Zhao Qizheng, Vorsitzender der Kommission für auswärtige Angelegenheiten des Landeskomitees der PKKCV, spricht über die Öffentlichkeitsdiplomatie Von Wang Song „Öffentlichkeitsdiplomatie (engl. public diplomacy) heißt nicht, dass jeder zum Diplomaten wird, aber jeder kann einen Beitrag dazu leisten“ – das erklärte Zhao Qizheng, Vorsitzender der Kommission für auswärtige Angelegenheiten des Landeskomitees der PKKCV am Nachmittag des 5. März bei einer Pressekonferenz im Rahmen der vierten Tagung des Landeskomitees der XI. Politischen Konsultativkonferenz des Chinesischen Volkes (PKKCV). Im Pressezentrum Media sprachen Mitglieder des Landeskomitees der PKKCV über die Öffentlichkeitsdiplomatie. Neben Zhao Qizheng nahmen zahlreiche weitere Mitglieder des Landeskomitees der PKKCV an der Pressekonferenz teil, darunter Chen Haosu, Han Fangming, Ge Jianxiong, Huang Youyi, Yuan Ming und Cai Jianguo.
„Ich behaupte keineswegs, dass Öffentlichkeitsdiplomatie bedeutet, dass nun jeder ein Diplomat ist“, erklärte Zhao auf entsprechende Anfragen von Journalisten. „Die Behauptung stammt jedenfalls nicht von mir.“ Anders als bei Begriffen in den Naturwissenschaften, die einheitliche Definitionen besitzen, werde der Begriff Öffentlichkeitsdiplomatie oft sehr unterschiedlich verstanden, räumte Zhao ein. Anhand einer Grafik veranschaulichte Zhao seine Auffassung des Begriffs gegenüber den Journalisten: „Nehmen wir an, es gäbe zwei Länder: Land A und Land B. Wenn die Regierung von Land A der Öffentlichkeit von Land B ihr Land vorstellt, erklärt und beschreibt, also ein Bild von Land A präsentiert, dann sprechen wir von Öffentlichkeitsdiplomatie. Ein Beispiel bilden etwa die fremdsprachigen Nachrichtenprogramme des Fernsehsenders CCTV und andere staatlich finanzierte Websites mit fremdsprachigen Informationsangeboten. Solche vom Staat finanzierten Einrichtungen dienen der von der Regierung geleiteten Öffentlichkeitsdiplomatie“, erklärte Zhao. Derartige Einrichtungen gebe es beispielsweise auch in den USA, wie etwa „Voice of America“. „Das Ziel der chinesischen Öffentlichkeitsdiplomatie ist es, China der Welt zu erläutern, das heißt, der Welt Chinas Kultur, Geschichte und gegenwärtige Politik näher zu bringen“, so Zhao weiter. „Wir wollen Ausländern helfen, China besser zu verstehen, und gleichzeitig auch den Meinungen der Ausländer zu China Gehör schenken.“ „Die Diplomatie ist ein Gebiet für sich. Bei der Diplomatie der Regierung geht es vor allem darum, die Souveränität des Staates zu vertreten, durch Gespräche und Verhandlungen einen Konsens zu erzielen sowie Abkommen, Erklärung und Kommunikees zu vereinbaren. Kann dies nicht erreicht werden, müssen die Verhandlungen von Neuem begonnen werden. In diesem Sinne ist also nicht jeder ein Diplomat.“ „Unsere Stärke als Bürger liegt gerade darin, dass wir keine Diplomaten sind“, sagte Ge Jianxiong, Mitglied des Ständigen Ausschusses des Landeskomitees der PKKCV und Direktor der Bibliothek der Fudan-Universität. „Wir vertreten nicht die Regierung, jeder vertritt nur sich selbst“, so Ge weiter. „Als Mitglied der PKKCV spreche ich natürlich auch im Interesse von Gelehrten. Es kann aber sein, dass meine Forschungsergebnisse und meine Ansichten nicht immer hundertprozentig mit den Maßnahmen der Regierung übereinstimmen.“ Im Austausch mit Ausländern könne es deshalb vorkommen, dass Ge etwa eine bestimmte Maßnahme der Regierung kritisiere. „Das hindert mich aber nicht daran, der Außenwelt ein wahres Gesamtbild unseres Landes zu zeigen und es zu erläutern, damit die Ausländer uns besser verstehen“, sagte er. In dieser Hinsicht sei er, auch ohne ein Diplomat zu sein, geeignet für die Öffentlichkeitsarbeit.
„Im Zuge der sinkenden internationalen Reisekosten wird der Kontakt zwischen den Menschen immer enger, die Welt rückt näher zusammen“, so Zhao. „Jedes Jahr reisen mehr als zwölf Millionen Chinesen – manche mehrmals – ins Ausland, Reisen nach Hong Kong, Macao und Taiwan nicht eingeschlossen.“ Chinas Öffentlichkeit schenke internationalen Angelegenheiten immer größere Aufmerksamkeit, da die Interessen des Landes immer enger mit den internationalen Beziehungen und dem internationalen Umfeld verbunden seien. „Wir haben US-Dollar in der Tasche und beginnen, auch auf die internationalen Preise zu achten. Die chinesischen Bürger reisen mehr und mehr ins Ausland. Sie sind keine einfachen Rezipienten mehr, sondern sind zu aktiven Teilnehmern an der Öffentlichkeitsdiplomatie geworden“, erklärte Zhao. „People to people“, also die Kommunikation von Bürger zu Bürger sei besonders heute ein wichtiger Aspekt in der Öffentlichkeitsdiplomatie, um der Welt China zu präsentieren. |
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