Juni 2002
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Wirtschaft

Wann kommt der Frühling für die private Wirtschaft in China?  
Wirtschaft in Kürze

Business in Kürze

Steuerliche Vorzugsbehandlung für Unternehmen mit ausländischen Investitionen (FIE) werden fortgesetzt

Chinas zweistufiges System für Einkommenssteuern, das Unternehmen mit einheimischen und ausländischen Investitionen unterschiedlich behandelt, spielte während der Übergangsphase des chinesischen Wirtschaftssystem eine wichtige Rolle bei der Anziehung ausländischer Investoren. Seit seinem WTO-Beitritt jedoch sind Forderungen nach einer gerechten Besteuerung und einer landesweit einheitlichen Praxis auf dem einheimischen Markt verbreitet. Die Zusammenführung der beiden Systeme wird deshalb beschleunigt und von Anpassungen in der Steuerpolitik begleitet werden. Gemäß Jin Renqing, dem Generaldirektor des Staatlichen Steueramts, verstößt die privilegierte Behandlung von Unternehmen mit ausländischen Investitionen zwar nicht gegen WTO-Regeln, doch sie behindert Gerechtigkeit auf dem Markt. Aus diesem Grund soll sie geändert werden. Doch China hält das Versprechen aufrecht, Unternehmen mit ausländischen Investitionen bevorzugt zu besteuern, unabhängig davon, wann die Reformen und Anpassungen einsetzen. Während der Umstellungsphase werden die Meinungen verschiedener Parteien eingeholt und aufkommende Probleme und Anliegen unverzüglich angegangen werden.

Staatliche A-Aktien für ausländische Investitionen geöffnet

Die Staatliche Kommission für Wirtschaft und Handel (SETC) bereitet den Erlass eines Beschlusses vor, der es multinationalen Unternehmen gestatten wird, mit chinesischen Staatsunternehmen zu fusionieren oder sie aufzukaufen. Jiang Qiangui, Vizegeneraldirektor der SETC, ließ verlauten, dass ein Entwurf für das entsprechende Regelwerk schon zusammengestellt wurde und binnen Jahresfrist herausgegeben werden soll. Die neuen Bestimmungen werden ausländischen Investoren erlauben, Aktien von Staatsunternehmen und juristischen Personen zu erwerben, die auf dem „A“-Aktienmarkt gehandelt werden. Ebenso dürfen dann Unternehmen mit ausländischen Investitionen chinesische Top-500-Unternehmen übernehmen. Überdies soll ein höherer Anteil an Aktien in ausländischem Besitz in einigen der Wirtschaftsbranchen gestattet werden, die keinen Beschränkungen unterliegen. Nach Einschätzung eines hohen Beamten des Ministeriums für Wirtschaftliche Verbindungen mit dem Ausland und Außenhandel (MOFTEC) werden die neuen Bestimmungen, die noch dieses Jahr in Kraft treten sollen, die Öffnung weiter vorantreiben.

Großer Wirbel um Citibank

Ein Shanghaier Bürger hat Klage gegen Citibank eingereicht wegen Benachteiligung von Kleinkunden. Citibank verlangt eine Dienstleistungsgebühr von 50 Yuan, oder rund 6 US-Dollar, für Kunden, deren Kontostand unter 5000 US-Dollar liegt. Nach Aussage des Klägers wird diese Geschäftspolitik beachtliche Auswirkungen auf die chinesischen Banken haben

Citibank genießt derzeit eine Vorzugsbehandlung, was ihr erlaubt hat, ihre Betriebskosten deutlich zu senken. Die fragliche Gebühr könnte deshalb Probleme im Bereich der finanziellen Sicherheit hervorrufen, wie z.B. den Rückzug von Bankeinlagen oder Konflikte mit Kunden. In Übereinstimmung mit den Bestimmungen der Zentralbank erheben die meisten chinesischen Geschäftsbanken keine Dienstleistungsgebühren. Sie haben, mit Bezug auf die privilegierte Behandlung, die Banken mit ausländischem Kapital gewährt wird, einen Bericht zu Citibanks Preispolitik bei der Zentralbank eingereicht und fordern, dass die ungleiche Behandlung von einheimischen Banken und Banken mit ausländischem Kapital abgeschafft wird.

Internationale Modewoche Qingdao 2002

Die Stadt Qingdao, ein berühmtes Reiseziel in Ostchina, plant, im September eine internationale Modewoche durchzuführen. Mit 1100 Ständen soll die Modemesse ein Ort für verschiedene Veranstaltungen werden, so z. B. Kleider- und Schmuckausstellungen, Modeschauen von international berühmten Designern, Investitions- und Geschäftsverhandlungen, Pressemitteilungen über Modetrends und einem Modeforum.

Nach dem Internationalen Bierfest, der Internationalen Elektronik- und Haushaltgerätemesse und dem Meeresfestival findet mit der Modewoche ein weiteres bedeutendes Ereignis im Bereich von Wirtschaft und Handel in dieser prominenten Küstenstadt statt. Das Ziel ist, die hervorragende Qualität der lokalen Textil- und Bekleidungsindustrie bekannt zu machen und weltweiten Austausch und internationale Zusammenarbeit zu fördern. 2001 nahmen insgesamt 400 in- und ausländische Unternehmen teil, und das Geschäftsvolumen betrug 3,69 Mrd. Yuan.

Mehrere weltbekannte Unternehmen und Organisationen aus dem Ausland haben erklärt, an der Modewoche 2002 teilnehmen zu wollen. Renommierte Modedesigner aus Russland, Japan, Frankreich und Deutschland werden Modeschauen veranstalten.

Einwohner von Guangzhou verdienen und konsumieren am meisten

Gemäß einer Studie, die im Jahr 2001 in den zehn größten Städten Chinas, nämlich Beijing, Shanghai, Guanzhou, Tianjin, Chongqing, Xi’an, Wuhan, Shenyang, Harbin und Nanjing, durchgeführt wurde, nehmen die Einwohner von Guangzhou sowohl bezüglich des Pro-Kopf-Einkommen als auch der Ausgaben landesweit den ersten Rang ein. Die Untersuchung gab ihr verfügbares Pro-Kopf-Einkommen für 2001 mit 14 694 Yuan an – 14,1 Prozent mehr als die Shanghaier, die an zweiter Stelle lagen, und 26,9 Prozent mehr als die drittplatzierten Beijinger. Die Pro-Kopf-Ausgaben in Guangzhou betrugen 11 467,35 Yuan, wovon 40 Prozent für Lebensmittel aufgewendet wurden. Das Leben der Guangzhouer ist, über alles gesehen, komfortabler geworden.

Beijing bestellt 224 Leichtbahnzüge

Beijing hat kürzlich einen Vertrag für Leichtbahnzüge unterzeichnet, welche auf der sich gegenwärtig im Bau befindenden Stadtbahnlinie zum Einsatz kommen sollen. Der Auftrag in der Höhe von 1,2 Mrd. Yuan ist der größte in der Geschichte der Beijinger U-Bahn. Diese stromlinienförmigen Züge sind mit Klima-Anlage und Heizung sowie breiten Glastüren ausgerüstet, die den Passagieren den Ausblick auf die Beijinger Landschaft erlauben. Die Züge erreichen eine Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h. Ein Prototyp wird Ende dieses Jahr den Versuchsbetrieb aufnehmen.

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