Chengdu
– eine erholsame Stadt Chinas
Von
Yi Da
Chengdu ist die Hauptstadt
der Provinz Sichuan im Südwesten Chinas. Wegen der guten Naturbedingungen
führen seit alters her die Einwohner dieser Stadt ein erholsames
Leben.
Die Sichuaner Küche
zählt zu den vier bekannten Küchen Chinas. Chengdu ist
landesweit bekannt für seine kleinen Leckerbissen. In Chengdu
legt man nicht nur großen Wert auf den Geschmack der Gerichte,
sondern hat auch großes Interesse an neuen und außergewöhnlichen
Speisen. So bieten größere und kleinere Restaurants,
insbesondere die in Wangping, Meilingguan und Yangxixian, drei
bekannte Straßen Chengdus für Essen und Vergnügen, solche
Gerichte häufig an, zum Beispiel sind „scharf gekochte
Fische“ zur Zeit sehr gefragt.




Für die Einwohner
Chengdus ist es ein wichtiger Bestandteil des Lebens, Teehäuser
zu besuchen. Während traditionelle Teehäuser in vielen
großen Städten Chinas bei der wirtschaftlichen Entwicklung
in den letzten Jahren allmählich durch westliche Bars und
Cafés wie z.B. Starbuck aus den USA ersetzt worden sind, bleiben
in Chengdu solche Teehäuser erhalten. Davon ist das Teehaus
im Daci-Tempel am bekanntesten.
Der Überlieferung
nach kam Du Fu, einer der berühmtesten Dichter aus der Tang-Dynastie,
mit anderen Flüchtlingen zum Daci-Tempel, um dort nach seiner
Ankunft in Chengdu eine Mahlzeit einzunehmen. In den darauffolgenden
Dynastien war der Daci-Tempel sowohl ein bedeutender buddhistischer
Tempel als auch eine öffentliche Vergnügungsstätte.
Allein in Chengdu, so meint man, stehen Tempel und das irdische
Dasein nicht im Gegensatz zueinander. Im heutigen Daci-Tempel
kann man nicht nur das Museum der Stadt Chengdu besuchen, sondern
auch Tee trinken. Außerdem machen dort viele Kleinhändler
ihre Geschäfte. Die Eintrittskarte kostet ein Yuan und
eine Tasse Tee fünf Yuan. Mit einer Tasse Tee, in die man das
Wasser kostenlos nachgießen lassen kann, kann man dort
einen ganzen Tag verbringen. Für den kleinen und großen
Hunger wird auch gesorgt.



Reiseeinführung
Chengdu
Sehenswürdigkeiten
im Stadtgebiet
Strohhütte
von Du Fu Am Huanhuaxi-Bach gelegen,
war sie der Wohnsitz von Du Fu während seines Aufenthalts
in Chengdu. Der traditionelle Garten mit alten Bauten ist eine
große Attraktion für Touristen. Im Garten befindet sich
ein Museum, in dem über 3000 Bücher und mehr als 2000 Kulturgegenstände
aus alten Zeiten aufbewahrt werden.
Das
Museum der Provinz Sichuan In diesem
größten Museum Südwestchinas kann man Schädel-Fossilien
des Ziyang-Menschen und steinerne Werkzeuge aus der Altsteinzeit
besichtigen. Darüber hinaus werden dort Bronzewaren aus dem
alten Ba- und Shu-Reich, Ziegelsteine mit Bildnissen und Tonfiguren
aus der Han-Dynastie sowie Kulturgegenstände mehrerer nationaler
Minderheiten ausgestellt.
Sehenswert sind noch
der Wuhou-Tempel und der Qingyang-Palast.
Sehenswürdigkeiten
in den Vororten
Das
Stauwehr Dujiangyan Das Stauwehr
Dujiangyan mit einer Geschichte von 2200 Jahren zählt zu
den bekanntesten Wasserbauprojekten aus dem alten China. Noch
heute bewässert es fast eine Million Hektar Ackerland auf
der Chengdu-Ebene und spielt auch bei der Elektrizitätserzeugung,
der Wasserversorgung und der Schifffahrt eine wichtige Rolle.
