Chinesische
Sprache und Schrift
Sprache
China ist ein Land mit vielen Nationalitäten,
aber die Han-Nationalität macht mehr als 90 Prozent der
Gesamtbevölkerung aus. Fast alle Nationalitäten haben
ihre eigene Sprache, aber die Han-Sprache wird als Chinesisch
betrachtet, weil sie von den meisten Menschen in China gesprochen
wird.
Im Laufe der Geschichte haben sich acht Hauptdialekte
des Hochchinesischen herausgebildet: Nordchina-, Jiangsu-Zhejiang-,
Hunan-, Jiangxi-, Kejia-, Nordfujian-, Südfujian- und Guangdong-Dialekt.
Bis auf die Aussprache sind diese Dialekte in Wortschatz und
Grammatik nahezu identisch. Im Jahre 1955 erklärte der
Staatsrat die „Putonghua“ zur Gemeinsprache der Han-Nationalität.
Sie basiert auf der Pekinger Aussprache des Nordchina-Dialekts
und auf der Grammatik des modernen Chinesischen. Wo immer möglich,
wird heute Putonghua benutzt, beim Schulunterricht, bei Radio-
und Fernsehsendungen und beim Film.
Schrift
Die chinesische Sprache beruht auf einem System
vereinheitlichter Schriftzeichen. Die heutige Schriftform geht
auf die Bilderschrift zurück, die sich später zu einer
Schrift mit sogenannten sekundären Schriftzeichen weiterentwickelte.
Diese entstanden, indem jeweils ein sinnangebender Bestandteil
(Determinativ) mit einem den Laut annähernd angebenden
Bestandteil (Phonetikum) zu einem Zeichen verschmolz. Jedes
Schriftzeichen wir nur mit einer Silbe ausgesprochen, kann aber
mehrere Bedeutungen beinhalten. Die chinesische Schrift unterlag
und unterliegt einer ständigen Entwicklung. So entwickelte
sie sich von der Orakelschrif auf Knochen und Schildkrötenschalen
vor mehr als 3000 Jahren über die Jinwen-Schrift (Die Jinwen-Schrift
wurde von der Yin-Dynastie (16. – 11. Jh. v. u. Z.) bis zur
Zhou-Dynastie (1066-256 v. u. Z.) benutzt. Es handelt sich um
Inschriften auf Bronzegegenständen, und die Schriftzeichen
sind denen der Orakelschrift ähnlich) bis zur heute üblichen
Normalschrift hin. Heute gibt es ungefähr 50 000 Schriftzeichen,
wovon aber nur etwa 10 000 gebraucht werden. Etwa 6000 davon
genügen den gewöhnlichen Bedürfnissen. Ein Grundschulabsolvent
beherrscht im allgemeinen 2000 bis 3000 Schriftzeichen.
In den Minderheitsgebieten wird alles zweisprachig
ausgezeichnet, in den Schulen werden die Kinder in ihrer Muttersprache
unterrichtet und können nebenbei auch die Han-Sprache lernen.