Oktober 2003
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Kultur und Kunst

Chinesische Gartenbaukunst
Verschiedene Haustypen von Chinas Minderheiten

Verschiedene Haustypen von Chinas Minderheiten

Von Ji Lie

Chinas Minderheiten leben in vielen verschiedenen Gebieten. Auch ihre Häuser sind in verschiedenem Stil gebaut, um so den lokalen Bedingungen zu entsprechen. Dabei spielen Tradition und Gewohnheit ihre Rolle. Im folgenden werden vier Hausarten geschildert.

Das Bambushaus der Dai. Die Häuser, die völlig aus Holz und Bambus gebaut und auf Pfeiler gestützt sind, befinden sich zerstreut in den Bergdörfen im Südwesten Chinas. Die Gaoshan in der Provinz Taiwan bauen auch solche Häuser.

Die Dai benutzen die Unterkellerung des Hauses zum Viehstall und Lagerraum für landwirtschaftliche Geräte. Hier werden auch Stößel und Mörser aufbewahrt, die zum Zerstoßen der Reiskörner gebraucht werden. Das Haus ist in vier Teile aufgeteilt: eine Vorderveranda, wo man wäscht oder andere Hausarbeiten macht sowie sich entspannt; ein offener Raum, der Platz zum Trocknen des Getreides und der Kleiung gibt; ein Wohnzimmer, wo man die Gäste bewirtet. In der Mitte des Raumes befindet sich eine Feuerstelle, über dem Feuer kocht man, und im Winter sammeln sich hier die Familienangehörigen um das Feuer. Und schließlich gibt es noch ein großes Schlafzimmer. Dank des subtropischen Klimas stehen die Häuser in schöner Natur mit vielen Bäumen und Blumen.

Das Tonhaus der Uiguren. In Xinjiangs Turfan-Becken, das 154 m unter dem Meeresspiegel liegt und von Bergen umgeben ist, wird es im Sommer sehr heiß. Die Temperatur beträgt im Sommer sogar bis zu 48° C. Die Uiguren bauen dort Tonhäuser mit gewölbten Dächern und dicken Wänden, um sich vor der Hitze zu schützen. Im Hof steht ein Traubenspalier, wo schöne Trauben wachsen und man kühlen Schatten gegen die Sommerglut finden kann.

Das Steinhaus der Tibeter. Die quadratischen Steinhäuser in Tibet sind im allgemeinen drei oder vier Stockwerke hoch. Die Dächer sind überwiegend flach, weil es dort sehr selten regnet. Im Erdgeschoß züchtet man Schafe und Rinder, lagert getrockneten Kuhmist (als Brennstoff), Viehfutter, Geräte und anderes. Im ersten Stockwerk sind die Küche und der Lagerraum, im zweiten das Schlafzimmer, im obersten befindet sich ein Gebetsraum; auch eine Veranda gibt es. Tibeter sitzen auf dem Holzfußboden in den Haupträumen. Alle Stockwerke sind mit einer Holzleiter verbunden, ein viereckiger Luft- und Lichtschacht führt vom Untergeschoß in das obere Stockwerk des Hauses. Das Erdgeschoß hat nur ein kleines Luftloch. Die Fenster in den sonstigen Etagen sind klein und in unterschiedlichen Richtungen arrangiert, wodurch dazu beigetragen wird, das Haus warmzuhalten.

Die Jurte der Mongolen. Die mongolische Jurte ist ein zerlegbares, leicht zu transportierendes Rundzelt von 4–6 m im Durchmesser. Ein kreisrund aufgebautes Scherengitter aus mehreren 1,3 m langen Holzstangen wird mit Filzmatten überzogen. Es kann in nur einer oder zwei Stunden aufgeschlagen oder abgebrochen werden. Auf dem Dach gibt es ein rundes Loch für Lüftung und Sonnenschein; es ist tagsüber offen und wird nur nachts abgedeckt. Die Jurten sind die traditionelle Behausung der Mongolen, Kasachen, Tadschiken und anderer Nomadenvölker.

Aus China im Aufbau, Nr. 8, 1981

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