Umweltprobleme
in Tibet

Das Autonome
Gebiet Tibet hat eine weite Fläche. Infolge der harten
Naturbedingungen war man in Tibet lange außerstande, Naturschätze
in großem Ausmaß zu erschließen. Das ist der
Grund dafür, dass das Umweltproblem in Tibet noch nicht so ernst
ist wie in anderen Landesteilen. Aber mit dem Bevölkerungszuwachs
steigt auch der Verbrauch an Naturressourcen. Die rücksichtslose
Kultivierung von Ackerland und eine rücksichtslose Abholzung
führten bereits zur Verschlechterung der Umwelt. Die Bodenerosion,
die Degeneration von Weiden, die Bodenverwüstung und die Bodenversalzung
sind vier große Umweltprobleme Tibets, die man lösen
muss.
Die
Degeneration von Weiden
Tibet besitzt
ein weites natürliches Grasland, von dem die Ortsansässigen
leben. Mit dem Bevölkerungszuwachs und der Vergrößung
der Herden steigt die Gefahr der Überweidung. Man muss
der Verhütung der Weidendegeneration größere Aufmerksamkeit
schenken.
Die Bodenverwüstung
Die
Degeneration des Graslandes führt zur Verringerung der Grasdecke.
Insbesondere verschlimmert sich die Bodenerosion und –verwüstung
im Gebirgsgebiet und in Ödland, wo ein trockenes oder ein
halbtrockenes Klima herrscht. 3% des natürlichen Graslandes
sind bereits zu Sandwüsten geworden. Solle das Klima sich tatsächlich
weltweit erwärmen, würde sich die Dürre des Graslandes
in Tibet verschlimmern.
Als kaltes
Hochland mit zahlreichen steilen Hochgebirgen hat Tibet wenig
kultivierbares Ackerland. Mit der Bevölkerungszunahme wächst
der Bedarf an Getreide. Unter diesen Umständen muss man
sich darum bemühen, das Land rationell zu nutzen und Maßnahmen
dagegen zu treffen, dem Grasland und der Waldzone Felder abzuringen.
Die Abnahme
der Waldressourcen
Wegen des
Raubbaus an Wald und der Urbarmachung verringerte sich die Fläche
von natürlichen Wäldern in Tibet. Früher überstieg die
Holzeinschlagmenge in Tibet die Wachstumsgeschwindigkeit. Zugleich
ließ man die Aufforstung außer Acht. All dies hatte
zur Folge, dass die Bodenerosion sich verschlimmerte. Häufig
kam es zu Schlammströmen und Überschwemmungen. Ganze
Regionen wurden davon betroffen. Seit den achtziger Jahren arbeitet
man ernsthaft daran, dem Raubbau an Wald und der Urbarmachung
auf Kosten von Wäldern Einhalt zu gebieten. Die Anstrengungen
zeitigen jetzt Erfolge. Doch man muss sich weiter Mühe geben,
um die bereits angerichteten Schäden wieder gut zu machen.
Umweltprobleme
aufgrund der Erschließung von Ressourcen
Aufgrund
seiner besonderen geologischen Bedingungen ist das Tibet-Hochland
reich an Naturressourcen, darunter vielen seltenen biologischen
und mineralischen Ressourcen. Tibet jedoch ist ein ökologisch
sensibles Gebiet. Eine rücksichtslose Ausbeutung von Naturschätzen
führt schnell zur Zerstörung der ökologischen Ausgewogenheit.
Nordtibet ist ein wichtiger Lebensraum für verschiedene Tierarten.
Durch den Bergbau, die Viehzucht, die Jagd und den Transport
verringert sich der Lebensraum vieler wildlebenden Tiere zwischen
der Landstraße Heihe-Ngari und der unbewohnten Zone nördlich
des 33. Grades nördlicher Breite.
Um Tibets
Bodenschätze zu erschließen, sind Bergwerke angelegt
worden. Abgebaut werden vor allem Salz, Chromeisen, Gold und
Erdöl. Da die Gewinnungstechnik und die Betriebsführung
rückständig sind, werden die Erzlagerstätten oft stark
beschädigt, was zur Umweltverschmutzung führt.
Die touristischen
Landschaftszonen Tibets leiden ebenfalls unter Umweltverschmutzung.
Zum Beispiel sind der Qomolangma und mehrere andere hohe Berge
Tibets, die viele Bergsteiger und Touristen aus aller Welt anziehen,
bereits von Müll belastet. Man muss dieses Problem ernst nehmen.