HOME>Politik

40 Jahre Reform und Öffnung: Mit der Zeit gehen und gemeinsam Fortschritte erzielen

2018-05-29 15:56:00 Source:China heute Author:
【Schließen】 【Drucken】 GroßMittelKlein

    

Von Xia Yipu* 

  

Auf ihrem 19. Parteitag betonte die Kommunistische Partei Chinas, dass der Sozialismus chinesischer Prägung bereits in ein neues Zeitalter eingetreten ist. Gleichzeitig hat sie damit einen neuen historischen Orientierungspunkt für die weitere Entwicklung bestimmt. Bereits zu Beginn dieses neuen Zeitalters ist es der chinesischen Nation gelungen, einen großen Sprung zu verwirklichen. Sie hat sich aufgerichtet, Wohlstand und Stärke erlangt und glänzende Perspektiven für ihr großartiges Wiederaufleben eröffnet.  

  

Die Grundlage dieses großen Entwicklungssprunges ist, dass die KP Chinas und das chinesische Volk die Merkmale des Zeitalters genau erkannt haben und die sich dadurch bietenden Chancen ergreifen. Dabei bildet die wissenschaftliche Anleitung durch die Theorie des Sozialismus chinesischer Prägung die Seele und das 40. Jubiläum der Reform und Öffnung einen guten Anlass, zu einem erneuten Entwicklungssprung anzusetzen. 

  

Frieden und Entwicklung bilden nach wie vor das Hauptthema unserer Zeit. China befindet sich derzeit und wohl auch noch lange Zeit im Anfangsstadium des Sozialismus. Diese grundlegende Gegebenheit bleibt ebenso unverändert wie Chinas internationale Stellung als das weltweit größte Entwicklungsland.  

  

Diese Tatsache ist entscheidend dafür, dass China den Sozialismus chinesischer Prägung unbeirrt beibehält und weiterentwickelt sowie sein Selbstvertrauen in den Weg, die Theorie, das System und die Kultur des Sozialismus chinesischer Prägung weiter festigt. China unternimmt derzeit größte Anstrengungen, um den großen Chinesischen Traum zu verwirklichen, schwere Herausforderungen durch großen Kampf zu bewältigen, den Parteiaufbau als großes Projekt voranzutreiben und die große Sache des Sozialismus chinesischer Prägung weiter voranzubringen. Die Entschlossenheit und Zuversicht des chinesischen Volkes sind dabei felsenfest. Auch im neuen Zeitalter will China von den Vorfahren Geschaffenes fortführen und seinen Nachkommen neue Perspektiven eröffnen sowie die bisherigen Erfolge ausbauen und neue Fortschritte erzielen.  

  

Vor 40 Jahren stellte Genosse Deng Xiaoping, der Chefarchitekt der chinesischen Reform und Öffnung, stellvertretend für das gesamte chinesische Volk die Kardinalfrage an seine Zeit: China, quo vadis? Damit verbunden war auch die Frage: Was ist der Sozialismus und wie soll er aufgebaut werden?  

  

Das zentrale Parteiführungskollektiv der zweiten Generation mit Deng Xiaoping als Kern hat diesbezüglich die wissenschaftliche Feststellung getroffen, dass Sozialismus keineswegs Armut bedeutet. Stattdessen besteht das Wesen des Sozialismus vielmehr darin, die Produktivkräfte zu befreien und sie gut zu entwickeln, Ausbeutung aus der Welt zu schaffen und die wirtschaftliche Kluft in der Bevölkerung zu überwinden, um gemeinsamen Wohlstand zu erreichen.  

  

Die sich überlagernden Fragen, die über Chinas Zukunft und Schicksal entscheiden, und auch die Antworten auf diese bilden letztlich den Kern der Theorie des Sozialismus chinesischer Prägung. Diese Theorie liegt den fulminanten Erfolgen des Sozialismus chinesischer Prägung, die wir in den vergangenen Jahrzehnten seit der Gründung der Volksrepublik beobachten konnten, zugrunde und trägt entscheidend zum oben genannten historischen neuen Entwicklungssprung bei, zu dem das Land gerade ansetzt.  

