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50 Jahre China im Spiegel von „China heute“
(1952-2002)

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Aus den 50er Jahren
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Aus den 80er Jahren bis heute
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Sehenswerte Fotos
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bbbbbbbbb xxxxxxxxbbbbbbMonatszeitschrift Chinas
Januar 200250n
Aus den 80er Jahren bis heute

Auf die Einladung des gastfreundlichen Chen Qixin blieb ich bei ihm. Nach dem Abendessen fragte ich ihn, wie er nach der Einführung des Vertragssystems als Produktionsgruppenleiter seine Aufgaben wahrnimmt, welche Änderungen es gibt. „Ich möchte dir zuerst erzählen, wie ich früher als Gruppenleiter gearbeitet habe“, antwortete er. „Damals musste ich jeden Abend überlegen, was jedes Gruppenmitglied am nächsten Tag tun sollte. Sonst lief meine Arbeit am nächsten Tag schief. Und am Morgen musste ich mehrmals die Glocke läuten, um die Leute zur Arbeit zusammenzurufen. Dabei verlor ich oft die Geduld und regte mich darüber sehr auf.“ „Läutest du Glocke heute nicht mehr?“ fragte ich. „Nein, nicht mehr. Die Kommunemitglieder entscheiden selbst, was sie und ihre Familienangehörigen täglich machen müssen. Dafür sorge ich als Gruppenleiter nicht mehr.“

„Was hat ein Leiter der Produktionsgruppe denn nun eigentlich noch zu tun?“…

„Aber die Hauptaufgabe eines Gruppenleiters liegt darin,“ sagte Chen weiter, „dass er zu Anfang jeden Jahres mit jedem Haushalt einen Vertrag abschließt und für dessen Einhaltung sorgt, dass er nach der Ernte oder zu entsprechender Zeit die Kommunemitglieder anspornt, Getreide, Baumwolle, Pflanzenöle, Schweine, Eier und Geflügel an den Staat zu verkaufen; er muss den Kommunemitgliedern die Anweisungen der Regierung übermitteln und umgekehrt die Meinungen, Vorschläge und Forderungen der Bauern sammeln und sie der Regierung zuleiten. Der Gruppenleiter soll vernünftig arrangieren, wann und von wem das Land bewässert und mit Ochsen gepflügt werden kann, er soll die Kommunemitglieder anleiten, wissenschaftlichen Ackerbau zu entwickeln, soll bei der Produktion den sozial schwachen Gruppen der Bauern helfen und Streit zwischen Familienangehörigen und zwischen den Nachbarn schlichten helfen. Außerdem soll er auf die Familieplanung einwirken usw.“

(aus: „Berichte vom Lande: die Provinz Anhui 2 von Deng Shulin, Nr. 11 November 1981)

Zwei zerstörte Familien zu einer zusammenzuschließen, ist wirklich nicht leicht, ganz gleich in welcher Gesellschaft. In China ist es vielleicht noch schwerer. Die festen Bande der Familie gehen auf Kosten der freien Entscheidungsfreiheit des einzelnen. Man betrachtet gegenseitige Beeinflussung und Einmischung als notwendige Maßnahme zur Erhaltung der Familie. Bei Eheschließungen, sei es der älteren Generation oder der jüngeren, verhält es sich ähnlich.

Bevor wir heirateten, haben wir uns daher überlegt, dass unsere Kinder damit vielleicht nicht einverstanden sein könnten. So kamen wir zu dem Schluss: Erstens sollten beide Familien formell weiter aufrechterhalten werden, das heißt, die Kinder sollten getrennt wohnen. Wir selbst wollten abwechselnd in einer der beiden Familien wohnen; Zweitens sollten die eigenen Kinder den neuen Ehepartner nicht mit „Vater“ und „Mutter“ ansprechen, so wie es in China bei einer Wiederverheiratung traditionell üblich ist, sondern mit „Onkel“ und „Tante“.

(aus: „Wiederaufbau des Lebens“ von Shen Suru, Nr. 8 August 1989)

Liu Guixian, 65, betreibt als erste Frau in Beijing ein privates Restaurant.

