
Die
Grenzstadt Heihe
Heihe
ist eine Stadt in der Provinz Heilongjiang und liegt an der Grenze
zwischen China und Rußland. Ihr gegenüber liegt Blagoveshchenks,
die Hauptstadt der russischen Provinz Amur. In Heihe gibt es eine
Zone für die wirtschaftliche Zusammenarbeit auf Staatsebene und
eine Handelszone für die chinesische und russische Grenzbevölkerung.
Eine
internationale Handelsstadt
Wegen
der günstigen geographischen Lage wurde Hehei schon vor über 100
Jahren als "Handelsstadt" bezeichnet. Leider stagnierte
der Handel in der späteren Zeit. Nach der Einführung der
Reform- und Öffnungspolitik 1979 strömen wieder zahlreiche
Händler aus dem In- und Ausland nach Heihe. Zur Zeit liegen
an der 358 km langen Grenze in der Stadt Hehei drei Handelsstellen
ersten staatlichen Ranges, ihnen gegenüber befinden sich drei
Handelsstellen Rußlands. Von hier aus können die Waren
aus Rußland in alle Teile Chinas transportiert werden, während
umgekehrt die chinesischen Waren in die Gemeinschaft Unabhängiger
Staaten und nach Europa exportiert werden.
Anfangs
wurde nur gleichwertiger Austausch durchgeführt. Beispielsweise
bekam die Stadt Heihe 306 Tonnen chemische Düngelmittel im Austausch
gegen 208 Tonnen Wassermelonen. Auf dieser Grundlage entwickelte
sich der Grenzhandel sehr schnell. In dem Zeitraum zwischen 1986
und 2000 waren 4,65 Millionen Menschen über Heihe ein- und ausgereist.
Es wurden 2,9 Mllionen Tonnen Waren im- und exportiert sowie 400
000 Transportmittel (Schiffe, Busse und Flugzeuge) gezählt.
Heute ist Heihe ein wichtiger Knotenpunkt zwischen China und Rußland,
durch den über 1000 Unternehmen der Gemeinschaft Unabhängiger
Staaten mit mehr als 3000 chinesischen Unternehmen Kontakte aufgenommen
haben.
Agrarwirtschaft
und Industrie
Heihe
ist reich an natürlichen Ressourcen. Die Anbaufläche beträgt
1,25 Millionen Hektar, der Pro-Kopf-Anteil liegt bei 0,7 ha, was
weit über dem Landesdurchschnitt liegt. Heihe gehört zu den
wichtigen Handelsgetreide-Zentren Chinas, da sie überall fruchtbare
Erde aufweist. Es werden hauptsächlich Sojabohnen, Mais,
Weizen, Kartoffeln, Zuckerrüben, Flachs und Tabake angebaut. Alle
Erzeugnisse zeichnen sich durch ihre hohe Qualität aus. Außerdem
ist der Mechanisierungsgrad der Landwirtschaft in diesem Gebiet
sehr hoch.
Mit
dem Austausch von Wassermelonen gegen Düngemittel im Jahre 1987
wurde das Handelstor an der Grenze zwischen China und Rußland
geöffnet. Seitdem bemüht sich die Stadtregierung Heihe, die
Agrarwirtschaft zu entwickeln. Eine Basis für das Exportgemüse
ist schon aufgebau; außerdem wurden Gewächshäuser,
Verarbeitungsfabriken für Fleischprodukte, ein Kühlhaus (das größte
Kühlhaus im Nordosten Chinas) und ein Handelsmarkt für Agrar-
und Nebenprodukte errichtet.
Inzwischen
wurden noch eine Anbaubasis für Obst und Gemüse mit einer Fläche
von 2000 ha sowie drei Märkte für den Großhandel mit
Getreide, Obst und Gemüse in Rußland aufgebaut. Einige Vereinbarungen
über die weitere Zusammenarbeit im Agrarwirtschaftsbereich wurden
zwischen der chinesischen und russischen Seite abgeschlossen.
Heihe verfügt über
günstige Voraussetzungen für die Entwicklung von Viehzucht, da
es Steppen mit einer Fläche von einer Million ha gibt.
Hehei ist sehr wenig
von der Umweltverschmutzung betroffen. Das ist günstig für die
Entwicklung von Bionahrung. Einige Basen für die Herstellung von
Bionahrungsmitteln hat man schon errichtet. Fünf Produkte haben
ein Zertifikat als Bionahrung erhalten, u.a. das Mineralwasser
der Marke "Jianlong", hergestellt in der Stadt Wudalianchi,
Sojabohnen der Marke "Longqi", produziert von der Unternehmensgruppe
Baosen in Heihe und bestätigt von der EU.
Die Bionahrung aus
Heihe hat einen guten Absatz im ganzen Land gefunden. Produkte
von sieben Unternehmen werden in die Stadt Beijing geliefert.
