[中文] [English] [Español] [عربي] [Français]

Schreiben
Sie bitte an uns!
Friendly Links:
China.org.cn
Beijing Rundschau
Radio China International
China im Bild
Konfuzius-Institut Düsseldorf
www.Chinafreunde.de
www.gdcfsiegen.de
http://www.chinaseiten.de

Regierung drosselt das Wachstum – Chinas Wirtschaft soll künftig stärker qualitativ wachsen

Von Hu Jiangyun

 

Wu Jiangyun ist Forscher am Forschungszentrum für Entwicklung des Staatsrates.

Seit Einführung der Reform- und Öffnungspolitik Ende der 1970er Jahre, insbesondere seit der marktwirtschaftlichen Wende der 1990er Jahre, galten für China der Umfang seines Bruttoinlandsproduktes (BIP) sowie dessen Wachstumsrate als die wichtigsten Parameter der nationalen Wirtschaftsentwicklung.

In gesamtwirtschaftlicher Hinsicht sind das BIP und dessen Wachstum unbestreitbar von großer nationaler Bedeutung, vor allem für ein Entwicklungsland. Ein großes, kräftig wachsendes BIP bedeutet mehr Arbeitsplätze, höhere Einkommen und bessere Lebensbedingungen. Was aber ,wenn die Wirtschaft das ökonomische Mindestniveau übertroffen hat? Dann ändern sich auch die Erwartungen der Bevölkerung. Fragen wie Lebensqualität, Umweltschutz und nachhaltige Entwicklung rücken mehr und mehr in den Fokus.

In einem Stadium, in dem die Ansprüche an die Qualität, Menge, Vielfalt und Funktionalität der Produkte erfüllt sind, verlagert sich die Aufmerksamkeit der Bevölkerung auf bestimmte Eigenschaften der Waren und ihrer Fertigungsprozesse. Die Ansprüche der Verbraucher an die Umweltfreundlichkeit und Gesundheitsverträglichkeit der Produkte steigen; sie hinterfragen die Sicherheit der Materialien, Komponenten und Produktionsverfahren, die die Hersteller anwenden. Außerdem wünschen sich die Menschen einen besseren Arbeitsschutz und die Einhaltung der Regelungen der Internationalen Arbeitsorganisation in Bezug auf Arbeitnehmerrechte, allen voran die Einhaltung des Verbotes von Kinderarbeit. Auch werden die Forderungen lauter, die verwendeten Ressourcen effizienter zu nutzen und zu recyceln, um so eine nachhaltige Entwicklung zu garantieren. Beim herkömmlichen Ansatz, der vor allem auf ein quantitatives Wachstum des BIP zielt, wurden Themen wie die wirtschaftliche Struktur oder der Umweltschutz kaum berücksichtigt. Die bloße Konzentration auf Wirtschaftszahlen reflektiert jedoch nicht die inhärente Qualität des Wachstums einer Wirtschaft.

Angaben des chinesischen Statistikamts zufolge legte Chinas Wirtschaft zwischen 1979 und 2010 im Durchschnitt jährlich um 9,9 Prozent zu (konstante Preise als Berechnungsgrundlage). Die Wachstumsrate für den Zeitraum von 1991 bis 2010 lag sogar bei 10,5 Prozent. Auch in den Jahren 1998 und 1999, auf dem Höhepunkt der asiatischen Finanzkrise, konnte die chinesische Wirtschaft ein Wachstum von immerhin 7,8 bzw. 7,6 Prozent verbuchen. Mitten in der schlimmsten Wirtschaftsrezession seit mehreren Jahrzehnten legte China ebenfalls hervorragende Wachstumszahlen vor: 9,6 Prozent im Jahr 2008, 9,2 Prozent 2009 und 10,4 Prozent 2010. Im Vergleich zu anderen Ländern ist Chinas Wirtschaftswachstum rasant und konstant, die wirtschaftliche Prosperität setzt sich seit einigen Jahrzehnten ungebrochen fort.

Obwohl die aktuelle globale Wirtschaftskrise noch nicht ausgestanden ist und die Märkte noch immer verunsichert sind, zeichnet sich der Hoffnungsschimmer einer zunehmenden Erholung deutlich am wirtschaftlichen Horizont ab. Für China bedeutet dies, dass es an der Zeit ist, eine bessere Balance zwischen der Qualität und der Quantität seines Wirtschaftswachstums sowie zwischen Geschwindigkeit und Effizienz zu schaffen. Während Chinas Regierung an ihrer proaktiven Finanzpolitik und umsichtigen Geldpolitik festhält, hat sie gleichzeitig ihr geplantes BIP-Wachstum heruntergeschraubt, um mehr Raum für eine gesündere Wirtschaftsentwicklung zu schaffen.

China strebt seit jeher nach einer vernünftigen Wirtschaftsstruktur und fördert die gesunde und nachhaltige Wirtschaftsentwicklung des Landes. Bereits in ihrem 11. Fünfjahresplan (2006 – 2010) hatte die chinesische Regierung das Ziel formuliert, das Modell der chinesischen Wirtschaftsentwicklung zu verändern, die Industriestruktur zu optimieren und Kreislaufwirtschaft aktiv zu fördern. Der Ausbruch der globalen Finanzkrise 2008 hat diese Bemühungen zunächst behindert. Um die Schockwellen der Krise auf die heimische Wirtschaft abzufangen und die Liquidität des Landes zu erhöhen, änderte China kurzfristig seine Finanzpolitik. Die Regierung ging zu einer proaktiven Finanzpolitik und einer angemessen flexiblen Geldpolitik über. In der Praxis führten Chinas Finanzinstitutionen sogar eine lockere Geldpolitik durch, was zu einem steilen Anstieg des Geldschöpfungsmultiplikators führte.