Mein Wohnhaus habe ich als Restaurant genutzt und meine Familienangehörigen haben darin gearbeitet. Es gab natürlich viele Schwierigkeiten. Vor allem hatte ich nicht genug Geld und musste mir ein paar hundert Yuan von Bekannten leihen. Das war in der damaligen Zeit eine ziemliche Summe für mich! Zu den Schwierigkeiten zählten anfangs der ständige Mangel an Gemüse und Fleisch. In der Planwirtschaft wurden Lebensmittel doch rationiert. Also bin ich immer um vier Uhr früh aufgestanden und kreuz und quer gefahren, um Gemüse, Fisch, Fleisch und Eier aufzutreiben. Das war oft abenteuerlich.

Aber ich betrieb das erste private Restaurant in Beijing in Erfolg. Das hat die Aufmerksamkeit vieler in- und ausländischer Korrespondenten erregt. Durch ihre Berichte machten sie solche Reklame für mich, dass bald auch Diplomaten kamen, die ja das Leben im Lande sowieso nur durch Journalisten zur Kenntnis nehmen. Botschafter und Botschaftsräte aus 74 Ländern haben in meinem Restaurant gesessen und gegessen. Es war ein solcher Ansturm, dass die Herrschaften sich Tage vorher Tische reservieren lassen mussten. Einmal war ich sogar so ausgebucht, dass man 48 Tage warten musste, um meine Küche probieren zu können!

Seit nun schon 18 Jahren läuft mein Geschäft recht gut. Ich bin jetzt 65. Mein größter Wunsch ist, mir einen schnellen Wagen zu kaufen, um von überall hochwertige Nahrungsmittel holen zu können. Ich will für immer mehr Leute gutes, geschmackvolles Essen anrichten lassen!

(aus: „Meine Geschichte“, Nr. 12 Dezember 1998)

Im Tibetischen gibt es das Sprichwort vom „alten Mann, der die Schüsse der anderen kritisiert“. Hintergrund ist die Geschichte eines alten Mannes, der die Schießkünste anderer höchst kritisch kommentierte, selber aber nie ins Schwarze traf.

Ich möchte denen im Ausland, die versuchen, eine „tibetische Frage“ zu schaffen, sagen, dass einige der Probleme, die sie angesprochen haben, nie existierten, andere zwar in unterschiedlicher Stärke vorkamen, aber entweder im Begriff sind, gelöst zu werden, oder aber schon gelöst sind. Die gegenwärtige Tibet-Politik der Zentralregierung ist gut. Unsere Leute sind zufrieden. Jeder ist mit dem Aufbau beschäftigt. Ich würde diesen Leuten, ob Chinesen oder nicht, raten, weniger zu kritisieren und mehr hilfreich zu sein. Tibet ist ein armes Gebiet. Die Zentralregierung hat zwischen 1952 und 1987 zwölf Milliarden Yuan ins Land gebracht. Vizevorsitzender Ngapoi und ich haben einen Entwicklungsfonds für Tibet gegründet, um die wirtschaftliche Entwicklung zu beschleunigen. Warum hören all jene, die sich so über Tibet erregen, nicht damit auf und helfen? Ich habe mit tibetischen Landsleuten gesprochen, die im Ausland leben. Sie sind stolz auf die Zahl der Universitätsstudenten, die dort ausgebildet wurden. Ich erzähle ihnen, dass sie, wenn sie ihr Vaterland wirklich lieben, zurückkommen und beim Aufbau helfen sollten. Wir haben bereits vier Universitäten in Tibet, die jährlich mehrere hundert Absolventen hervorbringen, was aber noch lange nicht genug ist. Wir heißen alle willkommen, die aus dem Ausland zurückkommen wollen. Ein paar Dinge müssen wir indes klarstellen: Es gibt hier keine hohen Gehälter. Wenn sie zurückkommen, müssen sie leben und arbeiten wie gewöhnliche tibetische oder Han-Intellektuelle, Zamba aus Qingke-Gerste essen und in provisorischen Behausungen wohnen. Viele Menschen arbeiten auf dem tibetischen Hochplateau, um es in einen besseren Ort für alle zu verwandeln. Nur Nichtsnutze sind so schamlos, in den Straßen zu demonstrieren und verleumderische Artikel zu schreiben, in denen sie – aus dem Komfort ihrer ausländischen Häuser heraus, die Mägen voll von Fleisch und Wein – andere kritisieren. Wir Tibeter sagen, solche Menschen sind wie der „alte Mann, der die Schüsse der anderen kritisiert“.

