Grüne Energie von Mingyang Wind Power
Das Guangdonger Unternehmen Mingyang Wind Power mit Firmensitz in der Stadt Zhongshan hat einen eigenen Industriepark. Und auch Zhang Chuanwei, Generaldirektor des Unternehmens, blickt voller Zuversicht in die Zukunft. Stolz zeigt er die SCD-Windkraftanlage, das neue Aushängeschild der Firma. Die Anlage verfügt über eine Kapazität von drei Megawatt. Vor dem Werkgebäude liegen zwei Reihen riesiger Propeller, die auf ihren Abtransport nach Süden warten.
Seit dem 1. Oktober 2010 ist das Unternehmen an der New Yorker Börse notiert, alles unter Zhangs Federführung. Das Unternehmen hat mittlerweile ein Kapital in Höhe von 350 Millionen US-Dollar, rund 270 Millionen Euro, angehäuft. Es ist die höchste Geldmittelbeschaffung eines chinesischen Unternehmens beim Gang an die New Yorker Börse. 2011 allerdings brach Chinas Windenergiebranche drastisch ein. Die Nachfrage ging deutlich zurück und mit ihr der Preis für Windkraftanlagen.
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Monatagehalle der Mingyang Wind Power |
2011 sank auch erstmalig die installierte Leistung an Windkraftanlagen in China. Nach Statistiken der Chinesischen Windenergie-Vereinigung sank sie allein in der ersten Jahreshälfte 2011 um 50 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum, und zwar auf vier Millionen Kilowatt. Über das gesamte Jahr betrug der Rückgang 33 Prozent. Der Preis für Windkraftanlagen ging von 2007 bis 2010 um 43 Prozent zurück und die sinkende Tendenz setzte sich auch 2011 fort. Der Preis von Windkraftanlagen des Hauptmodells 1,5 MW fiel unter die Marke von 3500 Yuan, umgerechnet rund 430 Euro, während die Produktionskosten weiter stiegen.
In den ersten drei Quartalen 2011 belief sich der Umsatz der beiden Marktführer Sinovel Wind Group und Goldwind Sience & Technology auf jeweils 8,39 Milliarden Yuan (1,04 Milliarden Euro) bzw. 9,42 Milliarden Yuan (1,16 Milliarden Euro), was gegenüber der Vorjahrsperiode einen Rückgang um jeweils 27,3 Prozent bzw. 13,5 Prozent bedeutet. Mingyang Wind Power reihte sich bis dahin auf Platz fünf der Branche ein. Das Unternehmen konnte allerdings der allgemeinen Flaute trotzen und erzielte in den ersten drei Quartalen einen Umsatz von 4,71 Milliarden Yuan (584 Millionen Euro), ein Plus von 23,7 Prozent. Wegen der Kostenexplosion sank der Gewinn im dritten Quartal allerdings um 42 Prozent.
Nach einigen Boom-Jahren belief sich die gesamte installierte Leistung von Windkraftanlagen 2010 auf 44 733 Megawatt. Damit überholte China die USA und wurde das Land, das weltweit über die größte installierte Leistung an Windkraftanlagen verfügt. 2011 trat dann eine Reihe von Problemen auf, wie überschüssige Produktionskapazitäten, erbitterte Preiskriege zwischen den Produzenten, Lücken in Forschung und Entwicklung sowie Probleme bei der Elektrizitätsverbindung der Windkraftanlagen mit dem Versorgungsnetz.