Rückenzwicken
und Zehenzupfen
Von Atze Schmidt
„Was
man nicht kennt, dem vertraut man nicht“, heißt ein
altdeutsches Sprichwort. Doch die Zeiten haben sich geändert.
Heute gilt viel eher, dass man neugierig ist auf Neues, und
Unbekanntes kennen lernen und ausprobieren will.
So stehen denn auch fernöstliche Praktiken
und Rezepturen, die Gesundheit und ein langes Leben verheißen,
seit Jahren hoch im Kurs. Die hierzu geschriebenen Bücher
dürften bereits ein stattliches Regal füllen, aber die Leser
scheinen unersättlich zu sein, und nun liegt also ein
weiterer Titel vor: „Chinesische Hausmittel / Heilwissen aus
dem Reich der Mitte“.
Dieses Buch für den Hausgebrauch
hat einen entscheidenden Vorzug: Es hält sich nicht lange
mit Theorien und Erklärungen darüber auf, weshalb etwas
angeblich wirkt, sondern beschreibt in leicht verständlicher
Sprache vor allem, wie man’s macht. Ob es dann tatsächlich etwas bringt, wird man oft schnell
selber feststellen können. Zum Beispiel was die Empfehlung
betrifft, bei einem schweren Kater die Körpermitte rund
um den Nabel 36-mal im Uhrzeigersinn und dann 36-mal in der
Gegenrichtung zu massieren.
Womöglich ist bei manchen der in dem
Buch versammelten Übungen und Rezepte auch ein bisschen
Glaube vonnöten.
Susanne Hornfeck /
Nelly Ma: „Chinesische Hausmittel / Heilwissen aus dem Reich
der Mitte“, Deutscher Taschenbuch Verlag, 158 Seiten, 9,00
Euro