  

Die Welt befindet sich in einer Zeit großer Entwicklungen, großer Umbrüche und großer Anpassungen. Multipolarisierung und Globalisierung, die Informatisierung der Gesellschaft und die globale Multikulturalisierung vertiefen sich. Genau wie vor 40 Jahren, als China seine Reform- und Öffnungspolitik einleitete, sieht sich das chinesische Volk auch heute wieder mit völlig neuen Fragen der Zeit konfrontiert. In seiner Grundsatzrede auf der Eröffnungszeremonie des Bo’ao-Asienforums am 10. April 2018 formulierte Staatspräsident Xi Jinping diese Fragen sehr treffend: Welchen Weg soll die Weltgemeinschaft angesichts einer sich stark verändernden Welt einschlagen – menschliche Gesellschaft, quo vadis? Und: Wo liegt die Zukunft Asiens?  

  

Um Antworten auf diese Grundsatzfragen zu finden, muss man zunächst einmal Xi Jinpings Thesen verstehen. Xi sagt unter anderem: „Strebt ein Land oder eine Nation nach Aufstieg, muss dieses Land oder diese Nation der Logik der historischen Entwicklung folgend vorankommen und mit dem Strom der Entwicklung des Zeitalters schwimmen.“ Diese Logik bedeutet, dass sich die Menschheit schrittweise auf eine gemeinsame Schicksalsgemeinschaft zubewegt und nach gemeinsamem Wohlergehen strebt. Den Trend der Entwicklung des Zeitalters sieht Xi Jinping geprägt von Frieden, Zusammenarbeit, Öffnung und Integration sowie Wandel und Innovation.  

  

Im Hinblick darauf gilt es für China, im neuen Zeitalter mit einem noch weiteren geistigen Horizont und einer wie jeher friedlichen, kooperativen und offenen Haltung bewusst seine eigene Entwicklung mit der Entwicklung der Welt zu verschmelzen und mit Mut zu Veränderung und Innovation sowie Entschlossenheit und Zuversicht die Entwicklung der chinesischen Gesellschaft auf eine neue Marschroute zuzusteuern. Erst dadurch kann der oben genannte historische Sprung vorangebracht werden.  

  

China muss sich zu einem verantwortungsbewussten, sozialistischen modernen und starken Land entwickeln und mit den anderen Völkern der Welt Hand in Hand ein friedliches, prosperierendes, offenes und schönes Asien und auch eine Welt mit solchen Eigenschaften aufbauen.  

  

Mit Öffnung und Integration gemeinsam in eine prosperierende Zukunft  

  

In seiner Rede auf der Eröffnungszeremonie des Bo’ao-Asienforums traf Xi die viel beachtete Feststellung, dass die wirtschaftliche Globalisierung einen unumkehrbaren Trend des Zeitalters darstelle. Im Zusammenhang damit werde „Chinas Tür der Öffnung nicht geschlossen, sondern immer weiter geöffnet“, sagte Xi damals. Dieses Statement unterstreicht sowohl die volle Anerkennung der bisherigen Praxis der Reform und Öffnung der vergangenen 40 Jahre, als auch Chinas Willen, die künftige Entwicklung wissenschaftlich anzuleiten. 

  

Nur wenn China seine Öffnung kontinuierlich ausbaut, wird die Volksrepublik noch mehr Chancen erhalten, mit der internationalen Gemeinschaft in noch intensiveren Austausch zu treten und die eigene Entwicklung noch besser in die Entwicklung der Welt zu integrieren. China wird der übrigen Welt in diesem Prozess mit seinem Pioniergeist, seiner Weisheit und seiner schöpferischen Kraft zur Seite stehen und dafür sorgen, dass alle in den gemeinsamen Genuss der Früchte der Entwicklung der menschlichen Zivilisation kommen. So erhalten noch mehr Länder und Regionen die Chance, gemeinsame Fortschritte zu verwirklichen und zum Wachstum der Weltwirtschaft beizutragen.  

