Kindergartenkinder tanzen einen Drachentanz zum Laternenfest;
Qingzhou, Provinz Shandong, Ostchina, 15. Februar 2022. Foto: Xinhua
Die durchschnittlichen Kosten für die Erziehung eines Kindes bis zum Alter von 18 Jahren haben in China im Jahr 2019 rund 485.000 Yuan (rund 67.600 Euro) betragen. Dies entspricht dem 6,9-Fachen des chinesischen Bruttoinlandsprodukts (BIP) pro Kopf. Die Ausgaben sind viel höher als in vielen anderen Ländern, darunter die USA, Frankreich, Deutschland und Japan. Das ergab ein aktueller, am Dienstag veröffentlichter Bericht einer Denkfabrik.
Dem Bericht zufolge muss China jährlich drei bis fünf Prozent seines BIP aufwenden, um die Kosten für die Kindererziehung auf das Niveau der Industrieländer zu senken.
Im Jahr 2019 betrugen die durchschnittlichen Kosten für die Erziehung eines Kindes von der Geburt bis zum Alter von 18 Jahren in China 485.000 Yuan. Bei einem Pro-Kopf-BIP von 70.300 Yuan (9.800 Euro) im Jahr 2019 belaufen sich die Kosten für die Erziehung eines Kindes auf das rund 6,9-Fache des chinesischen Pro-Kopf-BIP 2019, so ein am Dienstag veröffentlichter Bericht der Denkfabrik YuWa Population Research. Die Ideenschmiede wurde von einer Gruppe von Demographen und Wirtschaftswissenschaftlern gegründet, zu denen auch der Wirtschaftsprofessor der Peking-Universität Liang Jianzhang gehört.
Der Bericht vergleicht die Zahlen mit 13 anderen Ländern in Europa, Asien und Amerika. Er zeigt, dass China unter all diesen Ländern den zweiten Platz bei den Ausgaben für die Erziehung eines Kindes bis zum Alter von 18 Jahren einnimmt. Südkorea lag an erster Stelle. Das Land gab das 7,79-Fache seines Pro-Kopf-BIP für die Erziehung eines Kindes bis zum Alter von 18 Jahren aus. Die Fruchtbarkeitsrate Südkoreas ist derzeit die niedrigste der Welt, sie lag im Jahr 2020 bei 0,84.
Die Kosten für die Erziehung eines Kindes von der Geburt bis zum 18. Lebensjahr betrugen in den USA im Jahr 2015 das 4,11-Fache des Pro-Kopf-BIP, im Vereinigten Königreich im Jahr 2021 das 5,25-Fache des Pro-Kopf-BIP und in Deutschland im Jahr 2018 das 3,64-Fache des Pro-Kopf-BIP.
Dem Bericht zufolge sind die hohen Kosten für die Kindererziehung einer der
Hauptfaktoren, die Paare im gebärfähigen Alter davon abhalten, ein Kind zu bekommen.
Yang Jinrui, ein Beamter der Nationalen Gesundheitskommission, sagte auf einer Pressekonferenz am 20. Januar, dass der Kinderwunsch junger Menschen weiter abnehme. Frauen im gebärfähigen Alter wünschten sich im Jahr 2017 durchschnittlich 1,76 Kinder, im Jahr 2019 waren es 1,73 Kinder und im Jahr 2021 1,64 Kinder.
Gleichzeitig wurden im Jahr 2020 insgesamt 8,14 Millionen Eheschließungen registriert – 1,13 Millionen weniger als im Jahr 2019. Dies ist das siebte Jahr in Folge mit einem Rückgang seit 2013.
Der Bericht ruft dazu auf, die Kosten für die Kindererziehung in China durch nationale Anreize zu senken, um die Geburtenrate zu erhöhen. Die aufgelisteten westlichen Länder geben rund das Zwei- bis Vierfache des Pro-Kopf-BIP für die Kindererziehung aus. Das ist deutlich niedriger als in China.
Quelle: german.china.org.cn vom 23. Februar 2022