„Wissenschaft und Technik sind eine wesentliche Triebkraft, die die traditionelle Landwirtschaft in der Moderne ankommen lässt“, sagt Cheng Ping, Vizedirektorin des Amtes für Agrarwirtschaft der Provinz Guangdong. „Noch aber behindert der Bildungsgrad der Bauern die Verbreitung moderner agrarwirtschaftlicher Methoden in großem Maße“, fügt sie hinzu. Wegen der relativ niedrigen agrarwirtschaftlichen Effizienz wandern viele junge Bauern mit höherer Bildung und technischen Fertigkeiten in die Städte ab. Auf dem Land bleiben meist Alte, Frauen und ungebildete Bauern zurück. „Mit der zunehmenden Urbanisierung wird die Zahl der Bauern sicher noch weiter sinken und die Landwirtschaft wird sich von einer traditionell arbeitsintensiven zu einer hoch technologisierten Branche entwickeln. Seit 2004 gibt es in China neue wissenschaftlich-technische Ausbildungsprojekte speziell für Bauern. So sollen die Landwirte auf den neuesten Entwicklungsstand gebracht werden“, erklärt Cheng Ping.
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Wissenschaft und Technik sind eine wesentliche Triebkraft, die die traditionelle Landwirtschaft in der Moderne ankommen lässt. |
Auch Fachorganisationen für Bauern helfen, die agrarwirtschaftliche Effizienz zu erhöhen. „Wenn die Bauern kooperieren und arbeitsteilig vorgehen – manche sich zum Beispiel aufs Marketing konzentrieren, andere auf Transport und Verkauf, wieder andere auf die Feldbestellung – kann die Arbeitseffizienz deutlich erhöht werden“, erklärt Chen Xiwen. „Bei Verhandlungen mit Geschäftspartnern haben Organisationen eine stärkere Position als einzelne Bauern. Und auch bei der Verbreitung technischer Neuerungen sind Organisationen und Verbände von Vorteil. Außerdem helfen sie, die Kosten zu reduzieren.“ Beispielsweise könnten sich so mehrere landwirtschaftliche Haushalte zusammentun. „Ein Haushalt kauft einen Traktor, ein anderer eine Sämaschine, ein dritter eine Mähmaschine“, sagt Chen.
Stabilisierung der Getreidepreise
„Es ist notwendig, dass die Regierung für wichtige Produkte wie Getreide Vorräte anlegt und Menge und Preis reguliert“, so Chen. Zurzeit verfügt China über feste Vorräte an Getreide, Baumwolle, Pflanzenöl, Zucker und Schweinefleisch. Wenn ein Überangebot zu einer Preissenkung führt, kauft die Regierung ein, um die Marktpreise zu normalisieren. Bei einem Unterangebot an Agrar- und Nebenprodukten, etwa wegen Naturkatastrophen, und einem dadurch bedingten Preisanstieg, verkauft die Regierung ihre Reserven, um die Preise zu stabilisieren.
China hat heute nicht nur seine eigenen Probleme der Nahrungsmittelversorgung gelöst, sondern gewährt auch anderen Ländern landwirtschaftliche Unterstützung. Insbesondere afrikanischen Staaten stellt China hochwertige Saatsorten, Bewässerungstechnik und -anlagen sowie landwirtschaftliche Maschinen zur Verfügung, wodurch die Produktionserträge in diesen Ländern bereits maßgeblich gesteigert werden konnten. „Diese Erhöhung hilft bei der Stabilisierung der internationalen Getreidepreise und kommt letztlich auch China zugute“, sagt Chen.