  

Nur wenn Chinas Tür der Öffnung noch weiter aufgestoßen wird, wird die Volksrepublik auf einer größeren Plattform seine eigenen Fähigkeiten, Konzepte und auch seinen Charme noch besser nach außen präsentieren können. Sie wird in der Lage sein, ihre Anliegen zum Aufbau einer Schicksalsgemeinschaft der Menschheit auf die Agenda zu bringen und als Wahrer des Weltfriedens aufzutreten. Nur wenn sich Chinas Tür noch weiter öffnet, wird das Land seine Mission eines verantwortungsbewussten großen Landes gut schultern und erfüllen können.  

  

Die Seidenstraßeninitiative und das Konzept der friedlichen Kooperation sollen dabei helfen, kleinliches geopolitisches Kalkül über Bord zu werfen, Dialog und Konsultation sollen bestehende exklusive Zirkel aufbrechen. Mithilfe eines Gefüges der Gleichheit, des gegenseitigen Respekts, des gegenseitigen Nutzens und des gemeinsamen Gewinnens will die Volksrepublik den auf Vormachtstellung basierten „Zwangsgeschäften“ Einhalt gebieten und für eine gerechtere Weltordnung eintreten. 

  

Öffnung ist die Voraussetzung für Verschmelzung und Integration und letztere ist das Ergebnis der ersteren. Öffnung bringt einerseits China dazu, stärker auf die Welt zuzugehen, auf der anderen Seite bewirken Verschmelzung und Integration, dass die Welt noch mehr auf die Kooperation mit China angewiesen sein wird.  

  

Prämisse der chinesischen Entwicklung ist es, weiter den eigenen Weg zu beschreiten. Dieses Vorgehen bildet die Quintessenz aller Erkenntnisse, die die KP Chinas über die Jahre aus ihrer harten Arbeit gewonnen hat. Chinas Entwicklung bildet unvermeidlich aber stets auch einen wichtigen Bestandteil der weltweiten Entwicklung. Dies ist eine tief greifende Erfahrung, die China aus seiner nachhaltigen Entwicklung seit der Einführung der Reform- und Öffnungspolitik gezogen hat.  

  

Bereits am 28. Januar 2013 forderte Staatspräsident Xi Jinping in seiner Rede auf der 3. Kollektiven Studiensitzung des Politbüros des XVIII. ZK der KP Chinas: „Wir sollten eine globale Sichtweise einnehmen. Auf diese Weise können wir sowohl Chinas nationale Entwicklung vorantreiben als auch das Land weiter nach außen öffnen, sowohl Chinas eigene Entwicklung als auch die Entwicklung der Welt als Ganzes stärken, sowohl den Interessen des chinesischen Volks als auch denen der anderen Völker gerecht werden.“  

  

Eine globale Sichtweise ist letztlich entscheidend für eine gute Ausgestaltung der Weltgemeinschaft. Was das betrifft, hat die KP Chinas die Merkmale der Zeit gut erkannt und fügt sich in deren Trend ein. China erweitert seine Sichtweise stetig und behält auf dieser Grundlage die Angelegenheiten der Welt fest im Blick. So prägte die Volksrepublik zum Beispiel den Begriff der Schicksalsgemeinschaft der Menschheit und integrierte ihn in verschiedene Bereiche des Aufbaus und der Governance des Staates. Der Begriff reifte von einem kulturellen zu einem philosophischen Konzept. Mittlerweile wurde er zu einem konkreten Aktionsprogramm geformt, das von Aktualität und Durchführbarkeit gekennzeichnet ist. Es ist untrennbar verbunden mit den Erfahrungen und Denkanstößen, die China im Zuge der Reform und Öffnung gewonnen hat.  