Bereits in der Frühlings-
und Herbstperiode (770-476 v. Chr.) begann man mit den Bauarbeiten
am Stauwehr Dujiangyan. Von allen für dieses große Wasserbauprojekt
Zuständigen hatte sich Li Bing die größten Verdienste
erworben. Er war damals der Vorsteher der Präfektur Shu
(die heutige Provinz Sichuan), die dem Teilstaat Qin (221-206
v. Chr.) unterstand. Li Bing wollte nicht nur das
Hochwasser bändigen,
sondern den Fluss Minjiang auch für die Landwirtschaft und den
Schiffstransport nutzbar machen. Das von ihm gebaute Wasserbauprojekt
besteht aus den drei Teilen Yuzui, Feishayan und Baopingkou.
Der Wasserscheidedamm Yuzui liegt wie ein Fisch in der Mitte
des Flusses und trennt ihn in einen inneren und einen äußeren
Teil. Der innere Teil fließt durch Baopingkou auf die
Chengdu-Ebene und bewässert die dortigen Felder, während
der äußere Teil das Hochwasser ableitet. Feishayan
ist eine Überlaufrinne und kann in der Überschwemmungszeit
den Großteil des Wassers vom inneren Teil in den äußeren
Teil des Minjiang ableiten. Als Eingang des inneren Flussteils
hat das Baopingkou zwei Funktionen: Das Wasser zu leiten und
die Durchflussmenge
zu kontrollieren. Nachdem das Stauwehr Dujiangyan fertiggestellt
war, hat sich die Chengdu-Ebene allmählich zu einem Land
des Reichtums und der Fülle entwickelt.
Das
Qingcheng-Gebirge 16 km südwestlich
von der Stadt Dujiangyan entfernt gelegen, bildet dieses Gebirge
das Zentrum des gleichnamigen Landschaftsgebietes. Weil es von
immergrünen Bäumen bedeckt ist und wie eine alte Stadt
aussieht, hat es seinen Namen „Qingcheng“ (auf deutsch „grüne
Stadt“) bekommen. Seit mehr als 1000 Jahren hat das Qingcheng-Gebirge
im Daoismus eine bedeutende Stellung. So wurden dort zahlreiche
daoistische Klöster gebaut. Viele berühmte Dichter wie
Du Fu aus der Tang-Dynastie und Lu You aus der Song-Dynastie
hatten dieses Gebirge besucht und dort Gedichte geschrieben.
Das
Schneegebirge Xiling 5364 m hoch
und am westlichen Rand der Chengdu-Ebene gelegen, ist es ein
wichtiges Landschaftsgebiet Chinas. Auf einer Fläche von
480 qkm hat man 27 Sehenswürdigkeiten erschlossen. Unzählige
alte Duftblütenbäume, Azaleen, Felsen in seltsamen Formen
und Wildtiere sind für Touristen faszinierend.
Die
optimale Jahreszeit für eine Chengdu-Reise
Chengdu
hat ein subtropisches Monsunklima. Die beste Reisezeit ist von
März bis Juni und von September bis November. Im Juli und
August sind das Schneegebirge Xiling, der Tal Jiulonggou, das
Qingcheng-Gebirge und der Waldpark Longchi eine ideale Sommerfrische.
Darüber hinaus ziehen im Winter der Waldpark Longchi und das
Schneegebirge Xiling viele Touristen aus dem warmen Südchina
an.
Empfehlenswerte
Programme im Stadtgebiet Chengdus
Eine
eintägige Reise Am Vormittag
den Qingyang-Palast, die Strohhütte von Du Fu im westlichen
Stadtteil besichtigen, unterwegs die Fabrik für Shu-Brokate
und die Fabrik für Shu-Stickereien; am Nachmittag den Wuhou-Tempel
und das Museum der Provinz Sichuan im südlichen Stadtteil besuchen.
Eine
zweitägige Reise Am ersten
Tag ist das Programm gleich wie die oben erwähnte eintägige
Reise. Am Vormittag des zweiten Tages das Grab von Wang Jian,
dem Shu-König aus den Fünf Dynastien, den gut erhaltenen
buddhistischen Wenshu-Tempel besichtigen; am Mittag im Wenshu-Tempel
vegetarisches Essen probieren; am Nachmittag den Park Wangjianglou
besuchen und eine Stadtrundfahrt machen; am Abend in einem Teehaus
die Sichuaner Gesangs- und Vortragskunst genießen.
