Business
in Kürze
Steuerliche
Vorzugsbehandlung für Unternehmen mit ausländischen Investitionen
(FIE) werden fortgesetzt
Chinas zweistufiges System für Einkommenssteuern,
das Unternehmen mit einheimischen und ausländischen Investitionen
unterschiedlich behandelt, spielte während der Übergangsphase
des chinesischen Wirtschaftssystem eine wichtige Rolle bei
der Anziehung ausländischer Investoren. Seit seinem WTO-Beitritt
jedoch sind Forderungen nach einer gerechten Besteuerung und
einer landesweit einheitlichen Praxis auf dem einheimischen
Markt verbreitet. Die Zusammenführung der beiden Systeme wird
deshalb beschleunigt und von Anpassungen in der Steuerpolitik
begleitet werden. Gemäß Jin Renqing, dem Generaldirektor
des Staatlichen Steueramts, verstößt die privilegierte
Behandlung von Unternehmen mit ausländischen Investitionen
zwar nicht gegen WTO-Regeln, doch sie behindert Gerechtigkeit
auf dem Markt. Aus diesem Grund soll sie geändert werden.
Doch China hält das Versprechen aufrecht, Unternehmen
mit ausländischen Investitionen bevorzugt zu besteuern,
unabhängig davon, wann die Reformen und Anpassungen einsetzen.
Während der Umstellungsphase werden die Meinungen verschiedener
Parteien eingeholt und aufkommende Probleme und Anliegen unverzüglich
angegangen werden.
Staatliche
A-Aktien für ausländische Investitionen geöffnet
Die Staatliche Kommission für Wirtschaft
und Handel (SETC) bereitet den Erlass eines Beschlusses vor,
der es multinationalen Unternehmen gestatten wird, mit chinesischen
Staatsunternehmen zu fusionieren oder sie aufzukaufen. Jiang
Qiangui, Vizegeneraldirektor der SETC, ließ verlauten,
dass ein Entwurf für das entsprechende Regelwerk schon zusammengestellt
wurde und binnen Jahresfrist herausgegeben werden soll. Die
neuen Bestimmungen werden ausländischen Investoren erlauben,
Aktien von Staatsunternehmen und juristischen Personen zu
erwerben, die auf dem „A“-Aktienmarkt gehandelt werden. Ebenso
dürfen dann Unternehmen mit ausländischen Investitionen
chinesische Top-500-Unternehmen übernehmen. Überdies
soll ein höherer Anteil an Aktien in ausländischem
Besitz in einigen der Wirtschaftsbranchen gestattet werden,
die keinen Beschränkungen unterliegen. Nach Einschätzung
eines hohen Beamten des Ministeriums für Wirtschaftliche Verbindungen
mit dem Ausland und Außenhandel (MOFTEC) werden die
neuen Bestimmungen, die noch dieses Jahr in Kraft treten sollen,
die Öffnung weiter vorantreiben.
Großer
Wirbel um Citibank
Ein Shanghaier Bürger hat Klage gegen Citibank
eingereicht wegen Benachteiligung von Kleinkunden. Citibank
verlangt eine Dienstleistungsgebühr von 50 Yuan, oder rund
6 US-Dollar, für Kunden, deren Kontostand unter 5000 US-Dollar
liegt. Nach Aussage des Klägers wird diese Geschäftspolitik
beachtliche Auswirkungen auf die chinesischen Banken haben
Citibank genießt derzeit eine Vorzugsbehandlung,
was ihr erlaubt hat, ihre Betriebskosten deutlich zu senken.
Die fragliche Gebühr könnte deshalb Probleme im Bereich
der finanziellen Sicherheit hervorrufen, wie z.B. den Rückzug
von Bankeinlagen oder Konflikte mit Kunden. In Übereinstimmung
mit den Bestimmungen der Zentralbank erheben die meisten chinesischen
Geschäftsbanken keine Dienstleistungsgebühren. Sie haben,
mit Bezug auf die privilegierte Behandlung, die Banken mit
ausländischem Kapital gewährt wird, einen Bericht
zu Citibanks Preispolitik bei der Zentralbank eingereicht
und fordern, dass die ungleiche Behandlung von einheimischen
Banken und Banken mit ausländischem Kapital abgeschafft
wird.
Internationale
Modewoche Qingdao 2002
Die Stadt Qingdao, ein berühmtes Reiseziel
in Ostchina, plant, im September eine internationale Modewoche
durchzuführen. Mit 1100 Ständen soll die Modemesse ein
Ort für verschiedene Veranstaltungen werden, so z. B. Kleider-
und Schmuckausstellungen, Modeschauen von international berühmten
Designern, Investitions- und Geschäftsverhandlungen,
Pressemitteilungen über Modetrends und einem Modeforum.
Nach dem Internationalen Bierfest, der Internationalen
Elektronik- und Haushaltgerätemesse und dem Meeresfestival
findet mit der Modewoche ein weiteres bedeutendes Ereignis
im Bereich von Wirtschaft und Handel in dieser prominenten
Küstenstadt statt. Das Ziel ist, die hervorragende Qualität
der lokalen Textil- und Bekleidungsindustrie bekannt zu machen
und weltweiten Austausch und internationale Zusammenarbeit
zu fördern. 2001 nahmen insgesamt 400 in- und ausländische
Unternehmen teil, und das Geschäftsvolumen betrug 3,69
Mrd. Yuan.
Mehrere weltbekannte Unternehmen und Organisationen
aus dem Ausland haben erklärt, an der Modewoche 2002
teilnehmen zu wollen. Renommierte Modedesigner aus Russland,
Japan, Frankreich und Deutschland werden Modeschauen veranstalten.
Einwohner
von Guangzhou verdienen und konsumieren am meisten
Gemäß einer Studie, die im Jahr
2001 in den zehn größten Städten Chinas, nämlich
Beijing, Shanghai, Guanzhou, Tianjin, Chongqing, Xi’an, Wuhan,
Shenyang, Harbin und Nanjing, durchgeführt wurde, nehmen die
Einwohner von Guangzhou sowohl bezüglich des Pro-Kopf-Einkommen
als auch der Ausgaben landesweit den ersten Rang ein. Die
Untersuchung gab ihr verfügbares Pro-Kopf-Einkommen für 2001
mit 14 694 Yuan an – 14,1 Prozent mehr als die Shanghaier,
die an zweiter Stelle lagen, und 26,9 Prozent mehr als die
drittplatzierten Beijinger. Die Pro-Kopf-Ausgaben in Guangzhou
betrugen 11 467,35 Yuan, wovon 40 Prozent für Lebensmittel
aufgewendet wurden. Das Leben der Guangzhouer ist, über alles
gesehen, komfortabler geworden.
Beijing
bestellt 224 Leichtbahnzüge
Beijing hat kürzlich einen Vertrag für Leichtbahnzüge
unterzeichnet, welche auf der sich gegenwärtig im Bau
befindenden Stadtbahnlinie zum Einsatz kommen sollen. Der
Auftrag in der Höhe von 1,2 Mrd. Yuan ist der größte
in der Geschichte der Beijinger U-Bahn. Diese stromlinienförmigen
Züge sind mit Klima-Anlage und Heizung sowie breiten Glastüren
ausgerüstet, die den Passagieren den Ausblick auf die Beijinger
Landschaft erlauben. Die Züge erreichen eine Höchstgeschwindigkeit
von 80 km/h. Ein Prototyp wird Ende dieses Jahr den Versuchsbetrieb
aufnehmen.