  

In der Neuzeit wurde Chinas Tor einst durch die scharfen Kanonen und festen Kriegsschiffe des Imperialismus zwangsweise aufgebrochen. Doch anders als in jenem Alten China, das einst zur Halbkolonie des Imperialismus des Westens verkam, vollführte das Neue China bei seiner Reform und Öffnung vor 40 Jahren einen selbstständigen und souveränen Akt. Seither fügt sich die Volksrepublik bis heute aktiv und mutig in den Trend der wirtschaftlichen Globalisierung ein und integriert sich aus eigenem Antrieb in die Weltgemeinschaft, die allen Ländern eine prosperierende Zukunft verspricht.  

  

Die wirtschaftliche Globalisierung bildet unverkennbar die Haupttendenz unseres Zeitalters und sie fördert die Prosperität des Handels, erleichtert erheblich die Investitionen, treibt die gesellschaftliche Mobilität in hohem Maße voran und unterstützt die rasante Entwicklung der Technik. Will China sich auch in Zukunft weiter entwickeln, ist es gewiss keine Option, den Aufbau des Landes hinter verschlossenen Türen voranzutreiben. Stattdessen wird es für China notwendig sein, sich noch stärker in die Staatenfamilie einzugliedern und sich für die Gestaltung eines offenen und rationalen globalen Gefüges einzusetzen.  

  

Die Volksrepublik muss unter dem Aspekt der globalen Strategie alle Chancen, die sich bieten, beim Schopfe packen, sich allen Herausforderungen angemessen stellen und bei seinen Entscheidungen die Gesamtlage im In- und Ausland stets umfassend abwägen. Zudem muss das Land den Stellenwert seiner eigenen Entwicklung im Weltgefüge erhöhen und für eine gerechtere und vernünftigere Global Governance eintreten. Es gilt, günstige Bedingungen sowohl für die eigene Entwicklung als auch für den Weltfrieden zu schaffen.  

  

Sich einzuigeln, sich um sich selbst zu drehen oder nur temporäre Interessen zu verfolgen, all dies ist für jedes Land nur kontraproduktiv. Gewitter, die sich am Horizont zusammenbrauen, wird man auf diese Weise nämlich nur scheinbar umgehen. Tatsächlich schottet man sich so nur von Sonnenlicht und frischer Luft ab und wird letztlich seine Triebkraft für eine nachhaltige Entwicklung einbüßen. Xi Jinping hat dies auf der Gedenkversammlung zum 200. Geburtstag von Karl Marx treffend auf den Punkt gebracht: „Die globale Integration ist ein Faktum. Wer sie ablehnt, wird letztlich von ihr abgelehnt werden.“ 

  

Mit Innovation zum Erfolg 

  

Bereits in der Anfangsphase der Reform und Öffnung setzte sich China intensiv mit den Fehlern der Vergangenheit auseinander und zog die nötigen Lehren daraus. Dies gilt etwa in Bezug auf die Entwicklung der Schwerindustrie in den 1950er und 1960er Jahren. Nach der Einführung der Reform- und Öffnungspolitik legte der Staat nun großen Wert auf die Entwicklung arbeitskraftintensiver Industrien, die keiner Hochtechnologie und keines großen Produktionsumfangs bedurften. Dadurch gelang es China, Stärken wie seine reichen Arbeitskraftressourcen und die niedrigen Produktionskosten auszuspielen. Dank dieser Strategie konnten große Marktanteile im Inland und auch weltweit gewonnen und beachtliche Erfolge erzielt werden.  

  

Mit zunehmender Stärke und der Anhäufung industrieller Kapitalmittel traten schließlich immer mehr kapitalintensive Industrien auf den Plan, die zudem auf einen immer höheren Leistungsstand gehoben wurden. In der Interaktion mit dem Weltmarkt lernten die chinesischen Industriellen und Fachleute mehr und mehr ausgereifte Technologien der entwickelten Länder kennen und erkannten ihren Nachholbedarf in diesem Bereich. Daraus zog China letztlich aber nur neue Stärke. Und diese Stärke sowie die komparative relative Stärke des Landes beflügelten seit Beginn der Reform und Öffnung 1978 das Wachstum der chinesischen Wirtschaft. Sie sorgten dafür, dass eine feste materielle Grundlage für den Eintritt des Sozialismus chinesischer Prägung ins neue Zeitalter geschaffen wurde.   

