Chinas Seuchenkontrollbehörden haben Gerüchte dementiert, denen zufolge die jüngst entdeckte Covid-Variante „Felhunter“ gefährlicher sein soll als andere Stämme des Virus. Derzeit gehe man nicht von einer höheren Pathogenität aus, so die Experten.
Eine Seniorin wird am 5. Dezember zu Hause in Shanghai gegen COVID-19 geimpft. (Foto von Liu Ying/Xinhua)
Das chinesische Zentrum für Seuchenkontrolle und -prävention hat am Dienstag klargestellt, dass die neue Covid-Variante BQ.1.1 keine höhere Pathogenität als BA.5. aufweist und nicht die in China vorherrschenden Fälle dominiere. Auf chinesischen Social-Media-Plattformen waren Gerüchte kursiert, wonach die „Felhunter“ genannte Variante hochgradig ansteckend und tödlich sei und derzeit in Japan grassiere.
BQ.1 ist ein Unterstamm der sechsten Generation von BA.5. BQ.1.1 ist der Unterzweig der ersten Generation von BQ.1. Die Pathogenität, also die Fähigkeit, schwere Erkrankungsverläufe hervorzurufen, sei deutlich schwächer, und der Anteil der schweren Erkrankungen und Todesfälle, die durch diese Unterzweige verursacht werden, sei ebenfalls deutlich geringer als bei den Stämmen, die im Anfangsstadium zirkulieren, so das chinesische Zentrum für Seuchenkontrolle und -prävention (CDC) in einem Artikel auf seinem WeChat-Konto am Dienstag.
Die Variante BQ.1 wurde erstmals im Juni in Nigeria entdeckt. Im September begannen BQ.1 und die von ihm abstammenden Unterverzweigungen die Neuinfektionen in Europa und Amerika zu dominieren, der Anteil der mit diesem Stamm in Verbindung gebrachten Fälle stieg von Monat zu Monat. Bis Mitte Oktober dominierte BQ.1 allmählich die Neuinfektionen in asiatischen Ländern und Regionen wie Japan und Singapur, so das CDC.
Bislang wurden BQ.1 und seine Unterverzweigungen in 49 Fällen in neun Provinzen Chinas nachgewiesen, waren aber nicht weit verbreitet. Patienten, die mit BQ.1 und seinen Unterverzweigungen infiziert waren, wiesen keine schwereren Erkrankungen auf als Patienten, die mit anderen Varianten infiziert waren. Die derzeit in China vorherrschenden Varianten sind immer noch BA.5.2 und BF.7, die ebenfalls zwei Nebenlinien von BA.5 sind, so das Zentrum.
BQ.1 hat weltweit Aufmerksamkeit erregt, doch kein Land oder keine Region in der Welt hatte Daten gemeldet, die auf eine Zunahme der Pathogenität von BQ.1 und seinen Nebenlinien hindeuteten. Es gab auch keine Berichte über einen Anstieg der Krankenhausaufenthalte oder der Sterblichkeit im Zusammenhang mit der Verbreitung dieser Varianten. Eine kürzlich in Japan durchgeführte Tierstudie habe gezeigt, dass die Pathogenität von BQ.1.1 nicht höher sei als die von BA.5, so das Zentrum.
Das Zentrum betonte, dass die meisten Menschen nach einer Infektion keine oder nur leichte Symptome hätten. Man werde die Mutation von Omikron weiterhin überwachen und neue, stärkere Varianten rechtzeitig evaluieren, um dem Land wissenschaftliche Unterstützung bei der weiteren Optimierung der Maßnahmen zur Epidemieprävention zu bieten.