März 2002
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Touristische Information für März

 

Steinwald

Eine sehr reizvolle Landschaft, der sogenannte „Steinwald“ im Autonomen Kreis Lunan der Yi-Nationalität, Provinz Yunnan, zieht unzählige Touristen an. Dieser Landstrich ist auch unter den Namen „Wunderschönheit auf Erden“ und „Wald aus Jade“ bekannt.

Dieser „Wald“ aus Felsen zieht sich über 26 000 Hektar hin. Schwerpunktmäßig besichtigt werden meist mehr als 80 Hektar. Man sieht zuerst, bevor man den „Steinwald“ betritt, eine wie ein großes Tor geformte Steinplatte.

Bizarre Figuren und Formen aus Stein – Säulen, Pilze, Vögel und andere Tiere, manche bis zu 30 m hoch, die kleinsten zwischen 5 und 10 m hoch – formieren sich zu Gruppen oder ragen einzeln in den Himmel. Je nach Standort und Wetterverhältnissen glaubt man plötzlich vor Gebäuden aus der Antike, vor erstarrten Meereswellen, oder vor vielen dicht nebeneinander mit dem Griff in den Boden gerammten Messern und Schwertern zu stehen. Bei Sonnenschein wirken die Felsen grauweiß, bei Regen dagegen geradezu schwarz. Zerklüftetes Gestein formt sich zu einem Korridor mit Dachfenstern; man trifft auf Seen und unterirdische Höhlen. Auf einer Strecke von mehr als 1700 m durchqueren die Besucher unterirdische Höhlen, steigen auf Gipfel und klettern an schroffen Felsenwänden entlang. Man hört unzählige Bäche rauschen, die sich durch das stark zerklüftete Gestein winden. Mitten im „Steinwald“ stößt man schließlich auf einen klaren See.

Nationale Minderheiten, die in unmittelbarer Nachbarschaft des „Steinwaldes“ wohnen, suchen diesen oft auf – besonders an traditionellen Festtagen. Wenn sich dann Tausende die Ringkämpfe, hier eine traditionelle Sportart, anschauen, geht es in dem sonst so stillen und geheimnisvollen „Steinwald“ sehr lebhaft zu.

Über die Entstehung des „Steinwaldes“ gibt es viele Sagen. Eine ist die vom „Schutzgeist“, der das Hochwasser stauen wollte“. Vor langer, langer Zeit schleppte ein Schutzgeist viele Steine hierbei. Er kam damit nur bis zu dieser Stelle, als der Morgen schon heraufdämmerte. Er fürchtete, jemand könnte sein Geistergesicht sehen und verschwand. Die Steine ließ er hier liegen. Das ist heute der „Steinwald“.

In Wirklichkeit ist der „Steinwald“ eine spezielle Karsterscheinung. Anhand von Fossilien erkannte man, dass diese Gegend vor mehr als 200 Millionen Jahren von einem Meer überflutet war. Eine dicke Kalkschicht wurde abgelagert. Durch geotektonische Bewegungen wurde nicht nur das Meer zum Festland, sondern in der Kalksedimentschicht entstanden auch tiefe Spalten und damit Durchlässe für Wasser.

Gesteinsschichtanalysen belegen, dass der „Steinwald“ – dieses in den Tropen gelegene Karstgestein – sich vor zwei Millionen Jahren herauszubilden begann. Damals lag das Gebiet von Lunan niedriger als heute, die Durchschnittstemperatur war jedoch viel höher. Damals begannen die Lösungsvorgänge an dieser Kalkablagerung. Sie gingen infolge hoher Temperatur und starker Niederschläge war sehr rasch vor sich. Das Regenwasser rann durch die Spalten und versickerte im Kalkgestein. Durch die Korrosion entstanden immer größere Schichtfugen, Klüfte und Spalten; der „Steinwald“ mit seinen wunderlich geformten Felsen bildete sich heraus. Das versickernde Wasser folgte den Klüften und Schichtfugen, höhlte die Erde weiter aus und bildete ein System von unterirdisch zirkulierendem Wasser – sogenannte Karstgerinne mit verschieden hohen Wasserspiegeln. Später wurde dies als Ganzes infolge der Hebung der Erdrinde nach oben gehoben. So entstand eine besondere Karstlandschaft.   

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