Fuzhou-Lackwaren
Von
Lin Lin und Wang Weizhong


Die
„Drei Schätze“ des chinesischen Kunstgewerbes sind Beijing-Cloisonné,Jingdezhen-Porzellan
und Fuzhou-Lackwaren. Die zwei bedeutendsten Werkstätten
für Lackwaren in Fuzhou (Foochow), einem beliebten Reiseziel
in Südchina, beschäftigen 1300 Arbeiter. Ihre Produkte
werden in mehr als 40 Länder exportiert.
Die lokale Lackwaren-Industrie
geht auf das 18. Jahrhundert zurück. 1907 wurde in Fuzhou ein
eigenes Forschungs- und Lehrinstitut für Lackwaren errichtet.
Die Volksregierung hat diese Traditon fortgesetzt und weiterentwickelt.
Die
Fuzhou-Lackwaren sind nicht nur wunderschön, sondern auch
praktisch, dabei leicht und fest. Korrosionsbeständig und
gut isolierend, ergeben sie nicht nur geschmackvolles Teeservice,
sondern auch formschöne Armaturenbretter für Autos.
Jedes Stück Lackware
durchläuft 30 bis 100 Arbeitsgänge. Der Lack wird
auf eine Lehm- oder Gips-Unterlage aufgetragen, die nach der
Trocknung des Lacks zerschlagen und entfernt wird. Zur Verzierung
wird Gold, Silber oder Perlmutter eingelegt oder die spiegelglatte
Oberfläche kunstvoll bemalt. Archäologen haben festgestellt,
dass Lackwaren schon in der Bronze-Zeit hergestellt wurden.
Damals war ein Lackgegenstand zehnmal so viel wert wie ein entsprechendes
Gegenstück aus Bronze. Auch heute noch werden Lackwaren von
Kunstkennern hoch geschätzt.
Aus China im Aufbau, Nr. 8, 1981