Ohne
Englisch - keine Chance
Von Li
Xia
Cecila ist die Generalvertreterin einer amerikanischen
Versicherungsfirma in China und arbeitet in Shanghai. Da ihr
Boss Amerikaner ist, die ihr unterstehenden Angestellten aus
den Philippinen und die meisten Kunden aus Europa kommen, ist
Cecila daran gewohnt, Englisch zu sprechen.



Vor einigen Jahren war Cecila Englischlehrerin
in der Provinz Anhui. Nachdem sie ihre Magisterarbeit geschrieben
hatte, arbeitete sie in Shanghai bei mehreren ausländischen
Firmen, bis sie die heutige Stelle fand. Infolge der Karriere
hat sie sich von ihrem Mann, der noch in Anhui lebt, scheiden
lassen und ist wieder verliebt.
„Außer mündlichem Englisch kann ich
eigentlich nichts“, so bewertet Cecila sich selbst. In der Tat
erleichtert es den Umgang mit dem Boss in ausländischen
Firmen, wenn man eine Fremdsprache fließend spricht. Dadurch
gibt es selbstverständlich mehr Gelegenheiten, in eine
höhere Stellung befördert zu werden.
In Beijing ist die folgende Geschichte unter
Taxifahrern verbreitet: Xiao Wang ist ein Taxifahrer. In seiner
beschränkten Freizeit lernt er selbst Englisch. Eines Tages
empfängt er auf dem Flughafen zwei Frauen aus den USA,
die in Beijing eine Reise machen. Nachdem Xiao Wang sie zum
Hotel gefahren hat, stellt er ihnen die Sehenswürdigkeiten,
Restaurants und Kaufhäuser Beijings auf Englisch vor. Während
des Aufenthalts der beiden Frauen in Beijing ist Xiao Wang nicht
nur als Fahrer, sondern auch als Reiseführer tätig. Beim
Abschied geben sie ihm dankbar eine Summe Geld, die er sonst
auch in drei Monaten nicht verdienen könnte. Später
empfahlen die beiden Frauen Xiao Wang einem Freund von ihnen,
der in Beijing arbeitet. Für ihn arbeitet Xiao Wang heute.
Englischlehrer an den Hochschulen haben aus
dem Englisch-Fieber ebenfalls viel Nutzen gezogen. Beispielsweise
hat Prof. Zhang an einer Fremdsprachenhochschule mehr als zehn
Lehrbücher für Englischlernende geschrieben, die sehr gut verkauft
wurden. Damit ist der mehr als 50-jährige Zhang reich geworden,
hat eine Wohnung und ein Familienauto gekauft und eine junge
Frau heiratet.
Andererseits bietet das Englisch-Fieber
in China den Ausländern, deren Muttersprache Englisch ist,
zahlreiche Gelegenheiten. Der Statistik zufolge arbeiten zur
Zeit in Beijing mehr als 1000 ausländische Experten, einschließlich
ausländischer Lehrer, in Schulen, Berufsausbildungszentren
und Verlagen.