  

Gegenwärtig lässt sich auf dem Weltmarkt eine erhebliche Erweiterung beobachten und im Weltgefüge finden tiefgreifende Veränderungen statt. Zeitgleich sieht sich die chinesische Fertigungsindustrie mit einer Vielzahl von Problemen wie einem Mangel an Arbeitskräften, häufigen Wechselkursschwankungen und großer Ressourcenknappheit konfrontiert. Die oben genannten beiden Stärken verschwinden allmählich und die Volksrepublik kann und darf sich nicht länger mit ihrer Rolle als „Weltfabrik“ begnügen. Chinas Industrielle dürfen nicht lediglich nach dem Modell des OEM (original equipment manufacturer) produzieren, sondern es muss ihnen in Zukunft gelingen, zunehmend eigene Marken zu etablieren. Ob dieser Wandel gelingt, hängt letztlich davon ab, ob es der Volksrepublik gelingen wird, Schlüsseltechnologien mit eigenen geistigen Eigentumsrechten zu entwickeln.  

  

In seinem großen Werk „Grundrisse der Kritik der politischen Ökonomie“ (Zweiter Teil) betonte Karl Marx, dass „die gesellschaftliche Produktivkraft“ auch „scientific power“ sei. Deng Xiaoping wies darauf hin, dass Wissenschaft und Technik die primäre Produktivkraft darstellten. Und Xi Jinping unterstrich: „Wissenschaftlich-technische Innovationen bilden die strategische Stütze für die Erhöhung der gesellschaftlichen Produktivität und der umfassenden Stärke des Landes und müssen einen zentralen Platz im Gesamtgefüge der Entwicklung des Staates einnehmen.“ Daraus wird ersichtlich, dass Wissenschaft und Technik das Fundament für den Aufstieg eines modernen Landes und Innovationen die Seele des nationalen Fortschritts bilden.  

  

Innovationen stellen die erste und richtungweisende Triebkraft für die Entwicklung und auch eine strategische Stütze des Aufbaus jedes modernen Wirtschaftssystems dar. Nur permanente Innovationen sorgen für ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum. Sie bilden Motor und Zugpferd zur Umwandlung wirtschaftlicher Triebkräfte.  

  

In den vergangenen Jahrzehnten lösten die mutigen und innovativen Konzepte der Chinesen weltweit Bewunderung und Staunen aus. Waren es im antiken China noch die vier großen Erfindungen, nämlich Kompass, Schießpulver, Papierherstellung und Buchdruck, die die Welt veränderten, so könnte es heute den vier neuen großen Erfindungen Chinas, nämlich seinen Hochgeschwindigkeitszügen, seinen mobilen Zahlungsmitteln, seinem Bike-Sharing-System und Chinas Online-Shopping, gelingen, die Welt weiter voranzubringen. An ihnen lässt sich die Geschwindigkeit des chinesischen Entwicklungszuges und die schöpferische Kraft und Weisheit Chinas ablesen. Der alte Sinnspruch „Wenn man sich an einem Tag erneuern kann, kann man es an jedem Tag und sollte es ständig tun“ wird im heutigen China Tag für Tag Wirklichkeit. 

  

Innovation fördern, geistiges Eigentum schützen  

  

Wir müssen allerdings auch erkennen, dass es China gegenwärtig in vielen Bereichen noch immer an ausreichender Innovationskraft mangelt, was zum Engpass für Chinas Entwicklung wird. Auch der bisher noch unzureichende Schutz geistigen Eigentums bildet ohne Frage eine Engstelle.  