(aus: „Pantschen Lama über seine Heimat Tibet, Separatisten und sein Leben“, Nr. 1 Januar 1988)

Es war ein geschichtsträchtiger Augenblick, als Ministerpräsident Zhao Ziyang und die tibetische Premierministerin Margaret Thatcher am 19. Dez. 1984 die Gemeinsame chinesisch-britische Erklärung über die Hongkong-Frage in der Großen Halle des Volkes unterzeichneten. Im Westsaal der Großen Halle des Volkes herrschte eine feierliche Atmosphäre, als Frau Thatcher, Zhao Ziyang und Deng Xiaoping, Vorsitzender der Beraterkommission beim ZK der KP Chinas, und Staatpräsident Li Xiannian erschienen, um die Gemeinsame Erklärung zu unterzeichnen. Zhao Ziyang und Frau Thatcher nahmen an einem langen dunkelgrüngedeckten Tisch Platz, der mit kleinen chinesischen und britischen Staatsflaggen geschmückt war. Während sie die beiden Dokumente unterzeichneten, war nichts anderes zu hören als das Klicken der Kameras der Brichterstatter aus aller Welt, die diesen historischen Augenblick im Bild festhalten wollten. Im Anschluß daran klatschen 101 Hongkonger Persönlichkeiten aus allen Kreisen, die an der Unterzeichnungsfeier teilnahmen, stürmischen Beifall. Die beiden Staatsführer tauschten die Dokumente aus, schüttelten sich herzlich die Hand und tranken sich zu. Mit der Gemeinsamen Erklärung wurde die Frage, ob China 1997 die Souveränität über Hongkong zurückgewinnen werde, positiv beantwortet und damit ein Fundament für eine langanhaltende Prosperität Hongkongs gelegt sowie auch die Freundschaft zwischen China und Großbritannien vertieft.

(aus: „Historische fünfzehn Minuten“ von Wang Yongyao, Nr. 3 März 1985)

Immer mehr Chinesen sind zu der Erkenntnis gekommen, dass die sozialistische Modernisierung des Landes ohne eine entsprechende Entwicklung der Demokratie nicht vorangehen kann. Erfreut sehen sie die Anzeichen eines zwar manchmal langsamen, aber stetigen Fortschritts in diese Richtung…

Bei früheren NVK-Tagungen (NVK: Der Nationale Volkskongreß) wurden in der Regel jede Resolution und jeder Beschluss nach nur kurzen Debatten einstimmig angenommen. Dagegen wurde auf der diesjährigen Tagung keine einzige Resolution derart behandelt, auch nicht die Wahl der Staatsführer. Bei der Abstimmung über den Regierungsbericht, der stets ein Schwerpunkt der NVK-Tagungen ist, gab es Gegenstimmen und Stimmenthaltungen. All das war im Neuen China ein Novum.

Am 28. März wählten die NVK-Abgeordneten die Mitglieder der sieben Sonderausschlüsse. Trotz einiger Stimmenthaltungen wurden die Wahllisten für die ersten vier Ausschüsse ohne große Einwände angenommen. Als es zur Abstimmung über den Ausschuss für Bildungswesen, Wissenschaft, Kultur und Gesundheitswesen kam, erklärte Huang Shunxing, ein gebürtiger Taiwanese, dass der Kandidat für den Vorsitzenden zu alt für den Posten sei, besonders hinsichtlich des von China verfolgten Prinzips, führende Posten mit jüngeren Leuten zu besetzen. Ein anderer Abgeordneter stand auf und forderte, dass ein Mediziner zusätzlich in den Ausschuss gewählt werden sollte. Die Kandidaten wurden schließlich gewählt, doch es gab acht Gegenstimmen und 69 Stimmenthaltungen.

