„Trotz der Herausforderungen haben die Zentralgebiete ein großes Entwicklungspotential“, erklärt Cheng Biding, Experte für regionale Wirtschaftsforschung an der TU Hefei. „Zum einen können die Zentralgebiete durch die inländische und internationale industrielle Umgestaltung und eine Vertiefung der überregionalen Umstrukturierung noch rascher verlagerte Industriezweige anziehen und die Optimierung ihrer industriellen Struktur fördern. Chinas Wirtschaft erfährt eine stabile und relativ schnelle Entwicklung. Die ständig wachsende Nachfrage nach Ressourcen, Energie und Arbeitskräften ist eine große Chance für die zentralen Gebiete, hier liegen die Stärken der Region“, so Cheng. Die Gebiete hätten derzeit die Chance, Industrialisierung und Urbanisierung deutlich voranzutreiben. „Zum anderen unterstützt die Regierung die Zentralgebiete im Rahmen ihrer Entwicklungsstrategie verstärkt. Hierdurch werden die Entwicklungsgrundlagen, Systeme und Mechanismen und auch das politische Umfeld in diesem Teil Chinas stetig verbessert.“
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Kornkammer des Landes: Die Stadt Chuzhou in der Provinz Anhui ist eines der wichtigsten Anbaugebiete für hochwertige Reissorten. |
Und die Förderstrategie zeigt bereits Wirkung: Durch die gezielte Entwicklung spezifischer Branchen und die Ansiedlung verlagerter Industriezweige stieg das Gesamt-BIP der sechs Provinzen im ersten Quartal 2011 auf zwei Billionen Yuan (rund 210 Milliarden Euro), was 20,8 Prozent des gesamtchinesischen BIP von 9,6 Billionen Yuan (rund 1 Billion Euro) entspricht. Die zentralen Provinzen zeigen eine bessere Wachstumstendenz als der Rest des Landes: Beim Wachstum von Investitionen, Konsum und Export und der BIP-Wachstumsrate liegen alle sechs Provinzen über dem Landesdurchschnitt.
Zusätzlich angetrieben durch die wachsenden Investitionen, die deutliche Exporterholung und die gesteigerte Inlandsnachfrage machen Chinas Zentralgebiete wirtschaftlich nicht nur stetig gegenüber dem Rest des Landes an Boden gut, sie sind nach den Gebieten entlang des Bohai-Meers, dem Jangtse- und Perlflussdelta zum vierten Wachstumsmotor des Landes avanciert.