  

Insbesondere die aktuelle „Chipkrise“ ist schmerzhaft für Chinas Hightech-Industrie und zwingt diese, auf dem Weg zum Aufbau eines starken sozialistischen Landes harte Nüsse zu knacken und zahlreiche Hürden zu nehmen. Wer als Land nicht über Schlüsseltechnologien verfügt, wird sich früher oder später mit technischen Blockaden konfrontiert sehen. Es gilt von daher, aus den in der Vergangenheit erlittenen Rückschlägen Lehren zu ziehen und mit Entschlossenheit, ohne eigene Schonung und unverzüglich zu handeln.  

  

Chinas Hightech-Industrie und seine intelligente Fertigung sollten sich auf die Entwicklung eigener Schlüsseltechnologien konzentrieren. Staatspräsident Xi sagte hierzu, dass, egal, wie groß der Umfang und der Marktwert eines Internetunternehmens auch sein mögen, die Achillesferse solcher Unternehmen angreifbar bleibe, solange man bei zentralen Werkteilen auf ausländische Importe angewiesen sei. Dies sei vergleichbar mit dem Bau eines Hauses auf einem fremden Grundstück: Mag es auch noch so groß und prächtig sein, es wird sich nicht ausreichend vor einem aufziehenden Gewitter schützen können und sogar Gefahr laufen, eines Tages durch einen Schlag dem Erdboden gleichgemacht zu werden. Nur wenn man die Schlüsseltechnologien in der eigenen Hand habe, könne man die Oberhand im Wettbewerb gewinnen und die Entwicklung anführen, so Xi. Nur so sei man im festen Besitz der grundlegenden Triebkräfte und in der Lage, sein Schicksal in den Brandungen der Zeit selbst zu bestimmen.  

  

Chinas Reform und Öffnung sind noch immer im Fluss, entwickeln sich stetig weiter und verbuchen immer neue Erfolge. Diese Entwicklung folgt ihren eigenen Gesetzmäßigkeiten und weist eigene praxisbezogene organische Formen auf. Im Prozess der chinesischen Reform und Öffnung hat China zuerst von anderen gelernt, diese dann kopiert und später eingeholt. Heute bringt das Land schließlich eigene Innovationen hervor. In diesem Sinne ist die Volksrepublik bereits zu einem wirtschaftlichen Motor und einem globalen Trendsetter avanciert. 

  

Kooperation und Teilhabe als richtungweisende Werte 

  

Die wirtschaftliche Globalisierung ist der Trend der Zeit und auch ein vielversprechender Weg. Ihr Ziel besteht darin, es den Völkern der Welt zu ermöglichen, die Früchte der Entwicklung der menschlichen Gesellschaft zu teilen. Alle Länder und Nationen sollen davon profitieren.  

  

Chinas Konzepte zum globalen Regieren zielen darauf ab, die wirtschaftliche Globalisierung weiter voranzutreiben und durch gemeinsame Konsultation, gemeinsamen Aufbau und gemeinsames Gewinnen noch größere Beiträge für die Menschheit zu leisten. Durch den Ausbau und die Vervollkommnung der multilateralen Handelssysteme soll die wirtschaftliche Globalisierung in die Bahnen größerer Öffnung, Toleranz, Inklusivität und Ausbalancierung sowie des gemeinsamen Gewinnens gelenkt werden.  

  

In der modernen internationalen Gemeinschaft sind alle Länder untrennbar miteinander verbunden und die gegenseitige Abhängigkeit vertieft sich ständig. Daraus ergeben sich zunehmend auch unbestimmte Faktoren und Unwägbarkeiten. Das vom Kapitalismus dominierte System des globalen Regierens erodiert wegen inhärenter Widersprüche. Zudem sieht sich dieses System mit neuen Herausforderungen durch aufstrebende neue Wirtschaften konfrontiert.  