Auch die Industrie
in Heihe hat sich schnell entwickelt, obwohl sie nur auf eine
kurze Geschichte zurückblicken kann. Heute verfügt sie über zehn
Branchen. Kleidung, Sportschuhe, Fleischprodukte, Spielzeug, Kekse,
Bier und Mineralwasser werden in großer Menge nach Rußland
exportiert. Die Stadtregierung Heihe hat sich das Ziel gesetzt,
in den kommenden Jahren zur größten Basis für die Herstellung
der nach Rußland zu exportierenden Waren zu werden.
Tourismus
Aihui ist ein Stadtbezirk
von Heihe. In der Qing-Dynastie (1644-1911) war er Amtssitz des
Kommandeurs von Heilongjiang. 1858 zwang die russische Regierung
der Zentralregierung der Qing-Dynastie den "Aihui-Vertrag"
auf. Wegen dieses Vertrages ist Aihui landesweit bekannt, weil
die Qing-Regierung damals einen großen Teil des Territoriums
abtreten mußte.
In Anhui sind besonders
die Ausstellungshalle, der Kuixing-Pavillion und der Sabusu-Park
sehenswert. Um den Tourismus zu fördern, hat die Stadtregierung
Heihe beschlossen und schon damit begonnen, die alte Stadt Huanggu
in Aihui wieder aufzubauen.
Außerdem sollte
man nicht versäumen, den Abdämmungssee Wudalianchi zu
besuchen. Er besteht aus insgesamt fünf Einzelseen, die miteinander
verbunden sind. Daher der Name. Ringsum erheben sich 14 Vulkane,
deshalb wird das Gebiet auch als "Museum der natürlichen
Vulkane" bezeichnet.
Das Wasser im Wudalianchi
enthält über 50 lebenswichtigen Spurenelemente. Außerdem
ist das Wasser wirksam gegen viele Krankheiten wie Haut- und Verdauungskrankheiten.
In den letzten Jahren
bemüht man sich, das Wasser im Wudalianchi-See zu erforschen.
Und zur Zeit haben die aus dem Wasser hergestellten Produkte einen
guten Absatz auf dem inländischen Markt gefunden.
Der Fluß Zhanhe
ist ideal für reißende Wildwasserfahrten. Er ist 80 km lang,
40 bis 1000 m breit, 0,5 bis 3 m tief, und von Umweltverschmutzung
verschont. Unterwegs kann man auch Fische fangen, jagen oder wilde
Pflanzen sammeln.
Nach einer Wildwasserfahrt
kann man einen Bummel in der Handelszone an der Grenze zwischen
China und Rußland machen. Hier stehen viele Vergnügungseinrichtungen
den Touristen zur Verfügung.
Am Abend feiert man
dann mit den Angehörigen der Oroqen, einer nationalen Minderheit
mit der niedrigsten Bevölkerungszahl aller Minderheiten Chinas.
Bis heute haben sie ihre traditionellen Lebensgewohnheiten nicht
verändert und sie begrüßen die Gäste aus der Ferne
mit Gesang und Tanz. Für die Touristen ist das sicher ein unvergeßliches
Erlebnis.
Um die Verkehrslage
zu verbessern und damit den Tourismus weiter zu entwickeln, hat
die Stadtregierung Heihe beschlossen, die Heilongjiang-Brücke
zwischen China und Rußland zu bauen und den Flughafen Heihe
auszubauen.
Informationen
Die
Stadt Heihe
Die Stadt Heihe liegt
im Nordosten Chinas, an der Grenze zwischen China und Rußland.
Sie verfügt über einen Bezirk, zwei Kreisstädte und drei
Kreise (Es sind der Bezirk Aihui, die Kreisstädte Beian,
Wudalianchi, die Kreise Nenjiang, Xunke und Sunwu). Sie hat eine
Fläche von 68 000 qkm und zählt 1,7 Millionen Einwohner.
Hier leben außer den Han-Chinesen noch die anderen nationalen
Minderheiten wie die Mandschu, Hui, Oroqen und Dahuren. Die Bevölkerungsdichte
beträgt 24 Einwohner pro qkm.
Heihe hat ein kaltgemäßigtes
Kontinentalklima. Der Winter ist lang und der Sommer kurz. Die
Temperatur im Winter liegt bei -30 bis -10 Grad Celsius, was für
die Eis- und Schneesportarten günstig ist. Im Sommer ist es kühl
und deshalb eine ideale Sommerfrische.
58% der Gesamtfläche
der Stadt Heihe ist von Wald bedeckt. Mit einer Waldfläche
von 2,8 Millionen ha gehört Heihe zu einer der drei größten
Waldzonen der Provinz Heilongjiang. Außerdem ist sie reich
an Bodenschätzen, 56 sind schon bekannt und die Reserven
von 15 Vorkommen wie Gold, Kupfer und Mineralwasser stehen an
der Spitze in der Provinz Heilongjiang. Das Kupferbergwerk Duobaoshan
ist das zweigrößte Chinas.
Heihe ist reich an
natürlichen touristischen Ressourcen wie Eis, Schnee und Wald.
Außerdem gibt es hier zahlreiche historische Sehenswürdigkeiten.
Das alles bietet eine günstige Voraussetzung für die Entwicklung
des Tourismus.