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EU-Schuldenkrise zehrt auch an Chinas Nerven

Von Lu Rucai

Die aktuelle Krise entlarvt grundsätzliche eklatante Schwächen des europäischen Wirtschaftsmodells.

Europas Schuldenkrise weitet sich aus: Nach dem wirtschaftlich angezählten Griechenland geraten nun auch vermeintlich stärkere Volkswirtschaften wie Italien, Österreich oder die Niederlande in die Schuldenfalle. China betrachtet die Entwicklungen mit Sorge. Die jüngsten Chinabesuche des Leiters des europäischen Stabilitätsmechanismus ESM Claus Peregrins sowie der IWF-Chefin Christine Lagarde Ende Oktober bzw. Anfang November dieses Jahres nährten die Befürchtungen der chinesischen Bevölkerung, Chinas Regierung könnte die Devisenreserven des Landes weiter anzapfen, um Staatsanleihen europäischer Länder zu kaufen. Chinas Dollarreserven sind mittlerweile auf ein Volumen von rund 3,2 Billionen angeschwollen und die Weltgemeinschaft verfolgt alle Schritte des Landes mit großer Aufmerksamkeit. Die internationale Gemeinschaft fragt sich, welche Rolle China in Zukunft in der sich ausweitenden Schuldenkrise spielen wird.

Europäisches Wirtschaftsmodell vor dem Aus?

Auf den ersten Blick scheint die Lage klar: Europa mangelt es an Geld. Tatsächlich aber entpuppt sich das Problem als komplizierter und tief greifender. Die aktuelle Krise entlarvt grundsätzliche eklatante Schwächen des europäischen Wirtschaftsmodells. Ähnlich wie im Falle der jüngsten US-Schuldenkrise ist auch das derzeitige Straucheln der Eurozone auf eine ausufernde „Überziehungswirtschaft" zurückzuführen, meinen Ökonomen. Zhang Bin, Wirtschaftsexperte am Institut für Politik- und Wirtschaftswissenschaften der Akademie für Sozialwissenschaften in Beijing, sieht die Wurzel des europäischen Schuldenübels im übermäßigen Konsum. Viele Länder hätten über lange über ihre Verhältnisse gelebt und dabei kontinuierlich Schulden angehäuft. Diese seien letztlich Ursache für die strukturellen Probleme des europäischen Wirtschaftssystems, die heute zu beobachten sind.

Chinesische Wirtschaftsexperten sind überzeugt, dass sich der bisherige Lebensstandard der europäischen Länder wohl letztlich nur durch eine weitere Verschuldung aufrechterhalten lassen wird. Realität ist, dass Europas Wirtschaft derzeit keine vernünftigen Wachstumsvoraussetzungen erkennen lässt. Die Schuldenmisere wird damit unweigerlich zu einem langfristigen Problem. Der selbstständige Wirtschaftsexperte Xie Guozhong verfolgt die Entwicklungen der chinesischen wie auch der Weltwirtschaft mit großer Aufmerksamkeit. Für ihn ist das europäische Modell des „Schuldenmanagements" auf lange Sicht zum Scheitern verurteilt. „Deutschland beispielsweise hat sich schon vor zehn Jahren mit diesem Problem auseinandergesetzt und seine Löhne und den gesellschaftlichen Wohlstand in großem Maße zurückgeschraubt. Auch Irland hat Reformen gewagt und seine Einkommen um rund 20 Prozent gesenkt." Andere Länder sollten nun diesem Beispiel folgen, rät der Experte. „Nur so sehe ich für Europa eine wirtschaftliche Perspektive."

Einer der Hauptgründe für die derzeitige Krise liegt sicherlich darin, dass es die EU versäumt hat, mit der Einführung der Gemeinschaftswährung auch die Währungs- und Haushaltspolitik der Euro-Staaten zu vereinheitlichen. Es war abzusehen, dass vor diesem Hintergrund wirtschaftlich schwache Länder weiter ins Hintertreffen geraten würden, während starke Volkswirtschaften heute immer mehr an Fahrt gewinnen. Yi Xianrong, Forscher am Institut für Finanzwesen der Akademie für Sozialwissenschaften, macht im System der europäischen Währungsunion grundsätzliche Schwächen aus: Vor allem die Glaubwürdigkeit der europäischen Gemeinschaftswährung stelle ein Kernproblem dar. Die einheitliche Währung beschwöre durch die großen Unterschiede zwischen den einzelnen Mitgliedsstaaten Widersprüche in Sachen Vertrauenswürdigkeit herauf, erklärt Yi. In einem solchen System strapazierten diejenigen Staaten, die das gesamteuropäische Wirtschaftssystem grundsätzlich schwächen, das generelle Vertrauen in die Gemeinschaftswährung. Die Folge sei letztlich, dass in diesen schwächeren Volkswirtschaften das Risiko einer Überschuldung immer weiter steige.

Gelingt es also nicht, das Wirtschaftsmodell der europäischen Krisenstaaten radikal umzukrempeln, können auch noch so hohe Finanzspritzen anderer Länder den Schuldenkollaps letztlich nicht verhindern; sie können ihn bestenfalls zeitweilig aufhalten. Das Grundproblem aber wird auf diese Weise nicht gelöst.

Vorbereitung auf einen langfristigen Kampf

Anders als im Falle der Vereinigten Staaten, die 2008 in die Schuldenkrise rutschten, handelt es sich bei der EU um eine wirtschaftliche Gesamtzone. Als Ganzes betrachtet mag diese nach außen ein ausgeglichenes Verhältnis von Einnahmen und Ausgaben suggerieren. Innerhalb der Eurozone allerdings existiert eine deutliche Schieflage. Bei der Handelsbilanz beispielsweise stehen sich seit jeher die klassische Importnation Griechenland und Exportriese Deutschland gegenüber. Nachdem Griechenlands Schulden aber auf ein gewisses Niveau angeschwollen waren, bangten die übrigen Euro-Staaten mehr und mehr um die generelle Zahlungsfähigkeit des Mittelmeerstaates. Selbst die sonst so großzügigen Deutschen wollten den Griechen plötzlich kein Geld mehr leihen. Für Yu Yongding, Mitglied der Forschungskommission der Akademie für Sozialwissenschaften und früheres Mitglied der strategischen Kommission der Zentralbank, liegt die Sache auf der Hand: In der derzeitigen Situation hängt die Perspektive wirtschaftlich angeschlagener EU-Staaten vom Goodwill starker Volkswirtschaften wie Deutschland sowie einiger anderer nordeuropäischer Nationen ab. Drehen die den Geldhahn ab, kommt es zum Kollaps.

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