Mai 2002
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Gesellschaft

In China wird Englisch mit Begeisterung gelernt
Vier Städte und fünf Lehrer im Englisch-Fieber
Ohne Englisch – keine Chance
Zwei erfolgreiche Nutznießer-Unternehmen des Englisch-Fiebers
Liu Zhiyi, Direktor der Mittelschule Nr. 25 in Beijing

Ohne Englisch - keine Chance

Von Li Xia

Cecila ist die Generalvertreterin einer amerikanischen Versicherungsfirma in China und arbeitet in Shanghai. Da ihr Boss Amerikaner ist, die ihr unterstehenden Angestellten aus den Philippinen und die meisten Kunden aus Europa kommen, ist Cecila daran gewohnt, Englisch zu sprechen.

Vor einigen Jahren war Cecila Englischlehrerin in der Provinz Anhui. Nachdem sie ihre Magisterarbeit geschrieben hatte, arbeitete sie in Shanghai bei mehreren ausländischen Firmen, bis sie die heutige Stelle fand. Infolge der Karriere hat sie sich von ihrem Mann, der noch in Anhui lebt, scheiden lassen und ist wieder verliebt.

„Außer mündlichem Englisch kann ich eigentlich nichts“, so bewertet Cecila sich selbst. In der Tat erleichtert es den Umgang mit dem Boss in ausländischen Firmen, wenn man eine Fremdsprache fließend spricht. Dadurch gibt es selbstverständlich mehr Gelegenheiten, in eine höhere Stellung befördert zu werden.

In Beijing ist die folgende Geschichte unter Taxifahrern verbreitet: Xiao Wang ist ein Taxifahrer. In seiner beschränkten Freizeit lernt er selbst Englisch. Eines Tages empfängt er auf dem Flughafen zwei Frauen aus den USA, die in Beijing eine Reise machen. Nachdem Xiao Wang sie zum Hotel gefahren hat, stellt er ihnen die Sehenswürdigkeiten, Restaurants und Kaufhäuser Beijings auf Englisch vor. Während des Aufenthalts der beiden Frauen in Beijing ist Xiao Wang nicht nur als Fahrer, sondern auch als Reiseführer tätig. Beim Abschied geben sie ihm dankbar eine Summe Geld, die er sonst auch in drei Monaten nicht verdienen könnte. Später empfahlen die beiden Frauen Xiao Wang einem Freund von ihnen, der in Beijing arbeitet. Für ihn arbeitet Xiao Wang heute.

Englischlehrer an den Hochschulen haben aus dem Englisch-Fieber ebenfalls viel Nutzen gezogen. Beispielsweise hat Prof. Zhang an einer Fremdsprachenhochschule mehr als zehn Lehrbücher für Englischlernende geschrieben, die sehr gut verkauft wurden. Damit ist der mehr als 50-jährige Zhang reich geworden, hat eine Wohnung und ein Familienauto gekauft und eine junge Frau heiratet.

Andererseits bietet das Englisch-Fieber in China den Ausländern, deren Muttersprache Englisch ist, zahlreiche Gelegenheiten. Der Statistik zufolge arbeiten zur Zeit in Beijing mehr als 1000 ausländische Experten, einschließlich ausländischer Lehrer, in Schulen, Berufsausbildungszentren und Verlagen.  

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