Ye Xuanping, 63 Jahre alt, Sohn von Ye Jianying, einem revolutionären Führer und späteren Vorsitzenden des Ständigen Ausschusses des NVK. Er diente seit 1980 als Vizegouverneur der Provinz Guangdong und ist heute Gouverneur. Er sagte: „Als Gouverneur darf man keine Angst vor Kritik haben. Kritik und Vorschläge sagen dem Regierenden, was das Volk denkt. Der Eindruck, den wir machen, wird dadurch nicht schlechter werden, dass wir ehrlich reden. Im Gegenteil, wir können dabei das Verständnis und das Vertrauen des Volkes gewinnen. Viele Probleme lassen sich durch demokratische Konsultationen lösen. Wir haben eine wesentlich lebhaftere Tagung als früher gehabt. Das heißt natürlich nicht, dass wir alles perfekt gemacht haben. So lässt die Wahlprozedur noch einiges zu wünschen übrig. Aber wir haben wirklich einen Schritt hin zur Demokratie getan.“

(aus: „Die Demokratie im Wachstum von Deng Shulin und Xu Yaoping, Nr. 7 Juli 1988)

Viele sind der Meinung, dass die Korruption ihren Ursprung in den negativen Einflüssen des Westens habe. Nie wie heute, da die Politik der Öffnung nach außen durchgeführt werde, hätten so viele Chinesen offen nach den schönen, materiellen Dingen des Lebens und nach Geld gestrebt. Dies führe dazu, dass manche Leute korrupt seien.

Diese Behauptung hält Professor Fei Xiaotong für zu simplifiziert. Der 76jährige Soziologe sagte: „Diese vorkommenden Erscheinungen stehen in unmittelbarem Zusammenhang mit der Korruption, die nicht zuletzt aus der langen feudalistischen Geschichte Chinas entstand und nun durch für sie günstige, äußere Umstände wieder an die Oberfläche gelangt.“

Er betrachtet die Korruption in Chinas 2000jähriger feudalistischer Geschichte als einen üblichen Missstand. Man sagte damals: „Auch wenn ein Kreisvorsteher drei Jahre lang als unbestechlicher Beamter betrachtet wird, hat er sich die eigenen Taschen schon mit 100 000 schneeweißen Silbertaelen gefüllt.“ Nachdem die KPCh die Macht ergriffen hatte, war es der neuen Regierung gelungen, der Gesellschaft wieder Moral nahezubringen. Die moralische Atmosphäre, die in den fünfziger Jahren herrschte, mit dem ganzen Herzen dem Volk zu dienen, ist bis heute im Gedächtnis geblieben. Die Übel wurden zwar unterdrückt, jedoch nicht mit der Wurzel ausgerottet. Die langjährige Selbstisolation hatte Unwissen in Bezug auf die Außenwelt zur Folge. Dann brachte die zehn Jahre währende Kulturrevolution das Land in ideologische Verwirrung. Danach wurde China der Außenwelt gegenüber geöffnet. Man kann sich kaum vorstellen, was für ein ideologisches Durcheinander damals unter dem Volke herrschte. Gesetze und Verordnungen, welche die Reform betrafen, waren noch nicht optimal und die moralische Erziehung vermochte nicht mit der Entwicklung der Reform Schritt zu halten. Es ist fast unvermeidlich, dass immer wieder mal Überreste der Korruption an Boden gewinnen und manche Missstände wieder erscheinen.

„Nicht zu ignorieren ist“, so Prof. Fei, „dass viele Chinesen immer noch ein starkes von dem feudalistischen System beeinflusstes Familienbewusstsein haben. Dies hatte zur Folge, dass Kinder mancher hohen Funktionäre sich die Macht ihrer Eltern zunutze machen und Wirtschaftskriminalitäten begehen.“

Der Soziologe ist der Meinung, man solle die Korruption zwar bekämpfen, aber sie auf einmal aus der Welt schaffen zu wollen, sein unrealistisch. Er sagte: „Manche Ausländer, die mit Vorurteilen China gegenüber belastet sind, verleumden es wegen der noch bestehenden Korruption. Darüber wundern wir uns gar nicht. Was wir tun sollen, ist, den Missständen ernsthaft und entschieden entgegenzutreten, ohne dabei grundlos Sorge zu haben. Die Reform und die Öffnung hat China offensichtlich mehr Vorteile als Nachteile gebracht. Außerdem werden nun umfassende Maßnahmen gegen die ungesunden Erscheinungen ergriffen und die ideologische Erziehung wird auch gestärkt. Wenn wir wegen der schlechten Tendenzen mit der Reform aufhören, dann machen wir damit ja einen geschichtlichen Rückschritt.“

