Oktober 2003
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Tourismus

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Die Anhui-Küche
Der Yak – „Das Schiff der Hochebene“
Der Yak- „Das Schiff der Hochebene“

Von Wang Chunsheng

Auf der Qinghai-Tibet-Hochebene, die man auch das „Dach der Welt“ nennt, findet man eine Sorte von Yaks, die wohl böse aussieht, aber doch recht sanft ist. In China leben 40% aller Yaks auf den Weiden der Provinz Qinghai, die sich im Nordosten der Hochebene befindet.

Der Yak ist groß und dick, seine Extremitäten sind dick und kurz. Er ist über und über mit dickem zotteligen und dunkelbraunen Fell bewachsen. Er kann auf der Hochebene leben, obwohl diese hoch über 2500 m hinausgeht, es hier frostig kalt ist und der Sauerstoff dünn. Der Yak, kräftig und ausdauernd, ist ein guter Kletterer, findet sich aber auch im Wasser gut zurecht; er kann schwere Lasten tragen. Zur Zeit zwischen Frühling und Sommer trägt der Yak das Zelt und die Lebensmittel der Hirten auf seinem Rücken, die auf die Sommerweide ziehen. Im tiefen Winter, in dem strenger Frost herrscht und Schnee fällt, dient der Yak als Transportmittel der Hirten im Gebirge. So nennt man ihn denn das „Schiff der Hochebene“.

Der Yak ist sowohl der Partner als auch der kostbare Besitz der tibetischen Hirten. Das typische Getränk der Tibeter, Butter und Milchtee, sind ohne die Yaks undenkbar. Die tibetische Hauptspeise besteht aus dem aus gerösteter Gerste gewonnenen Tsampa und wohlriechendem Yakfleisch. Auch das Zelt der Hirten wird aus einem aus Yakhaaren gedrehten Zwirn gewoben. Einige Tibeter, die an den Lamaismus glauben, hatten die Angewohnheit, den besten auszuwählen und ihn als „Gott“ zu kennzeichnen; er durfte nicht getötet werden.

In der Provinz Qinghai gibt es 4,8 Mill. Yaks; jedes Jahr werden davon 100 000 als Fleischlieferanten verkauft, teilweise sogar bis nach Hongkong.

Das Fell des Yaks ist ein vortrefflicher Rohstoff für die Gerberei. In der Provinz Qinghai werden jährlich etwa 300 000 Yakfelle verkauft, wovon eine Hälfte an chinesische Industriestädte geht und die andere in Qinghai selbst verarbeitet wird. Diese Gerbereien stellen schöne und solide Lederschuhe und andere Lederwaren her, wovon die Sportschuhe der Marke „Goldpokal“ sogar auf den internationalen Markt gelangten.

Pullover aus Yakwolle sind schön und warm und genießen in aller Welt einen guten Ruf. Der Jakschwanz ist fest, glatt und sauber und wird als Bart in alten Theaterstücken verwendet.

Nach den Aussagen von Zoologen war der Yak in der alten Zeit ein wild auf der Qinghai-Tibet-Hochebene lebendes Tier. Sogar Schakale, Wölfe, Bären und Panther hätten ihn gefürchtet. Dass ein solches Ungeheuer heute domestiziert ist, ist der Qiang-Nationalität der alten Zeit zu verdanken. In der Geschichte heißt es, dass die Qiang-Nationalität, die früher im Westen Chinas lebte, den wilden Yak gejagt hätte. Diese Leute züchteten aber auch Yaks, indem sie in Fallen Kälber fingen und diese aufzogen. So wurde der Yak nach und nach zum Haustier. Der Yak vermehrt sich nicht rasch und wächst langsam, weil er noch eine recht urtümliche Rinderrasse ist. Ein Stier von vier oder mehr Jahren wiegt im allgemeinen etwa 140-150 kg; in sechs Monaten des Jahres gibt eine Yakkuh Milch, und zwar etwa 150-300 Liter. Früher gab es bereits einmal eine Kreuzung des Yaks mit Gelbvieh, die vielversprechend begann, deren Vorzüge aber in den Folgegenerationen vollständig verlorengingen. Nach der Befreiung, besonders seit den siebziger Jahren, wurde eine neue Rinderrasse mit guter Milch- und Fleischleistung nach Qinghai eingeführt und mit dem Yak gekreuzt. Die Milch- und Fleischerträge der 1. Generation dieser Mischrasse sind doppelt so hoch wie die des Yaks, außerdem wächst diese Rasse doppelt so schnell heran.

Im Jahre 1979 wurde eine „Yak-Forschungsgemeinschaft“ gegründet, um neue Hochlandrassen mit hoher Fleisch- bzw. Milch- und Fleischleistung für die Bewohner der Hochebene zu züchten.

Aus „China im Aufbau“, Nr. 11, 1981

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