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Eine wertvolle Plattform für Unternehmen schaffen Interview mit Yao Wenping, Vizepräsidentin der Handelskammer für Im- und Export von Maschinen und elektronischen Produkten

 

Von Feng Jiaxue

 

Maschinenbau und Elektronik gehören zu den Schlüsselindustriezweigen Chinas. Dazu zählen viele Bereiche des Maschinenbaus, der Elektronik, der Automobil- und der Leichtindustrie. Seit langem werden der Maschinenbau und die Elektronik vom Staat schwerpunktmäßig unterstützt und geschützt. Besonders in den letzten Jahren haben diese zukunftsträchtigen Industriezweige eine schnelle Entwicklung erfahren.

 

 

In den fünf Jahren seit dem Beitritt Chinas zur WTO haben der chinesische Maschinenbau und die Elektronik neue Entwicklungschancen erhalten. Von Mitte der 80er Jahre bis Mitte der 90er förderten vor allem die Leichtindustrie und die Textilbranche das Wachstum des chinesischen Außenhandels; im Jahrzehnt von Mitte der 90er Jahre bis 2006 trugen verstärkt Maschinen und elektronische Produkte zur Exportsteigerung bei. 70% der Außenhandelsüberschüsse wurden durch den Export von Maschinen und elektronischen Produkten realisiert. Seit 1994 zählten Maschinen und elektronische Produkte immer zu den häufigsten Exportgütern, wodurch das wirtschaftliche Wachstum Chinas im wesentlich vorangetrieben wurde. Statistiken der Zollämter zufolge erreichte 2006 die Ausfuhr von Maschinen und elektronischen Produkten 549,44 Milliarden US-Dollar, eine Zunahme um 28,8% gegenüber dem Vorjahr. Das waren sogar 1,6 Prozentpunkte mehr als die Wachtumsrate des gesamten Exports Chinas im gleichen Jahr. Das machte 56,7% (0,7 Prozentpunkt mehr gegenüber dem Vorjahr) des gesamten Exportvolumens Chinas aus. Der Export von Maschinen und Anlagen ist mit 186,62 Milliarden US-Dollar um 24, 7% und der von elektrischen Geräten und elektronischen Produkten mit 227,45 Milliarden US-Dollar um 32% gewachsen.

 

Nach Medienberichten gehört China beim Handel mit Maschinen und elektronischen Produkten zu den weltweit bedeutendsten Ländern, jedoch muss daran erinnert werden, dass viele dieser Produkte in China nur verarbeitet, nicht aber in allen Teilen dort produziert werden. Und die diese Waren produzierenden Firmen sind überwiegend Unternehmen mit ausländischer Kapitalbeteiligung. Auch beschränkt sich der Markt für diese Produkte nur auf einige Länder und Gebiete. Außerdem gibt es fünf Probleme, die zu lösen sind: 1. Um den Betriebsumfang zu vergrößern und den Markt zu erobern, konkurrieren die Unternehmen innerhalb dieser Industriezweige mit niedrigen Preisen. Die zahlenmäßige Erhöhung des Exports bedeutet also nicht unbedingt ein Wachstum beim Gewinn; 2. Die Exportprodukte sind zu einfach, nicht modern genug; 3. Handelsreibereien verschärfen sich. Manche Produkte werden durch Zwangsmaßnahmen vom Markt gedrängt; 4. Vorherrschend ist der Export von OEM-Produkten, dabei sind die Vertriebskanäle oft nicht zu kontrollieren; 5. Viele Unternehmen besitzen keine eigenen Schlüsseltechnologien. Daher gibt es viele Streitigkeiten um die Rechte am geistigen Eigentum.

 

Unter diesen Umständen bietet die Chinesische Handelskammer für Im- und Export von Maschinen und elektronischen Produkten ihren Mitgliedern nach wie vor einen ausgezeichneten Service und spielt zugleich eine wichtige Rolle bei der Koordination und Selbstkontrolle. Sie schützt die Interessen der Mitglieder und des Industriezweigs und fördert die kontinuierliche und gesunde Entwicklung des Handels und der Investitionen im Bereich Maschinen und elektronische Produkte. Sie unterstützt beratend und als Assistentin der Regierung Unternehmen bei der Erweiterung des internationalen Marktes und fungiert als Brücke zwischen Regierung und Unternehmen.

 

China und Deutschland ergänzen sich gut im Bereich Maschinen und elektronische Produkte

2006 stand China mit seinem Exportvolumen bei Maschinen und elektronischen Produkten weltweit hinter den USA und Deutschland auf Platz drei, mit seinem Importvolumen sogar auf Platz zwei. „Den EU-Ländern gegenüber verzeichnet China nur zu Deutschland ein Handelsdefizit“, stellte Yao Wenping, Vizepräsidentin der Handelskammer für Im- und Export von Maschinen und elektronischen Produkten im Gespräch mit „DCC Time“ fest.

 

Yao Wenping nannte „DCC Time“ eine Reihe von Zahlen: 2006 betrugen die Exporte bei Maschinen und elektronischen Produkten nach Deutschland 28,25 Milliarden Yuan (+25,5%), die Importe aus Deutschland 29,52 Milliarden Yuan (+25%). Das Handelsdefizit gegenüber Deutschland erklärt sich nach Ansicht der Vizepräsidentin durch den Import zahlreicher Maschinen und Anlagen aus Deutschland. China und Deutschland können sich im Bereich Maschinen und elektronische Produkte gut ergänzen, meint die Vizepräsidentin. Das könnte so aussehen: Beim deutschen Export nach China handelt es sich vorwiegend um große Maschinen, komplette Projekte und Einzelteile, während elektronische und informationsbezogene Produkte, elektrische Haushaltsgeräte und Autoteile den überwiegenden Teil des chinesischen Exports nach Deutschland ausmachen.

