China bekämpft im Rahmen einer nationalen Kampagne die Bandenkriminalität. Ziel sei die vollständige Auslöschung von kriminellen Vereinigungen mit mafiösen Strukturen, sagt die Staatsanwaltschaft. Mehr als 230.000 Personen wurden bereits angeklagt.
Archivbild von Xinhua
China will gegen Bandenkriminalität bis zur vollständigen Auslöschung vorgehen, bekräftigte der oberste Staatsanwalt am Montag. China habe im Rahmen einer dreijährigen nationalen Kampagne gegen Bandenkriminalität von 2018 bis 2021 rund 230.000 Personen, die in Kriminalitätsfälle durch mafiaähnliche Banden und andere Verbrechen verwickelt waren und 2.987 Personen angeklagt, die als Beschützer fungierten, erläuterte er.
Die Kampagne zur Bekämpfung von Bandenkriminalität wurde ins Leben gerufen, um dem höheren Sicherheitsbedürfnis der Chinesen gerecht zu werden. Sie richtete sich insbesondere gegen schwere Gewaltverbrechen, die das Sicherheitsgefühl der Menschen gefährdeten und gegen die Unterdrückung von Frauen und Kindern, sagte der Vertreter der Obersten Staatsanwaltschaft des Volkes auf einer Pressekonferenz am Montag.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft wurden von 2013 bis Ende Juni 2022 mehr als 8,5 Millionen Tatverdächtige verhaftet und annähernd 15 Millionen Verdächtige angeklagt. Die Zahl der Personen, die an schweren Gewaltverbrechen beteiligt waren und von den Staatsanwaltschaften verfolgt wurden, sank von 108.000 im Jahr 2013 auf 59.000 im Jahr 2021.
Als Beispiele für die Entschlossenheit der Staatsanwaltschaft bei der kontinuierlichen und strikten Bekämpfung mafiöser Banden und krimineller Kräfte nannte sie die Zerschlagung komplexer Strukturen und die Festnahme von Banden-Bossen, darunter der mafiöse Allianzchef Sun Xiaoguo.
Sun wurde 2020 wegen Vergewaltigung und vorsätzlicher Körperverletzung hingerichtet, nachdem er seit den 1990er Jahren wiederholt einer Strafe entgangen war. Auch der Mörder Du Shaoping wurde 2020 hingerichtet, 16 Jahre nachdem er einen Jungen getötet und die Leiche unter einem Schulsportplatz in der zentralchinesischen Provinz Hunan begraben hatte. Beschützer, wie korrupte Regierungsbeamte, die den Tätern lange Zeit dabei geholfen hatten, Ermittlungen zu vermeiden und so ihren Strafen zu entgehen, mussten sich ebenfalls ausnahmslos verantworten.
Das Ministerium für öffentliche Sicherheit teilte am Sonntag mit, dass seit Beginn einer 100-tägigen landesweiten Kampagne am 25. Juni, die darauf abzielte, illegale Aktionen von Banden und ihren Helfern zu unterbinden, die Frauen, Kinder, Alte und Behinderte unterdrücken, mehr als 72.000 Verdächtige verhaftet wurden.
Die lokalen Sicherheitsbehörden haben die 100-tägige Kampagne unterstützt, und im zentralchinesischen Henan wurden bereits 5.010 Kriminelle gefasst. In Hebei wurden 693 Verdächtige festgenommen.
Auslöser für die massive Kampagne war ein brutaler Überfall auf ein Restaurant in Tangshan in der nordchinesischen Provinz Hebei, der unmittelbar große öffentliche Empörung und Besorgnis über die soziale Sicherheit ausgelöst hatte. Die Behörden in Tangshan zeigten sich entschlossen, die Gewalt in der Stadt auszurotten und starteten mit der gnadenlosen Sonderkampagne und der Unterstützung der Einwohner, die ermutigt wurden, Hinweise zu geben, einen schweren Schlag gegen das Verbrechen in der Stadt.