Paläste (5): Norbulinka
Der Norbulinka, im westlichen Vorort Lhasas gelegen, ist ein weiterer bekannter Baukomplex in Tibet, in dem Palast und Gebetshalle eine Einheit bilden. Er ist die Sommerresidenz des Dalai Lama. Der Bau wurde im 18. Jahrhundert auf Veranlassung des 7. Dalai Lama geschaffen und dann unter dem 8. und dem 13. Dalai Lama renoviert und erweitert. Der Baukomplex umfasst u.a. Urao Phodrang, Gesang Phodrang, eine Plattform, auf der Sutras diskutiert werden, einen Turm, um Theateraufführungen zu beobachten, einen Palast in der Seemitte, den Palast des Drachenkönigs, den Goldenen Linka, das Goldene Phodrang, den Palast Gesangdeji, Dadanmijiu Phodrang und eine Gartenanlage. Die Paläste Gesang Phodrang, Goldene Phodrang und Dadanmijiu Phodrang gelten als Hauptgebäude. In allen dieser Paläste befinden sich die großen Gebets- und Meditationshallen. Daneben gibt es kleinere Gebetshallen sowie Schlafgemächer und Büros, die nur dem Dalai Lama zur Verfügung standen. Seit der Zeit des 7. Dalai Lama verbrachten die Dalai Lamas stets hier den Sommer, daher die Bezeichnung „Sommerresidenz“. Sie führten von hier aus die Regierungsgeschäfte und gingen ihren religiösen Aufgaben nach. Vergleicht man den Norbulinka mit dem Potala-Palast, so ist bei Norbulinka die hervorragend gelungene Kombination von Palast und Gartenanlage hervorzuheben. Seit der Zeit des 8. Dalai Lama wurde großer Wert auf den Gartenbau gelegt. Man pflanzte zahlreiche Bäume, Sträucher und Blumen an. In der Gartenanlage spiegelt sich die gelungene Verbindung tibetischer und han-chinesischer Gartenbaukunst wider.