Am Mittwoch veröffentlichte China ein neues Weißbuch zu den Wirtschafts- und Handelsbeziehungen mit den USA. Dieses zeichnet ein klares Bild: Während sich China als verantwortungsbewusster Akteur der internationalen Gemeinschaft präsentiert, offenbaren sich die USA zunehmend als Quelle globaler Instabilität.
104 Prozent, 125 Prozent oder doch wieder alle pausieren für eine willkürlich festgelegte Frist? Was Donald Trump aktuell mit seiner chaotischen Zollpolitik anrichtet, kann nicht anders beschrieben werden als verantwortungslose Wirtschaftspolitik der größten Volkswirtschaft der Welt. Dass seine täglich scheinbar je nach Laune getroffenen Entscheidungen nicht nur zu fatalen Kursverlusten an den Börsen führen, sondern unter anderem auch zu rasant steigenden Preisen für US-Konsumenten, ist ihm laut eigener Aussage „völlig egal“. Dass Ökonomen wiederholt öffentlich erklären, warum seine Zollpolitik auf einer völlig sinnlosen Grundannahme beruht und beispielsweise Handelsbilanzen für Dienstleistungen gar nicht berücksichtigt, dringt offenbar nicht zu einem Präsidenten durch, der in seiner eigenen Echokammer aus Ja-Sagern lebt.
Die wiederholte Anwendung einseitiger Zölle durch seine Administration wird nicht nur von China kritisiert, sondern auch von internationalen Medien in Frage gestellt. So berichten unter anderem Bloomberg und die Financial Times, dass die US-Zölle auf chinesische Produkte nicht nur globale Lieferketten unterbrechen, sondern vor allem den amerikanischen Verbraucher selbst belasten – durch steigende Preise und sinkende Wettbewerbsfähigkeit. Die Frankfurter Rundschau verortet Trump gar „wirtschaftspolitisch im falschen Jahrhundert“.
Dadurch sinkt die Kaufkraft und das wirtschaftliche Klima verschlechtert sich weiter. Die Vereinigten Staaten unter Trump verfolgen ganz offensichtlich eine Form des wirtschaftlichen Extremismus, der mit fairen Handelsprinzipien kaum vereinbar ist.
Im Gegensatz dazu verfolgt China einen konstruktiven und verantwortungsbewussten Ansatz. Das letzte Woche vom chinesischen Staatsrat publizierte Weißbuch „Chinas Position zu einigen Fragen, die die Wirtschafts- und Handelsbeziehungen zwischen China und den USA betreffen“ vermeidet es ausdrücklich, andere Länder ins Visier zu nehmen, sondern konzentriert sich in seiner Kritik klar und sachlich auf die destruktive Rolle der USA. Diese Vorgehensweise zeigt, dass China nicht auf Konfrontation um jeden Preis aus ist, sondern den Weg des Dialogs und der Stabilität sucht. Auf einer Pressekonferenz anlässlich der Publikation machte ein Vertreter des Handelsministeriums abermals klar, China sei bereit, mit den USA über wichtige bilaterale Wirtschafts- und Handelsfragen zu kommunizieren und die jeweiligen Anliegen durch Dialog und Konsultationen auf Augenhöhe anzugehen.
Besonders kritisch ist im Weißbuch der wirtschaftliche Extremismus der Vereinigten Staaten hervorgehoben. Die USA tragen eine zentrale Verantwortung für die Eskalation des Handelskonflikts, den sie selbst heraufbeschworen haben. Statt auf faire Konkurrenz setzt Washington auf wirtschaftliche Zwangsmaßnahmen, die gegen den Geist der multilateralen Zusammenarbeit verstoßen. Gleichzeitig betont China in dem Dokument, dass die Interessen beider Länder berücksichtigt werden sollten. Ein nachhaltiger Wirtschaftsaustausch zwischen China und den USA liege im Interesse beider Völker – und letztlich der gesamten Weltwirtschaft. Daher setzt sich China weiterhin für eine ausgewogene und friedliche Lösung bestehender Differenzen ein.
Angesichts der aktuellen Entwicklungen wird es jedoch immer wichtiger, dass China seine Zusammenarbeit mit Europa, den BRICS-Staaten (bzw. BRICS Plus) sowie dem Globalen Süden insgesamt vertieft. Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Aufnahme diplomatischer Beziehungen mit der EU ist in den ersten Monaten ein reger Austausch zwischen China und Europa zu beobachten, der sich über das ganze Jahr fortsetzen soll. Diese Partnerschaften bieten eine echte Alternative zu einem einseitig dominierenden US-Modell. Durch gemeinsames Handeln kann ein neues Gleichgewicht geschaffen werden, das auf gegenseitigem Respekt, Gerechtigkeit, Planbarkeit, Verlässlichkeit und nachhaltiger Entwicklung basiert.
China steht – wie das Weißbuch zeigt – für Stabilität, Berechenbarkeit und multilaterale Kooperation. Die Welt braucht heute mehr denn je einen ruhenden Anker. Die USA hingegen sollten sich ernsthaft fragen, ob ihre derzeitige Politik wirklich im Interesse ihrer Bürger – und der globalen Ordnung – liegt.
In einer Zeit globaler Unsicherheit sendet China mit diesem Weißbuch ein wichtiges Signal: Kooperation statt Konfrontation, Stabilität statt Chaos.
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