(aus: „Chinas Kampf gegen die Korruption im Jahr des Tigers“ von Yi Shu, Nr. 5 Mai 1986)

Das Tempo und das Ausmaß der Fortschritte in China – ökonomisch, technologisch und im Leben der Menschen – sind wahrlich dramatisch. Während meiner Jugend im alten China gab es praktisch keine Stahlerzeugnisse aus heimischer Produktion, selbst Schreibfederspitzen und Reißnägel mussten aus Großbritannien oder Deutschland importiert werden. Ölerzeugnisse wurden unter der Bezeichnung „fremdes Öl“ vorwiegend im Ausland gekauft und Zündhölzer waren „fremdes Feuer“.

Heute ist China der größte Produzent von Stahl, Kohle, Getreide und Textilien und unter den Top 10 bei vielen anderen Erzeugnissen, einschließlich der Petrochemie. Besonders während der letzten 20 Jahre, seit Einführung der Reform- und Öffnungspolitik unter Deng Xiaoping, hat sich das Leben der Bevölkerung verbessert. Elektrische Haushaltsgräte haben Einzug gehalten. Es ist noch nicht lange her, da waren die Fernseher noch schwarz-weiß und man sah sich das Programm auf öffentlichen Plätzen an.

Jetzt hat fast jede Familie einen Farbfernseher, zunehmend sogar im Breitwandformat. In 90% aller städtischen Haushalte stehen elektrische Waschmaschinen; Kühlschränke in 76%; private Telefonanschlüsse, einst ein Merkmal von Rang und Einfluss, haben 64%; und 20% können sich Klimaanlagen leisten. Die Zahl der Besitzer von PCs, jetzt noch bei 4% aller städtischen Haushalte, steigt explosionsartig. Ein eigenes Auto haben zwar noch wenige, aber es werden immer mehr. Die meisten dieser Gegenstände werden bar bezahlt aus Sparguthaben, die sich vervielfacht haben. „Made in China“ hat sich als Qualitätssiegel durchgesetzt und einige Marken sind im Ausland gefragt.

Das alles sind nur einige Beispiele aus der Fülle von Erfolgen. Aber es gibt auch Probleme und Schwierigkeiten: Korruption, Verfall von Idealen und Sitten, Ersetzung von Arbeitern durch Technologie, Anpassungen des Sozialsystems und Umweltverschmutzung als Begleiterscheinung wirtschaftlichen Fortschritts. Die ausländische Presse stürzt sich mit Vorliebe auf diese negativen Punkte, während sie die von der chinesischen Regierung unternommenen Schritte zu deren Überwindung ignoriert oder nicht würdigt.

(aus: „Das Neue China und ich: Ein Blick zurück und nach vorn“ von Israel Epstein, Nr. 12 Dezember 1999)

Chinesen glauben, dass die Preise der Waren nach dem Beitritt Chinas zur WTO allgemein gesenkt werden. Viele Fachleute sind der Meinung, dass Chinas Beitritt zur WTO den größten Einfluss auf den Außenhandel ausüben wird. Dies sei ein oberflächliches Verständnis, so meinen manche Experten. Wu Yi, Mitglied des Staatsrates, ist beispielsweise der Ansicht, dass China sich nach dem WTO-Beitritt nicht mehr in einem beschränkten Umfang und in bestimmten Gebieten, sondern allseitig und umfassend öffnet. Die Öffnung Chinas wird nicht mehr probeweise unter der Anleitung der Politik, sondern im Rahmen der Gesetze erfolgen. Die Selbstöffnung Chinas wird durch die gegenseitige Öffnung zwischen den Mitgliedsstaaten der WTO ersetzt. Deshalb liege, so meinen manche Experten, der größte Einfluss der WTO auf China in der Beförderung des Aufbaus des chinesischen Rechtssystems.

(aus: „China bereitet sich auf den Beitritt zur WTO vor“ von Yi Da, Nr. 11 November 2001)

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