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Chinas Antwort auf die US-Schuldenkrise

Von Bai Ming*

Es war ein kleiner Schock für die internationalen Finanzmärkte, als die Ratingagentur Standard & Poor’s Anfang August die Kreditwürdigkeit der USA von der Bestnote „AAA“ auf „AA+“ herabstufte und Amerika gleich noch eine negative Zukunftsprognose mit auf den Weg gab. Die Abwertung ist ein historisches Ereignis: Es ist das erste Mal, dass die Vereinigten Staaten unter die Bewertungsbestmarke fallen. An den internationalen Börsen sorgte die Nachricht für fast panikartige Reaktionen.

Dabei kam die Entscheidung nicht wirklich überraschend. Die Ursachen für die derzeitige US-Schuldenkrise sind überwiegend in der Vergangenheit zu suchen. Amerika zahlt heute den Preis für die Maßnahmen, die die US-Regierung angesichts der globalen Wirtschaftskrise vor drei Jahren zur Rettung des nationalen Marktes ergriffen hat. Ob und wie lange die US-Finanzanlagenblase, die sich seit damals aufgebläht hat, unter Kontrolle gebracht werden kann, bleibt abzuwarten. Sicher aber scheint, dass Amerika an der Schwelle zur Zahlungsunfähigkeit steht. Zwischen der Finanzkrise 2008 und der heutigen Lage besteht zwar eine gewisse Kausalität, es wäre aber zu einfach, Amerikas Schuldenberg allein auf das Rettungspaket der US-Regierung von 2008 zurückzuführen. Es sind hausgemachte Probleme der US-Wirtschaft, die die Schuldenlage ständig verschlimmern.

US-Wirtschaft krankt am „Kaufen auf Pump“

Die global wichtigste nationale Volkswirtschaft krankt am Grundpfeiler ihres Wirtschaftsmodells: dem „Kaufen auf Pump“. Hier sind die eigentlichen Gründe für die jüngsten Finanzkrisen zu suchen. Über einen verblüffend langen Zeitraum haben die Scheineffekte der durch ungedeckten Konsum aufgeblähten Wirtschaftsblasen die US-Wirtschaft am Leben gehalten. Aber die Vereinigten Staaten haben die Zugkraft der Anlagenbanken sowie Fonds- und Finanzinstrumente überschätzt und dadurch in den letzten Jahren im Bereich der Finanzinnovationen immer mehr an Orientierung eingebüßt. Die Investmentbranche hat immer mehr den Bezug zur Realwirtschaft verloren. Vor allem durch leichtfertige Vergabe von Hypothekenkrediten ist so eine immer größere Finanzblase entstanden, die zunächst zu einer Hypothekenkrise führte und in einem nächsten Schritt zu massiven Kurseinbrüchen an der Wall Street. 2008 fand die Entwicklung ihren vorerst traurigen Höhepunkt in der internationalen Finanzkrise.

Im Jahr 1980 war der Wert der globalen Finanzanlagen und des weltweiten BIP noch weitestgehend ausgeglichen, wie Statistiken des Internationalen Währungsfonds belegen. 1993 dann machten die globalen Finanzanlagen bereits das Doppelte des weltweiten BIP aus, 2003 das Drei- und 2007 gar das Vierfache. Vor dem Ausbruch der internationalen Finanzkrise im Jahr 2008 erreichte der Nominalwert der weltweiten Finanzderivate bereits 620 Billionen Dollar – das Zehnfache der Realwirtschaft. Die US-amerikanische Hypothekenkrise brach bereits ein Jahr vor dem Beginn der globalen Finanzkrise im Jahr 2008 aus. Das hätte eigentlich bereits eine Vorahnung auf das bevorstehende Platzen der Blasen der virtuellen Wirtschaft der USA geben können.

Anders als vor drei Jahren steht die Weltwirtschaft heute vor allem vor einem Schuldenproblem. Bereits im November 2009 haben die Autoritäten des Emirats Dubai im Namen des Unternehmens Dubai World um einen Zahlungsaufschub in Höhe von 60 Milliarden Dollar gebeten. Einige Finanzinstitute schätzten damals, dass sich die Schulden des Emirats Dubai bis September 2009 auf insgesamt 80 Milliarden Dollar beliefen. Die größte ägyptische Investmentbank EFG-Hermes bezifferte die Verbindlichkeiten sogar auf 170 Milliarden Dollar, weit höher als bisher angenommen. Aber das Dubai-Schuldenproblem war sicher nur der auslösende Funke für das, was folgte. Unter der Oberfläche brodelte es bereits seit langem, sodass die Schuldenkrise im Anschluss schließlich um sich griff. Seit dem letzten Jahr stürzte eine ganze Reihe europäischer Länder nach einander ins Schuldenchaos: zunächst Griechenland, dann Spanien, gefolgt von Portugal, Italien, Irland und Island. Die Situation spitzte sich zu einer gesamteuropäischen Schuldenkrise zu. Als Konsequenz haben die internationalen Ratingagenturen seit dem letzten Jahr begonnen, die Bonität zahlreicher Länder herabzustufen, darunter etwa die von Russland. In der ersten Hälfte dieses Jahres setzten Standard & Poor’s sowie Moody’s dann die Kreditwürdigkeit von Japan herab. Danach folgten die USA. Wenn die EU-Schuldenkrise erstmal auch Staaten wie England, Frankreich und Deutschland erreicht haben wird, hat es die Welt mit einer ausgewachsenen Bonitätskrise zu tun.

Zwar haben die USA als Reaktion auf die globale Finanzkrise 2008 zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um die Entstehung weiterer virtueller Wirtschaftsblasen zu vermeiden, das Grundproblem aber blieb unangetastet: Auch weiterhin setzt die US-Wirtschaft auf die Zugkraft des übermäßigen Konsums, um ihr Wachstum aufrecht zu erhalten – das Land lebt weiter über seine Verhältnisse. Zwar mag die Abhängigkeit der amerikanischen Bevölkerung von Finanzprodukten etwas abgenommen haben, die Wirtschaft aber stützt sich noch immer stark auf den hohen Konsum. Damit strapazieren die USA zunehmend die Kreditwürdigkeit des Dollars. Nachdem die Nixon-Regierung Anfang der 1970er Jahre die direkte Konvertierbarkeit des Dollars in Gold aufgekündigt hatte, war die Kreditwürdigkeit des Dollars alleinig auf die Geldpolitik der US-Notenbank gestützt, d. h. sie war auf den „guten Willen“ dieser Bank zur eingeschränkten Geldversorgung angewiesen. Nach dem Ausbruch der globalen Finanzkrise hatte für die US-Regierung zunächst die Stimulierung der nationalen Wirtschaft oberste Priorität. Bei der Umsetzung ihrer lockeren Geldpolitik zeigte sich die US-Notenbank allerdings wenig umsichtig. Dass zur Stabilisierung des Marktes der Leitzinssatz auf das Mindestmaß von 0 bis 0,25 Prozent gesenkt wurde, scheint gerade noch nachvollziehbar. Zwar strapazierte diese erste Runde lockerer Geldpolitik in gewissem Maße die Kreditwürdigkeit des Dollars, aber der US-Regierung blieb im Endeffekt keine andere Wahl.

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