Wie von Zhong Nanshan zu erfahren ist, sollen die Ausstattung der medizinischen Einrichtungen in Wohnvierteln und die Dichte des Versorgungsnetzes verbessert werden. Höhere Gehälter für Ärzte an diesen Ambulatorien und Krankenstationen sind ebenfalls vorgesehen. Die Aus- und Fortbildung der Mediziner auf Stadtviertelebene soll ausgebaut werden. Verbessert man erst einmal die medizinische Betreuung an der Basis der Gesundheitspyramide, rückt die Lösung des Problems, dass Krankheiten in einem fortgeschrittenen Stadium nur schwer und unter hohen Kosten behandelt werden können, in greifbare Nähe. Laut Zhong Nanshan gibt es in Guangzhou jetzt schon viele ausgezeichnete Krankenhäuser auf Wohnviertelebene, die sich durch kreative Ideen und ein hohes medizinisches Niveau einen Namen gemacht haben.
Die medizinische Reform zielt unter anderem darauf ab, dass die Stadtteilkrankenhäuser eine Grundversorgung bei chronischen und gehäuft auftretenden Krankheiten garantieren. Ge Junbo, Mitglied der PKKCV und prominenter Arzt am Zhongshan Krankenhaus der Fudan-Universität, hatte während seines Aufenthalts in Deutschland nur sieben Patienten am Tag zur Behandlung, bevorzugt in den Morgenstunden. Jetzt soll er in Shanghai täglich über 100 Patienten behandeln! Er ist der Meinung, dass China dringend ein System der Patientenzuweisung aufbauen sollte, damit Fachärzte nicht 95 Prozent ihrer Arbeitszeit mit der Behandlung chronischer Krankheiten und harmloser Bagatellerkrankungen zubringen. Wenn in den Ambulatorien die weniger gravierenden Fällen behandelt werden würden, könnte die Belastung für die großen Krankenhäusern erheblich reduziert werden. Yan Li, Direktorin einer Medizinstation im Wohnviertel Baiwanzhuang, erklärt der Beijing Rundschau, dass ihre Station allein am 3. März diesen Jahres 118 Patienten behandelt habe. Dabei handelt es sich vor allem um chronische Krankheiten wie Bluthochdruck, Diabetes und dergleichen. Die Ambulatorien sollen auch die Aufgabe der Erstdiagnose übernehmen. Nur die schweren Fällen, die in kleinen Krankenhäusern nicht behandelt werden können, sollte man in große Kliniken aufnehmen. Diese Patienten könnten mit der Diagnose aus den Ambulatorien sofort an Fachärzte überwiesen werden, ohne dass sie sich noch einmal in die langen Warteschlangen vor der Klinik einreihen müssten. |
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