  

China als ein wichtiger Vertreter dieser aufstrebenden Märkte sowie der Entwicklungsländer konnte in den vergangenen Jahren seinen Einfluss im Bereich des globalen Regierens erheblich erhöhen, was auch die Rolle des  Landes entsprechend verändert hat: Einst Kritiker, dann Schüler, später aktiver Teilnehmer und Mitgestalter, ist China heute zu einem bewussten Förderer des Systems des globalen Regierens geworden. China beteiligt sich heute immer intensiver an der Verbesserung der Strukturen und Mechanismen der Global Governance, übernimmt immer mehr internationale Verantwortung, erhöht stetig seinen Einfluss auf die Entwicklung der Weltwirtschaft und versorgt die internationale Gemeinschaft rechtzeitig und in vielfältiger Weise mit öffentlichen Gütern.  

  

Während seines Staatsbesuchs in der Mongolei im August 2014 verkündete Chinas Staatspräsident Xi Jinping seine vielbeachtete Theorie der Mitfahrt auf dem chinesischen Entwicklungszug. „Mag ein Einzelgänger auch schnell gehen, so kann man doch nur in der Gruppe lange Wege zurücklegen“, sagte er. Eine Aussage, die das Ideal der Chinesen, gemeinsamen Fortschritt und gemeinsames Wohlergehen der Menschheit anzustreben, nur allzu gut auf den Punkt bringt.  

  

Diese Anschauung unterscheidet sich ihrem Wesen nach klar von der in der westlichen Politologie vorherrschenden Theorie der so genannten hegemonialen Stabilität (engl: theory of hegemonic stability). Die chinesische Theorie begrüßt dagegen aufrichtig den Gedanken der Stabilität durch gemeinsames Gewinnen und Zusammenarbeit. Vor diesem Hintergrund betonte das Land immer wieder, dass man insbesondere die anderen Entwicklungsländer dazu ermutige und einlade, auf den Schnellzug der chinesischen Entwicklung aufzuspringen. Der zentrale Gedanke dieser Theorie besteht darin, im Zuge der Öffnung Chancen und Interessen zu teilen, um gegenseitigen Nutzen und gemeinsames Gewinnen zu verwirklichen. Metaphorisch gesprochen, bedeutet dies nichts anderes, als dass es zwar wichtig ist, einen möglichst großen Kuchen zu backen, entscheidend aber bleibt, diesen gut zu teilen und Gerechtigkeit und Fairness zwischen verschiedenen Ländern zu verwirklichen.  

  

Der Gedanke der „Großen Gleichheit“ gehört in der traditionellen chinesischen Kultur schon seit jeher zu den zentralen Vorstellungen einer idealen Gesellschaft. Auf Grundlage ihrer Kritik an der alten bürgerlichen Gesellschaft brachten Karl Marx und Friedlich Engels das Konzept vor, dass die freie Entwicklung des Einzelnen letztlich die freie Entwicklung aller bedeutet. Damit riefen sie das Konzept einer neuen Gemeinschaft der Menschheit ins Leben. In Übereinstimmung mit der historischen Entwicklung und mit Blick auf die Zukunft formulierte China in Anknüpfung daran sein modernes Konzept der Schicksalsgemeinschaft der Menschheit. Der Schnittpunkt dieser drei Ideen liegt in der wahrhaftigen Freiheit der Menschheit, in deren gemeinsamen Wohlergehen und ihrer gemeinsamen Entwicklung.  

Aus der obigen Darstellung kann geschlussfolgert werden, dass das neue Zeitalter der chinesischen Gesellschaft auch ein neues Zeitalter für den Rest der Welt einläutet. Es ist eine neue Zeit, in der alle auf einander angewiesen sind. Die Menschen sollten die Chancen der wirtschaftlichen Globalisierung nutzen, um eine Schicksalsgemeinschaft der Menschheit aufzubauen. Alle sitzen also im selben Boot und sollten von daher alle Nullsummenspiele und Betrügereien über Bord werfen. Alle sind miteinander verbunden und sollten einander vertrauen und alle Risiken und Herausforderungen gemeinsam bewältigen, um eine gemeinsame Zukunft zu schaffen. Sie sollten gemeinsam über Entwicklungsstrategien beraten und die nötige Ordnung für deren Verwirklichung etablieren, damit alle Länder in den Genuss der Früchte der Globalisierung kommen. 

