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Treffen der New Champions in Tianjin zeigt Weg in die Zukunft

2023-06-30 17:42:00 Source:german.china.org.cn Author:Oliver Eschke
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Das „Jahrestreffen der New Champions“ in China hat sich seit 2007 zu einem Pflichttermin für die globale Elite entwickelt. Auch das diesjährige Treffen unter dem Motto „Unternehmertum: Die treibende Kraft der globalen Wirtschaft" in dieser Woche zeigt, warum in der Zukunft kein Weg an China vorbeiführt.

 

  


Chinas Ministerpräsident Li Qiang ist in Tianjin mit dem geschäftsführenden Vorsitzenden des Weltwirtschaftsforums Klaus Schwab zu einem Gespräch zusammengekommen. (Foto vom 26. Juni 2023, Xinhua) 

 

Anstatt bei frostigen Temperaturen im Schweizer Davos trifft sich die globale Elite beim „Sommer-Davos“ auf Einladung des Weltwirtschaftsforums in den warmen Sommermonaten in China. Beim „Jahrestreffen der New Champions“ werden die wichtigsten Zukunftstrends und Lösungen für drängende Probleme diskutiert – so auch in dieser Woche.

 

Elektromobilität – China als Vorbild

 

Es ist nur eine Woche her, da war Ministerpräsident Li Qiang, der das Sommer-Davos-Forum am Dienstag mit einer Rede eröffnete, noch in Berlin und Bayern, wo er mit Kanzler Olaf Scholz und dem bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder vereinbarte, die bilaterale Zusammenarbeit zu intensivieren. Sein Besuch im BMW-Werk steht sinnbildlich dafür, wie wichtig beide Seiten die Kooperation im so wichtigen Automobilsektor nehmen. Die Umsätze der drei großen deutschen Autofirmen (Daimler, BMW und VW) stammen bis zu 40 Prozent aus China. Und anstatt ihre Geschäfte dort zu reduzieren, erhöhen sie ihr Engagement stetig: Daimler hat Entwicklung und Bau des neuen Smart-Modells zum chinesischen Partner Geely verschoben. BMW zieht den Bau des E-Mini aus Großbritannien ab und verlagert ihn nach China. VW hat letzten Herbst zwei Milliarden Euro in das chinesisches KI-Unternehmen Horizon Robotics investiert.

 

Im zukünftig immer wichtigeren Elektroauto-Sektor und damit zusammenhängenden Batteriesektor hat China den ursprünglichen Vorsprung der deutschen und internationalen Wettbewerber mittlerweile wettgemacht.

 

Firmen wie BYD oder Nio dominieren den chinesischen Riesenmarkt, der jedes Jahr um neue Rekordwerte wächst. Laut New York Times werden 54 Prozent der weltweiten Elektroautos in China gebaut. Fast ein Drittel der im ersten Quartal aus dem Ausland nach Deutschland importierten Elektroautos stammt aus China.

 

Wenn VW-China-Chef Ralf Brandstätter von der „China Speed“ redet und selbst der eher chinakritische SPIEGEL fragt „Müssen die Deutschen jetzt von den Chinesen lernen?“, zeigt das: Immer mehr Menschen verstehen, dass die Weltwirtschaft nur mit und nicht losgelöst von China wachsen kann.

 

Dank der jahrelang strategisch kontinuierlich aufgebauten Industrie, werden die für die E-Mobilität notwendigen Akkus größtenteils von CATL und anderen chinesischen Herstellern produziert. Auch andere Länder beziehen einen wachsenden Anteil ihrer E-Batterien aus China. Die ehemalige billige „Werkbank der Welt“ hat sich längst zu einem modernen Innovationszentrum gewandelt.

 

Die gute Nachricht: Anders als Washington bleibt Beijing ein eiserner Verfechter des Multilateralismus und der Globalisierung. Das Land möchte seine eigenen Vorteile mit der Welt teilen, um Win-win-Partnerschaften zu schließen, von denen alle profitieren. Konzepten wie De-Coupling oder De-Risking erteilte Li am Dienstag folglich eine Absage: „Nachdem wir die Barrieren erlebt haben, sowohl die sichtbaren als auch unsichtbaren, sollten wir alle Kommunikation und Austausch noch mehr wertschätzen.“ Die Gespräche in Berlin am 20. Juni haben gezeigt, dass Kanzler Scholz hier auf derselben Seite steht: „Wir haben kein Interesse an einer wirtschaftlichen Abkopplung von China.“

 

„Dekarbonisierung nicht ohne China möglich”

 

Der Satz von BMW-Chef Oliver Zipse führt zum zweiten wichtigen Thema, in dem China weltweit mittlerweile beispiellose Beiträge leistet.

 

Als größtes Entwicklungsland mit 1,4 Milliarden Menschen ist China zwar zu einem gewissen Grad weiter auf fossile Energiequellen angewiesen, gleichwohl treibt es die erneuerbaren Energien im „China Speed“ voran: Die Nationale Energiebehörde verkündete, dass die kumulierte installierte Photovoltaik-Leistung des Landes bis Ende April etwa 380 Gigawatt erreicht hat. Allein in den ersten vier Monaten dieses Jahres habe China 48,31 Gigawatt an neuen PV-Anlagen zugebaut.

 

Ebenfalls im April hat China in der Autonomen Region Ningxia der Hui zudem ein kombiniertes Solar- und Windkraftwerk in Betrieb genommen. Laut dem Betreiber soll das Kraftwerk jährlich 1.800 Gigawattstunden elektrischer Energie erzeugen – genug für etwa 1,5 Millionen Haushalte. Bereits im Oktober hatte das chinesische Unternehmen Goldwind das größte Windrad der Welt mit einem Rotordurchmesser von 252 Metern produziert. Kurz darauf kündigte die China State Shipbuilding Corporation an, bald ein noch größeres zu bauen: „China Speed“ eben!

 

Im März des letzten Jahres hat China außerdem seine erste langfristige Wasserstoffstrategie 2035 verkündet. Demnach sollen bis 2025 jährlich bis 200.000 Tonnen grüner Wasserstoff hergestellt.

 

Noch wichtiger als diese beeindruckenden Zahlen ist jedoch Chinas Bereitschaft, gemeinsam mit seinen internationalen Partnern zu gehen. In Berlin wurde auch ein deutsch-chinesisches MoU zu Elektro- und Wasserstoffmobilität unterzeichnet, um den gegenseitigen fachlichen Austausch bei Sicherheit, Regulierung und Standardisierung fortzusetzen.

 

Dieser Geist, den Präsident Xi Jinping als Schicksalsgemeinschaft der Menschheit bezeichnet, liegt auch dem Sommer-Davos zugrunde. Denn wie sagte Premier Li in seiner Eröffnungsrede mit Bezug auf das gerade beendete Drachenbootfest: "Paddeln wir gemeinsam mit einem Herzen und einem Verstand und steuern wir das riesige Schiff der Weltwirtschaft in eine bessere Zukunft!"

 

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