Guangzhou,
eine
Perle am südlichen Tor des Landes

Guangzhou, die Hauptstadt der Provinz Guangdong,
liegt in der Mitte der Provinz und in der Nähe des Südchinesischen
Meeres. In den letzten 20 Jahren erfuhr die Wirtschaft Guangzhous
dank der frühzeitigen Umsetzung der Reform- und Öffnungspolitik
einen großen Aufschwung. In Bezug auf die allgemeine wirtschaftliche
Stärke rückte Guangzhou unter den zehn Großstädten
Chinas vom 7. auf den 3. Platz vor, nur Beijing und Shanghai liegen
vor ihr. Guangzhou steht stets in der ersten Linie der Reform und
Öffnung Chinas und wirkt als ihr Schaufenster. Wenn Guangdong
als das südliche Tor Chinas bezeichnet wird, so gilt Guangzhou als
die glänzende Perle an dem Tor.
In Guangzhou kann man nicht nur den historischen
Spuren einer alten Kulturstadt begegnen, sondern auch täglich
neue Veränderungen einer internationalen Metropole erleben.
Der Städtebau im
großen Maßstab
Im September 2000 fand die Jahrestagung des Verbandes
der großen Metropolen der Welt in Guangzhou statt. Über
60 Oberbürgermeister und ihre Vertreter hatten einen guten Eindruck
von Guangzhou.
Tatsächlich
erfuhr Guangzhou gemäß dem Plan „kleine Veränderungen
in einem Jahr, mittelgroße Veränderungen in drei Jahren
und große Veränderungen im Jahr 2010“ gewaltige Umwandlungen:
Der Smog ist einem blauen Himmel gewichen, die einst verstopften
Strassen sind verbreitet worden und das verschmutzte Wasser
des Perl-Flusses ist nun klar.
Joan Clos, Präsident des Verbandes der großen
Metropolen der Welt und Oberbürgermeister der Stadt Barcelona, sagte:
„Ich bin zum erstenmal in Guangzhou. Es ist eine der schönsten
Städte, in denen ich gewesen bin. Guangzhou hat einen guten
Eindruck hinterlassen.“
Seine Worte erfreuten die Einwohner der Stadt
Guangzhou, denn ihre Anstrengungen in den letzten Jahren haben sich
gelohnt.
Gedrängte Stadt
Guangzhou ist eine Stadt ohne Schutzwälle
und voller Träume: Täglich werden 150 000 Passagiere in
Zügen, die zwischen Guangzhou und 17 Mittelpunktstädten des
Landes verkehren, befördert. Jeden Tag fahren Züge bis
zu 70 Linien mit etwa 60 000 Passagieren zwischen Shenzhen und Guangzhou
bzw. Hongkong und Guangzhou hin und zurück. Über 1,5 Millionen
Kraftfahrzeuge sind in Guangzhou registriert.
Eine zu gedrängte Stadt war der erste Eindruck
auf Besucher, die vor einigen Jahren in Guangzhou gewesen waren.
Eine Hochstraße führte wie eine riesige Schlange durch Batterien
von Wohnblocks, so dass die Fahrgäste glauben konnten, die
vorbeiziehenden Balkons zu berühren. Man kann sich leicht vorstellen,
wie die Stadt von lautem Lärm gestört wurde.
Früher hatte Guangzhou keinen Raum mehr für die
Stadtentwicklung. Den Statistiken zufolge hatte Guangzhou im Jahr
1998 eine Fläche von 1444 qkm, was nur einem Achtel der Stadtfläche
von Chongqing und einem Drittel von Tianjin entsprach. Die Bevölkerungsdichte
in Guangzhou war sechsmal so hoch wie im Landesdurchschnitt. Die
Zahl der Kraftfahrzeuge nahm im Vergleich zu den 80er Jahren um
das 25-fache zu. Stau! Überall in Guangzhou Stau! Der Stau
in Guangzhou war damals in China sprichwörtlich.
Dr. Yu Ying aus dem Planungsamt der Stadt sagte,
es sei für Guangzhou unmöglich, sich in Richtung Westen, Süden
und Norden zu erweitern. Im Westen wird Guangzhou durch den Fluß
Baisha mit der Stadt Nanhai begrenzt. Im Süden sieht sich Guangzhou
der Stadt Panyu gegenüber, getrennt durch den breiten Perl-Fluß.
Im Norden liegt das Landschaftsgebiet Baiyun-Berg, wo eine Kalkstein-Struktur
den Wohnungsbau erschwert. Außerdem würde der Wohnungsbau
das ökologische Gleichgewicht in diesem Gebiet beeinträchtigen.
Deshalb gibt es nur die Möglichkeit, die
Stadt in Richtung Osten zu erweitern. Schon im Jahr 1983 beschäftigte
man sich damit, die Bezirke Tianhe und Huangpu im Osten Guangzhous
neu zu erschließen. Und wieder nimmt die Verkehrsdichte zu...
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