Die große Praxis der Reform und Öffnung in den vergangenen 40 Jahren resultiert aus der über Chinas Schicksal entscheidenden Entscheidung und auch den zwangsläufigen Erfordernissen der Entwicklung der gesellschaftlichen Produktivkraft und bildet zudem den für China notwendigen Weg, sich der neuen wissenschaftlich-technischen Revolution anzupassen und sich in den Trend der Zeit einzufügen. In diesen entscheidenden vier Jahrzehnten hat das sozialistische System Chinas eine Selbstvervollkommnung und Weiterentwicklung erfahren.  

In der Volksrepublik wurde ein neues Zeitalter eingeläutet, in welchem nun der entscheidende Sieg bei der umfassenden Vollendung des Aufbaus einer Gesellschaft mit bescheidenem Wohlstand errungen und ein starkes und modernes sozialistisches Land aufgebaut werden soll. Die großen Siege und erfolgreichen Erfahrungen des Sozialismus chinesischer Prägung verleihen der sozialistischen Bewegung der Welt neue Vitalität und neuen Schub, beschleunigen die Multipolarisierung der Welt und bieten allen Völkern, die wie China hoffen, sowohl ihre Entwicklung zu beschleunigen als auch ihre eigene Unabhängigkeit zu wahren, völlig neue Wahlmöglichkeiten. Für China bildet die Reform eine innere Zugkraft und die Öffnung eine treibende Kraft von außen. Die Volksrepublik nähert sich zunehmend dem Zentrum der Weltbühne und wird ununterbrochen noch größere Beiträge für die Menschheit leisten. 

  

Chinas Reform- und Öffnungspolitik ist ein Ergebnis der Verwirklichung des wissenschaftlichen Sozialismus durch das chinesische Volk und auch ein schöpferischer Akt der Sinisierung des Marxismus und dessen Anpassung an die Zeit sowie die Gesellschaft. Nach unermüdlichen Untersuchungen hat das chinesische Volk seinen ganz eigenen, chinesischen Weg zur Stärkung seines Landes gefunden. Chinas Reform und Öffnung sind ohne Frage die zwangsläufigen Folgen der Umsetzung der Theorie des wissenschaftlichen Sozialismus in der chinesischen Praxis. Der Generalsekretär des Zentralkomitees der KP Chinas, Xi Jinping, unterstrich wiederholt, dass es sich beim Sozialismus chinesischer Prägung dem Wesen nach um wissenschaftlichen Sozialismus handele. Er bilde die große Praxis der Umsetzung des von Karl Marx und Friedrich Engels begründeten wissenschaftlichen Sozialismus in China.  

Nach dem Eintritt ins neue Zeitalter hält China nun unbeirrt an seiner durch Öffnung geprägten Entwicklung fest und nimmt große Anstrengungen auf sich, seine eigenen Interessen mit dem Wohl der gesamten Menschheit zu verbinden und nach der Freiheit und dem Glück aller zu streben. Dies ist letztlich das beste Gedenken an den Auftakt der Reform und Öffnung, die beste Art und Weise zur unbeirrten Beibehaltung und zur Weiterentwicklung des Sozialismus chinesischer Prägung und des Marxismus sowie die beste Form, dem 200. Geburtstag von Karl Marx zu gedenken. 

* Doktor Xia Yipu ist Gastforscher am Zentrum für Xi Jinpings Ideen des Sozialismus chinesischer Prägung im neuen Zeitalter der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften.  

 

Teilen:

Copyright © 1998 - 2016

今日中国杂志版权所有 | 京ICP备10041721号-4

京ICP备10041721号-4