Februar 2003
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China-Bücher

Vom Scherenschnitt zum Stoffbild
Sprüche aus fünf Jahrtausenden

Vom Scherenschnitt zum Stoffbild

Von Atze Schmidt

Man nehme ein paar Stoffreste, möglichst vielfarbig sollten sie sein, eine Schere, etwas Garn und Klebstoff, dazu ein Stück Leinen, und dann bedarf es „nur noch“ des Könnens und der künstlerischen Phantasie.

Es ist eine eigenartige, einzigartige Kunst, die sich im nördlichen Teil der Provinz Shaanxi entwickelt hat. Sie ist aus der Kunst des Scherenschnitts entstanden, die in Shaanxi seit langer Zeit gepflegt wird. Doch im Vergleich zu Scherenschnitten sind die Stoffbilder meist rustikaler, kräftiger in Form und Farbe, und manchmal wirken sie geradezu wie Reliefs, weil mitunter mehr als zehn Stoffschichten übereinander genäht und geklebt werden.

In Nord-Shaanxi und vor allem im dortigen Kreis Yanchuan, dem eigentlichen Zentrum der Stoffbildkunst, schmücken solche Bilder Türvorhänge, Kleidungsstücke, Taschen, Schürzen, Lätzchen für Kinder, kleine Geschenke und vieles mehr. Die Motive sind dem Leben auf dem Land sowie Legenden und Mythen entnommen, die den Menschen auf dem Lössplateau noch sehr gegenwärtig sind.

Dem Thema Stoffbildkunst einen Bildband zu widmen war längst fällig. Getan hat es nun der Verlag für fremdsprachige Literatur in Beijing, dem damit ein ausgesprochen schönes Buch gelungen ist. Abgebildet sind 81 Werke, und jedem Buch ist ein Original-Stoffbild beigelegt. Bei manchen der Bilder stehen erklärende Texte zu Gestalten der chinesischen Mythologie oder über alte chinesische Bräuche. So kommt zur Freude am Betrachten dieser durchweg außergewöhnlichen Bilder auch noch ein Informationsgewinn.

„Die Stoffbildkunst von Nord-Shaanxi“, ISBN 7-119-03073-6, 94 Seiten, zu beziehen über die China Book Trading GmbH in Deutschland, 63322 Rödermark, Max-Planck-Str. 6a, E-Mail: post@cbt.chinabook.de, oder über Ihre Buchhandlung.

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