 

Yao Wenping stellt fest, dass der deutsche Markt immer höhere Forderungen an importierte Maschinen und elektronische Produkte stellt. „Man fordert hier hohe Qualität und moderne Produkte, die das Recht am geistigen Eigentum nicht verletzen.“

 

Handelsreibereien, Handelsschranken, der Schutz geistigen Eigentums und Exportbeschränkungen zählen im Bereich Maschinen und elektronische Produkte zu den zahlreichen Hindernissen, die den Handel erschweren. Darum wird die Handelskammer für Im- und Export von Maschinen und elektronischen Produkten eine immer wichtigere Rolle spielen, wenn es um die Verbesserung der Handelsbedingungen geht.

 

Zunehmende Bedeutung der Handelskammer

 

Yao Wenping betonte, der chinesische Export von Maschinen und elektronischen Produkten nach Deutschland berücksichtige besonders den Schutz des geistigen Eigentums. Auch mit den EU-Bestimmungen für importierte Produkte muss man gut vertraut sein.

 

„In den letzten Jahren sind unsere Unternehmen auf viele Probleme beim geistigen Eigentum gestoßen. Darum betone ich diese Frage so nachdrücklich. Unsere Unternehmen müssen darauf besonders achten. Die in die EU-Länder exportierten chinesischen Güter haben meist einen relativ hohen Zusatzwert und lösen daher leicht technologische Streitigkeiten aus. Wir werden unseren Unternehmen helfen, Probleme mit dem geistigen Eigentum zu vermeiden und sich über den lokalen Marktbedarf zu informieren.“

 

Natürlich möchte die Handelskammer für Im- und Export von Maschinen und elektronischen Produkten ständig ihre eigene Tätigkeit verbessern: Sie ist bemüht, den Exportbedarf der Unternehmen im Bereich Maschinen und elektronische Produkte besser zu kennen und ihnen zu helfen, die Schranken im Handel zu überwinden. „Der Handelsprotektionismus in Deutschland wird stärker. Unsere Aufgabe ist, unseren Unternehmen zu helfen, verschiedene dabei entstehende Risiken zu minimieren.“

 

Die Handelskammer für Im- und Export von Maschinen und elektronischen Produkten hilft den Unternehmen durch verschiedene Angebote, sich besser über die neuen exportbezogenen Bestimmungen zu informieren. Sie spielt außerdem eine koordinierende Rolle für Unternehmen, die beim Export auf Probleme stoßen.

 

Beispielsweise hat die Handelskammer für Im- und Export von Maschinen und elektronischen Produkten einige Kurse über die von der EU neuerlich ausgearbeitete WEEE/RoHS-Direktive organisiert, um chinesischen Unternehmen zu helfen, mögliche Risiken zu umgehen.

 

Messen als Plattform für Zusammenarbeit und Austausch

 

Neben der Aufgabe, chinesischen Unternehmen zu helfen, ihren Schritt „ins Ausland zu gehen“ zu beschleunigen, übernimmt die Handelskammer für Im- und Export von Maschinen und elektronischen Produkten die Organisation zahlreicher internationaler Messen und Ausstellungen. Deutschland gehört zu den wichtigen Messestandorten.

 

Deutschland ist weltweit das größte Ausstellungsland, etwa 70% der weltweit bekannten Ausstellungen finden in Deutschland statt. Bei der Hälfte der jährlich über 150 Ausstellungen und Messen in Deutschland sind chinesische Unternehmen vertreten.

 

„In Deutschland veranstalten wir jährlich mehr als zehn Ausstellungen und Messen. Deutschland ist ein wichtiger Standort für Ausstellungen von chinesischen Maschinen und elektronischen Produkten.“ Die wichtigsten Ausstellungsstädte in Deutschland sind Düsseldorf, Köln, München und Frankfurt. Die Messen und Ausstellungen in Düsseldorf widmen sich hauptsächlich elektronischen Produkten, elektrischen Haushaltsgeräten, Autoteilen und Reinigungsprodukten. Die Handelskammer für Im- und Export von Maschinen und elektronischen Produkten kümmert sic

h um viele große Ausstellungen und Messen in Deutschland, so um die Haushaltsgeräte-Messe in Köln, die Baumaschinenmesse (Baumag) in München und die Internationale Automobilausstellung (IAA) in Frankfurt.

 

Zur Wahl des Standortes Düsseldorf erklärte Yao Wenping: „Die Stadt liegt in der Mitte Deutschland in einem alten Industriegebiet. Sie hat übrigens mit vielen chinesischen Städten Partnerschaften geschlossen.“

 

Nach Feststellungen der Vizepräsidentin melden sich jährlich über 1000 chinesische Unternehmen, um an Ausstellungen und Messen in Deutschland teilzunehmen. Die Handelskammer bewerten die Aussteller je nach Fähigkeiten und Entwicklungsniveau der Unternehmen. Frau Yao Wenping nennt als Beispiel Auswahlkriterien der Handelskammer für die Ausstellungen und Messen in Düsseldorf: Die Produkte müssen von guter Qualität sein, es sollte keine Probleme mit Fragen des geistigen Eigentums geben. Die Unternehmen sind aufgefordert, gewissenhaft und standardgemäß an Im- und Exportverfahren festzuhalten.

 

Auch im laufenden Jahr wird die Handelskammer wieder zahlreiche chinesische Unternehmen bei Ausstellungen und Messen betreuen. „Bei den Ausstellungen und Messen in Düsseldorf kommt die Kategorie elektronische Informationsprodukte hinzu“, verriet uns Yao Wenping.

„Unser Ziel ist es, eine Plattform für Handel, Zusammenarbeit und Austausch zu schaffen.“

 

Aus DCC, Nr. 3

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