In den vergangenen Jahren hat China seine Wirtschaftspolitik weiter auf die Veränderungen der globalen und inländischen Wirtschaftslage abgestimmt. Angesichts der Erholung der weltwirtschaftlichen Gesamtlage, die sich derzeit beobachten lässt (auch wenn die Eurozone noch immer mit der Schuldenkrise kämpft), ist es nun für China an der Zeit, die Art und Weise seiner Wirtschaftsentwicklung weiter zu verändern und seine Wirtschaftsstruktur weiter zu optimieren.

Als weltweit zweitgrößte Volkswirtschaft hat China die Notwendigkeit erkannt, sowohl eine schnelle als auch eine gesunde Wirtschaftsentwicklung zu realisieren. In den vergangenen Jahrzehnten hat sich die chinesische Wirtschaft rasant entwickelt. 2011 übertraf sowohl der Anteil des chinesischen BIP an der Weltwirtschaft als auch der Anteil des Frachtvolumens im Welthandel die Zehn-Prozent-Marke. Die weltweiten Vorkommen an natürlichen Ressourcen, Energie und anderen Produktionsfaktoren würden eine Wirtschaftsentwicklung in derart großem Umfang, wie China sie in ihrer frühen Wachstumsphase erlebt hat, kaum ewig unterstützen können. Das gilt auch für andere große Volkswirtschaften wie die USA. Darüber hinaus sind nun die existenziellen Grundbedürfnisse der chinesischen Bevölkerung wie Nahrung und Kleidung weitestgehend gesichert, so dass die Faktoren Lebensqualität bzw. Lebensweise sowie das Lebensumfeld ins Zentrum der Aufmerksamkeit der Menschen gerückt sind.

Durch eine Verlangsamung des Wirtschaftswachstums kann die Belastung der nationalen und internationalen Märkte gemindert werden. Der Ausbruch der Finanzkrise hat auf dem internationalen Markt starke Preisschwankungen bei Massengütern bewirkt, das gilt vor allem für natürliche Ressourcen wie Öl. Kein Land entkam der darauf folgenden Inflation. Der Grund dafür liegt darin, dass die USA mit einer Politik der quantitativen Lockerung auf die Finanzkrise reagierten und auch andere großen Volkswirtschaften auf ähnliche Maßnahmen setzten. China bleibt weiterhin unter Inflationsdruck.

2012 stieg der chinesische Konsumentenpreisindex (CPI) von 3,2 Prozent im Februar auf 3,6 Prozent im März an, etwas höher als die Experten erwartet hatten.

Mit Problemen wie der ungleichmäßigen wirtschaftlichen Entwicklung der einzelnen chinesischen Provinzen und Städte hat China schon lange zu kämpfen. Vor allem der Westen des Landes liegt weit hinter dem Entwicklungsstand der östlichen Küstengebiete zurück. Auch zwischen den verschiedenen Industriesektoren besteht noch immer ein Ungleichgewicht: Der relativ starken Fertigungsindustrie steht ein vergleichsweise schwacher Dienstleistungssektor gegenüber. Und wirtschaftliche Unausgewogenheiten wie Monopole und Handelsschranken in bestimmten Branchen und Gebieten existieren noch immer. Außerdem klaffen weiterhin eklatante Gefälle zwischen Stadt und Land was Bildung, soziale Absicherung und Beschäftigung angeht. Hier gibt es noch viel zu tun für die chinesische Regierung. In einigen wettbewerbsintensiven Branchen setzt China nun zunehmend auf die regulativen Kräfte des Marktes als auf administrative Eingriffe.

Dass die Regierung ihr geplantes Wirtschaftswachstum gesenkt hat, wird sicher dazu beitragen, die Reform und Öffnung weiter zu vertiefen und Probleme, die im Zuge der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung auftauchen, gut zu lösen.

    Herzlich willkommen zur ersten Nummer des Online-Magazins China heute!
    downloaden
    Bildung und Kulturmehr
    Gesundheitmehr
    Reisenmehr
    Xiqing-Tourismusfest für Folklore in Yangliuqing

    Um die aufblühende Geschäftsszene zu fördern und die Sitten und Gebräuche der früheren Bewohner der alten Gemeinde Yangliuqing zu vergegenwärtigen, wird diese touristische Veranstaltung vom Büro für den Fremdenverkehr der Stadt Tianjin und der Volksregierung des Bezirks Xiqing gemeinsam organisiert.
    Städtemehr
    Schreibwerkstattmehr
    Address:Baiwanzhuang Dajie 24, 100037 Beijing, VR China
    Fax: 86-010-68328338
    Website: http://www.chinatoday.com.cn
    E-mail: chinaheute@chinatoday.com.cn
    Copyright (C) China Today, All Rights Reserved.