Ein neuer Bericht der Energie-Denkfabrik Ember zeigt, dass die zehn BRICS-Staaten 2024 mehr als die Hälfte (51 Prozent) der globalen Solarstromerzeugung ausmachten – ein starker Anstieg gegenüber nur 15 Prozent vor einem Jahrzehnt. 

Die am 3. Juli veröffentlichte Analyse unterstreicht, dass China, Indien und Brasilien die Haupttreiber dieser Entwicklung sind. Die Ergebnisse, die kurz vor dem BRICS-Gipfel veröffentlicht wurden, markieren eine bedeutende Veränderung in der globalen Energiewende, die das Bündnis als zentralen Akteur positioniert.

2024 blieb China mit 834 Terawattstunden (TWh) Solarstrom der weltweit größte Erzeuger – fast dreimal so viel wie die USA auf Platz zwei. Indien erreichte 133 TWh (vierfache Steigerung seit 2019), während Brasilien mit 75 TWh Deutschland überholte und in die Top fünf aufstieg.

Das Bild zeigt ein Fischerei-Photovoltaik-Projekt in Weishan in der Provinz Shandong. (Foto vom 20. März 2024, Xinhua)

Laut dem Bericht wuchs nicht nur die Gesamterzeugung, sondern auch der Anteil neuer Stromnachfrage, der durch saubere Energie gedeckt wurde. 2024 deckte Solarenergie allein 36 Prozent des zusätzlichen Strombedarfs der BRICS-Staaten ab – ein starker Anstieg gegenüber 14 Prozent im vorherigen Jahrzehnt und nur 0,25 Prozent zehn Jahre zuvor.

China treibt die Transformation an: Ember-Daten zeigen, dass das Land im ersten Halbjahr 2025 seinen gesamten zusätzlichen Strombedarf mit Ökoenergie deckte. Indien und Brasilien verzeichneten von Januar bis April ein starkes Solarwachstum (plus 32 bzw. 35 Prozent gegenüber Vorjahr).

Lin Boqiang, Energieexperte der Universität Xiamen, betonte am Donnerstag, chinesische Solartechnologie – insbesondere dank der Kostenvorteile – habe das Wachstum in vielen BRICS-Ländern beschleunigt. Entscheidend sei, dass die meisten Mitglieder keine protektionistische Politik für grüne Produkte verfolgten, was eine ideale Partnerschaft zwischen chinesischer Kapazität und lokaler Nachfrage ermögliche.

Der Ember-Bericht unterstrich außerdem: Da Solarenergie immer wettbewerbsfähiger wird, könne der BRICS-Gipfel die Zusammenarbeit vertiefen – zur Energiesicherheit und Reduzierung fossiler Importe.

Der 17. BRICS-Gipfel findet am 6. und 7. Juli in Rio de Janeiro statt.

Wie ein Sprecher des chinesischen Handelsministeriums, He Yongqian, am Donnerstag in Beijing betonte, birgt die Wirtschaftskooperation zwischen den wichtigsten Schwellen- und Entwicklungsländern der BRICS-Gruppe großes Potenzial.