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Experten kritisieren die Politisierung des Ursprungs von Covid-19

2023-03-15 16:51:00 Source:german.china.org.cn Author:
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Die Republikaner im amerikanischen Senat haben einen neuen Versuch unternommen, den Ursprung der Covid-19-Pandemie zu politisieren. Führende Wissenschaftler des Landes klagen, das wissenschaftliche Fakten dabei in den Hintergrund treten.

 

  


Archivbild von einem Testzentrum für Covid-19 in New York. (Foto von Xinhua) 


Die Politisierung der Suche nach den Ursprüngen von Covid-19 werde am Ende zu mehr Verwirrung und Schuldzuweisungen führen. Damit würde der wissenschaftliche Prozess der Entdeckung der Ursache der schlimmsten Pandemie seit einem Jahrhundert letztlich untergraben werden, fürchten Experten.

 

Vergangene Woche veröffentlichte die Zeitschrift Science einen Artikel, in dem beklagt wurde, dass die Wissenschaft bei der ersten Anhörung des amerikanischen Kongresses zum Ursprung des neuartigen Coronavirus in den Hintergrund getreten sei. Stattdessen hätten sich Demokraten und Republikaner ein Wortgefecht geliefert, das keine neuen Erkenntnisse gebracht habe.

 

„Die Anhörung war sehr enttäuschend und von der Wissenschaft weit entfernt“, sagte Michael Worobey, Evolutionsbiologe an der Universität von Arizona, in der Science. Seine in der Zeitschrift veröffentlichten Forschungsergebnisse, die einen natürlichen zoonotischen Ursprung des Virus belegen, wurden von den Befürwortern der „Labortheorie“ angegriffen.

 

Das Energieministerium änderte im vergangenen Monat seine Einschätzung über den Ursprung von Covid-19 von „unentschlossen“ zu der Vermutung, dass ein „Laborfehler“ hinter der Pandemie steckt. Diese Einschätzung beruhte auf einem neuen, als Verschlusssache eingestuften Geheimdienstbericht, der dem Weißen Haus und wichtigen Mitgliedern des Kongresses vorgelegt wurde.

 

Maria Van Kerkhove, die Technische Leiterin der MERS-CoV-Abteilung bei der WHO in Genf, erklärte auf Twitter, sie sei frustriert darüber, dass die USA der WHO keine zusätzlichen Informationen über ihre jüngste Einschätzung der Herkunft des Virus übermittelt hätten. „Wir haben keine vollständige Antwort auf die Frage, wie diese Pandemie entstanden ist, und es ist absolut entscheidend, dass wir uns weiterhin darauf konzentrieren“, sagte sie.

 

Obwohl das Energieministerium erklärte, es sei mit „geringer Zuversicht“ zu der neuen Schlussfolgerung gelangt, hat diese Veränderung die Spekulationen und Verschwörungstheorien über den Ursprung von Covid-19 neu entfacht. Vergangene Woche verabschiedete der amerikanische Senat ein Gesetz, das die Freigabe von Informationen über die Herkunft von Covid-19 vorschreibt. In dem Gesetzentwurf wurde jedoch als Grund für die Offenlegung die Überzeugung genannt, dass das Virus aus einem chinesischen Labor ausgetreten sei.

 

Trotz der Untersuchungen der WHO sind die Wissenschaftler weltweit noch nicht zu einer endgültigen Schlussfolgerung über den Ursprung des Virus gelangt. Im Allgemeinen bevorzugen sie jedoch die „Spillover-Hypothese“, die besagt, dass das Virus von Fledermäusen auf den Menschen übergesprungen ist.

 

Die Direktorin der nationalen Nachrichtendienste, Avril Haines, erklärte letzte Woche, die Geheimdienste seien sich weitgehend darin einig, dass die Pandemie nicht durch eine Biowaffe oder Gentechnik ausgelöst worden sei, auch wenn über den Ursprung des Virus noch kein Konsens bestehe.

 

Chinesische Wissenschaftler haben mit internationalen Kollegen wichtige Daten ausgetauscht und aufschlussreiche Entdeckungen über den Ursprung von Covid-19 gemacht. Ein Beispiel ist eine aktuelle Studie von Mang Shi von der Sun-Yat-sen-Universität in der Provinz Guangdong und Edward Holmes von der Universität Sydney, Australien. Sie identifizierten das Fledermausvirus BtSY2, das eng mit SARS-CoV verwandt ist, welches im Jahr 2003 einen weltweiten Ausbruch verursachte, und ebenso mit SARS-CoV-2, dem ursprünglichen Covid-19-Stamm, verwandt ist, was darauf hindeutet, das eine Reihe von Rekombinationsereignissen stattgefunden hat.

 

Die Studie, die im November auf dem Preprint-Repository bioRxiv veröffentlicht wurde, ergab eine unerwartet hohe Häufigkeit der Doppelinfektion von Viren bei Fledermäusen.

 

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