Oktobe 2003
Ihre Position: Homepage >

China-Bücher

Konfuzius würde sich wundern
Frauen, Liebe, Hass und Mord

 

Frauen, Liebe, Hass und Mord

Von Atze Schmidt

 

Was mögen die Gemahlinnen der Kaiser wohl empfunden haben, wenn der Herr mit seinen Konkubinen sich vergnügte? Gefühle wie verletzter Stolz und Eifersucht waren ja nicht außer Kraft gesetzt in einer Hofgesellschaft, in der die Söhne des Himmels alle Freiheit hatten, ihrer irdischen Lust zu frönen, während von ihren Kaiserinnen erwartet wurde, dass sie sittsam im Palast darauf warteten, bis Majestät sich hinreichend befriedigt haben würde und sich wieder ihnen zuwandte. Man kann sich vorstellen, dass so eine Kaisergattin mitunter ziemlich sauer war. Wie weit der Frust sie treiben konnte, zeigt das Beispiel der Kaiserin Dugu, die aus Eifersucht töten ließ.

Nachzulesen ist dieses Drama in einer Sammlung von 22 in Erzählform aufgeschriebenen Frauenschicksalen, die sich in verschiedenen Epochen der chinesischen Geschichte zugetragen haben. Wir blicken in Abgründe menschlicher Leidenschaften, deren Folgen dann oft auch das Volk zu spüren bekam, lesen von aufopfernder Entsagung, Verzweiflung, Liebe, Hass und Mord. Eine aufregende Mischung aus all dem, wozu Menschen fähig sind, wenn ihnen die Gelegenheit dazu gegeben wird. Und die Kaiserinnen, Konkubinen und Dienerinnen an den chinesischen Kaiserhöfen hatten viele Gelegenheiten, ihren Leidenschaften Luft zu verschaffen.

Yuan Yang und Xiao Yan: „Frauen, Liebe, Hass und Mord – Geschichten aus dem kaiserlichen Harem“, Verlag für Fremdsprachige Literatur Beijing, 194 Seiten, 22 Zeichnungen.

-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+-+--+-+-+-+--+-+-+--+-
Zurück