einen Vertrag unterschreiben könnten, und erklärte, dass er sich um Folgeanfragen kümmern würde. Dies würde in der Regel 68 bis 98 Yuan (8,50 Euro bis 12,50 Euro) kosten.

 

Der Reporter bezahlte für einen solchen Dienst und meldete einen erfundenen Namen eines Studenten bei einem Unternehmen an, dann rief er das Unternehmen an, um den Beschäftigungsstatus zu überprüfen. Das Unternehmen antwortete ohne zu zögern, dass der Student dort als „Assistent“ arbeiten würde.

 

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