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Pioniergeist und Innovation: Xiaogangcun erprobt neue Modelle für die Landwirtschaft

Auf den ersten Blick wirkt das Dorf Xiaogangcun im Kreis Fengyan in der Provinz Anhui wie eines unter vielen: Wie in den meisten umliegenden Dörfern bestreitet der Großteil der Bevölkerung seinen Lebensunterhalt mit dem Getreideanbau. Aber Xiaogangcun ist ein geschichtsträchtiges kleines Örtchen. 1978 haben hier 18 mutige Bauern aus ärmsten Verhältnissen ein folgenreiches Experiment gewagt und sich vom Konzept der Volkskommunen verabschiedet. Sie übertrugen aufgrund von Verträgen die Verantwortlichkeit für die Bestellung des Ackerlandes auf die einzelnen Haushalte und läuteten damit ein neues Kapitel in der Geschichte der chinesischen Landwirtschaft ein. Xiaogangcun wurde zum landesweiten Vorbild, das neue Konzept des vertragsgebundenen Verantwortlichkeitssystems auf der Basis der Haushalte in Verbindung mit dem Ertrag setzte sich durch, wurde kontinuierlich perfektioniert. Es war der Startschuss für den Aufbau einer diversifizierten Marktwirtschaft, bei der der Bevölkerung mehr Eigenverantwortlichkeit übertragen wurde. Heute gehen die Bauern in Xiaogangcun wie in vielen anderen ländlichen Gegenden noch einen Schritt weiter: Sie setzen auf die Übertragung der Nutzungsrechte ihres Ackerlandes – mit Erfolg.

Innovationsgeist: Eine Skulptur in Xiaogangcun erinnert an die Gruppe der 18 mutigen Pioniere, die 1978 den Grundstein für die chinesische Landwirtschaftsreform legten.

Mehr Eigeninitiative: Haushaltverantwortlichkeit revolutionierte Chinas Landwirtschaft

Vor dem Wendepunkt 1978 hatte man auch in Xiaogangcun wie im Rest des Landes auf ein System von so genannten Volkskommunen gesetzt. Der Boden wurde als Kollektiveigentum gemeinschaftlich bestellt, die Verteilung des Ertrags erfolgte nach der geleisteten Arbeit. Das System setzte auf vermeintliche Triebkraft durch Größe und Kollektivität, was aber den Arbeitsenthusiasmus der Bauern lähmte, wie sich später herausstellen sollte. Die Bauern gingen zwar ihrer Arbeit nach, es fehlte ihnen aber an Leistungsanreizen. Das blieb nicht ohne Folgen: In Xiaogangcun reichten die jährlich erwirtschafteten Erträge nicht einmal aus, um den Eigenbedarf der Bauern zu decken, geschweige denn, die darüber hinausgehende Entwicklung der landwirtschaftlichen Produktion.

Auch damals hatte sich der kleine Ort mit seinen 20 Haushalten und etwas mehr als 100 Einwohnern einen Namen in der Region gemacht, jedoch nicht für seine Innovationskraft. Jedes Jahr zu Wintereinbruch mussten sich die Einwohner Hilfe aus den umliegenden Dörfern erbetteln, um über die Runden zu kommen. Die Behausungen vieler Dorfbewohner waren schäbig und völlig heruntergekommen, manche Familien teilten sich zum Schlafen nur eine einzige Steppdecke. Am Abend des 24. November 1978 fassten 18 Einwohner Xiaogangcuns konfrontiert mit einer weiteren Missernte einen mutigen Plan: Ein System der vertragsgebundenen Verantwortlichkeit auf der Basis der Haushalte in Verbindung mit dem Produktionsertrag sollte das bisherige System der Volkskommunen ablösen. Alle Bauern sollten für die Bewirtschaftung ihres Landes selbst verantwortlich sein. Zum damaligen Zeitpunkt wirkte dieser Vorstoß wie die Forderung nach Einführung des Kapitalismus. Im günstigsten Fall hatten die Bauern harsche Kritik zu erwarten, im schlimmsten Fall drohte ihnen Gefängnis. Aber die Einwohner wagten den Umbruch, unterzeichneten gemeinschaftlich einen Vertrag, um ihren Reformwillen auch formal zu untermauern. Noch in derselben Nacht wurden alle Nutztiere, landwirtschaftlichen Geräte und das Ackerland nach Personenzahl auf die einzelnen Haushalte aufgeteilt. Die Aktion ging als Prolog der chinesischen Landwirtschaftsreform in die Geschichte ein.

Der Mut der Bauern zahlte sich aus: Im Herbst 1979 war die Gesamtproduktionsmenge an Getreide des Ortes von 18 Tonnen im Jahr 1978 auf 66 Tonnen gestiegen. Das durchschnittliche Jahreseinkommen der Dorfbewohner kletterte von 20 auf 400 Yuan. Zum ersten Mal seit Einführung des Systems der Volkskommunen 1956 waren die Einwohner in der Lage, nicht nur die vorgesehene Menge an Getreide an den Staat abzuliefern, sie bekamen sogar einen Obolus für ihre überschüssigen Abgaben ausgezahlt. Dorfbewohner Yan Jinchang, einer der Visionäre von damals, erinnert sich zurück: „1980 erntete unsere Familie 15 Tonnen Getreide. Wir sind damit zum ersten Haushalt des Dorfes geworden, der in einem Jahr über 10 000 Yuan erwirtschaftet hat. 1983 haben wir vom Kreis Fengyang sogar einen Traktor im Wert von über 3000 Yuan als Prämie geschenkt bekommen. Wir bauten uns ein geräumiges, ziegelgedecktes Haus mit vier Zimmern.“

Der Erfolg des Dorfes animierte die umliegenden Dörfer zur Nachahmung. Kurze Zeit später wurden die Erfahrungen Xiaogangcuns im Bericht zur dritten Plenartagung des XI. Zentralkomitees der KPCh publik gemacht. Von da an wurde das Modell der Haushaltsverantwortlichkeit zum landesweiten Vorbild für die Reform der Landwirtschaft.

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