Hintergrundinformationen
 

Fortbildung der Fachkräfte im Finanzsektor

 

Dass die Fachleute aus der Wall Street großes Interesse für den Finanzsektor in China zeigen, ist jedoch für die inländischen Bewerber, vor allem für die Hochschulabsolventen in diesem Jahr, keine gute Nachricht, weil sie starke Konkurrenten bei der Arbeitssuche haben.

 

Zhang Ruijun, ein Freund von Li Sha, promoviert an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft an der Renmin-Universität. Vor kurzem hat er auf MSN eine Message geschrieben: „Geboren in einer schlechter Zeit, will ich selbst beim Sterben die Augen nicht schließen.“ Sein Ärger ist verständlich. Dank den deutlich gestiegenen Kursen an der chinesischen Börse in den Jahren 2006 und 2007 haben seine ehemaligen Kommilitonen, die den akademischen Grad des B.A. oder des M.A. erhielten haben, recht gut verdient. Mit dem Jahresgehalt und Geldbonus am Ende des Jahres 2007 waren sie in der Lage, sich eine Wohnung ohne Kreditaufnahme in Beijing zu leisten, wo die Wohnungspreise ziemlich hoch sind.

 

„Im Vergleich zu meinen ehemaligen Kommilitonen habe ich in den vergangenen drei Jahren ca. eine Million Yuan weniger verdient“, sagt Herr Zhang. Im Jahr 2009 will er seine Promotion abschließen. Aber unerwartet brach die Finanzkrise in den USA aus. In den letzten zwei Monaten wurde oft berichtet, dass viele Unternehmen in den USA, die von der Finanzkrise stark betroffen sind, Personal freisetzen. Nach den neuesten Nachrichten von Reuters wurde die US-amerikanische Wirtschaft ab dem Dezember 2008 durch diese schwerste Finanzkrise seit Jahrzehnten in eine Rezession gezogen, was dazu führt, dass mehr als 2 Millionen Menschen ihren Arbeitsplatz verloren haben. 16 000 Menschen in der Wertpapierbranche in New York wurden schon entlassen und bis Oktober 2009 wird diese Zahl möglicherweise auf 38 000 steigen. Außerdem steht zu befürchten, dass 10 000 Menschen in der Bankenbranche und anderen diesbezüglichen Branchenarbeitslos werden. Der Aktienmarkt und die Wertpapierbranche im Inland sind gleichfalls depressiv, so dass Herr Zhang, der sich früher zuversichtlich für seine Zukunft zeigte, auch begann, sich Sorge um seine Arbeit im nächsten Jahr zu machen.

 

Die Nachricht über den Stellenabbau bei China International Capital Co., Ltd (CICC) Mitte Oktober 2008 hat die inländische Wertpapierbranche erschüttert, weil man eine Kettenreaktion in der gesamten Branche befürchtete. Sehr schnell hat das CICC diese Nachricht dementiert: „Obwohl der Markt schwach ist, sind die Talentreserven immer noch wichtig. Wir werden talentierte Menschen einstellen, heute wie früher.“

 

Allerdings haben die inländischen Börsen bei der Anwerbung qualifizierter Fachkräfte für Finanzdienstleistungen im Jahr 2008 im Vergleich zum vorigen Jahr viel weniger Stellen angeboten. Die Statistiken von 51job.com zeigen, dass die Stellenangebote im Oktober 2008, beeinflusst durch die internationale Finanzkrise und anderen Faktoren, im Vergleich zum Vormonat stark zurückgegangen waren. Stark betroffen sind vor allem die Finanz- und die Immobilienbranche. Die Stellenangebote in der Finanzbranche in der zweiten Hälfte des Jahres 2008 waren im Vergleich zum entsprechenden Vorjahrszeitraum um 12% gesunken und die in der Immobilienbranche im dritten Quartal im Vergleich zum zweiten Quartal um 6%.

 

Professor Wang Fanghua, Direktor des Instituts Antai für BWL an der Shanghaier Jiaotong-Universität, hat den folgenden Rat anzubieten: „Inmitten des wirtschaftlichen Abschwungs lohnt es sich, wieder in die Schule zur Fortbildung zu gehen, um sich neue Kenntnisse und Fähigkeiten anzueignen. In diesem Jahr hat unsere Universität einen Anstieg der Bewerber für das MBA-Studium zu verzeichnen. Dies bestätigt die Regel, dass man sich in Zeiten der florierenden Wirtschaft darauf konzentriert, Geld zu verdienen. Und wenn die Wirtschaft depressiv ist, geht man wieder in die Schule zur Fortbildung, damit man sich gut auf die Zukunft vorbereiten kann.“

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