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Der Großteil der chinesischen Ökonomen ist sich einig: Das Problem ist nicht durch die Beantwortung der Frage zu lösen, ob China der EU bei der Bewältigung der Krise unter die Arme greift oder nicht. Europa sei durchaus in der Lage, die Misere aus eigener Kraft zu bewältigen. Und auch in der chinesischen Bevölkerung trifft der Gedanke, China, dessen Pro-Kpf-BIP weit unter dem der EU liegt, sei nicht in der Lage, Europa finanziell unter die Arme zu greifen.

Zwar hätten Chinas Devisenreserven mittlerweile ein Volumen von rund 3,2 Billionen Dollar erreicht, sagt Yan Xiaona, Vize-Leiterin der Abteilung für internationales Finanz- und Wirtschaftswesen. Betrachte man aber das gesamte Auslandsvermögen des Landes, liege China weit hinter den USA und Europa. Ende 2009 belief sich das Gesamtvolumen der Auslandswerte der EU auf mehr 20 Billionen Dollar, das Auslandsvermögen der USA lag zum gleichen Zeitpunkt bei mehr als 18 Billionen Dollar. Lediglich der Anteil des Auslandsvermögens, der von der Regierung in Form von Devisenreserven gehalten wird, ist in Europa und den USA vergleichsweise niedrig. In China, so Yan, habe sich das Gesamtvolumen der Auslandswerte Ende 2009 auf weniger als 3,5 Billionen Dollar belaufen. Im Verhältnis zu Chinas BIP mache es damit nur einen vergleichsweise geringen Anteil aus. In Europa und den USA hingegen liege dieser Anteil wesentlich höher. Es sei von daher utopisch, so Yan, dass Europas riesiger Finanzmarkt allein dadurch zu retten sei, dass China Staatsanleihen europäischer Länder kaufe.

Eines steht fest: Das Problem der europäischen Schuldenkrise wird sich nicht von heute auf morgen lösen lassen. Es bedarf eines Konsens der Regierungen und Völker aller Länder der Eurozone. Gemeinschaftlich müssen Maßnahmen wie ein ausgefeilter Sanktions- oder Ausschlussmechanismus sowie ein Hilfsmechanismus beschlossen werden, währungspolitische Ziele formuliert und der Ausbau einer gemeinsamen Wirtschaftsstrategie forciert werden. Und all das muss möglichst zeitnah geschehen, soll der europäische Wirtschaftsmotor wieder in Fahrt kommen. Für die Zukunft ist es nötig, die Fähigkeiten der einzelnen Eurostaaten, vergleichbare Krisen zu bewältigen, von Grund auf zu stärken.

Chinas Rolle sollte nicht überschätzt werden

Die EU ist derzeit Chinas größter und wichtigster Handelspartner. Sollte die Eurozone in eine Rezension fallen, würde das die Nachfrage auf dem europäischen Markt nach chinesischen Produkten deutlich senken. Und das bekäme China drastisch zu spüren: Ein Exporteinbruch träfe das Land wohl wesentlich härter, als die Verluste, die aufgrund der Schuldenmisere an sich zu erwarten sind. Für die südchinesische Provinz Guangdong etwa, eines der Zentren Chinas für produzierendes Gewerbe, stellt die EU einen der wichtigsten Exportmärkte dar, wie Provinzgouverneur Zhu Xiaodan bestätigt. Und schon jetzt bekommt Guangdong die negativen Auswirkungen der EU-Schuldenkrise deutlich zu spüren: 2011 sind die Exporte der Provinz in die EU bereits deutlich zurückgegangen. Sollte sich die Schuldenkrise weiter ausweiten, wird die Exportwirtschaft Guangdongs in naher Zukunft unausweichlich einem noch größeren Druck ausgesetzt sein.

Dass es nicht in Chinas Interesse sein kann, tatenlos zuzusehen, wie Europa im Schuldensumpf versinkt, steht außer Frage. Schon jetzt hat das Land deshalb großzügig in den europäischen Rettungsschirm ESM investiert und auch Staatsanleihen europäischer Länder, etwa aus Frankreich, Deutschland und Italien erworben. Das Problem ist, dass es Europa in der Krise bisher an einer einheitlichen Marschroute fehlt. Bevor die EU sich aber auf einen gemeinsamen Lösungsweg verständigt hat, ist es für China unmöglich, einzugreifen. Ding Yifan, Vizeleiter des Instituts für globale Entwicklung, das dem Zentrum für Entwicklungsstudien des Staatsrates untersteht, sagt: „China hofft inständig, dass die EU bald ein gesamteuropäisches Konzept präsentieren wird. Die Europäer müssen sich zunächst selbst ihrer eigenen Lage bewusst werden, bevor wir entsprechend ihrer Bedürfnisse Hilfe leisten und zur Bewältigung einiger Probleme beitragen können." Ding ist überzeugt, dass der Schritt von der einheitlichen Währung hinzu einer einheitlichen Finanzpolitik ein guter und praktikabler Lösungsansatz wäre.

Wirtschaftsexpertin Yan erklärt, dass Chinas Rolle auf dem internationalen Finanzparkett derzeit deutlich überschätzt werde. „Chinas Wirtschaft ist längst noch nicht so weit entwickelt, als dass wir die Rolle des 'letzten Gläubigers der Weltgemeinschaft' übernehmen könnten", sagt sie. Im Bereich Bildung, Gesundheitsfürsorge und Sozialleistungen gebe es in China noch immer deutliche finanzielle Engpässe.

Die derzeitigen negativen Entwicklungen in Italien verfolgt die Weltgemeinschaft derzeit mit Sorge. Anders als Griechenland handelt es sich bei Italien um eine große Volkswirtschaft. Die Gesamtschuldensumme Italiens ist enorm, außerdem besitzt das Land zahlreiche Finanzderivate. 2012 wird Italien mit dem Problem konfrontiert sein, dass die Zahlungsfristen für Kredite in Gesamthöhe von fast 500 Milliarden Euro auslaufen. Wenn man sich Europa als eine Firma vorstellen mag, dann kann China diese nur in der Rolle eines Finanzinvestors unterstützen, keinesfalls aber als Großaktionär, der darauf pocht, dass das Betriebsmodell der Firma von Grund auf transformiert wird. Das aber wäre es, was die EU derzeit am dringendsten bräuchte. Letztlich werden es die Europäer selbst sein, die über das Schicksal der Eurozone und letztlich auch der gesamten Staatengemeinschaft entscheiden werden.

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