Das Grab Trisung Detsans, das im Süden des westlichen Gräbergebietes liegt, ist durch zwei vor dem Grab kauernde steinerne Löwen gekennzeichnet. Die 1,45 m hohen Löwenfiguren sind aus einem Steinblock gehauen und wirken majestätisch kraftvoll. Nordöstlich des Grabes steht ein Grabstein, nördlich ein Denkmal, auf dem die Verdienste Trisung Detsans aufgezeichnet wurden. Der Grabstein hat eine Art Kappe in Form eines Walmdaches mit vier aufwärts gerichteten Vorsprüngen. Auf der Kappe sind Flammenzeichen eingraviert, darunter Wolken. Unter der Kappe befindet sich eine rechteckige Tafel mit darin eingeschnitzten tibetischen Schriftzeichen. Der Text umfasst 34 Zeilen, zu beiden Seiten der Inschriften wurden fliegende Drachen graviert. Auf der eigenartigen Kappe des Denkmals sieht man den Lotosthron (Buddhas Sitz hat bekanntlich die Form einer Lotosblume), der aus 16 Lotosblättern gebildet wird. Rings um den Sockel der Kappe sind Wolkenreliefs dargestellt. Am Sockelfuß, der die Form einer Schildkröte hat, erkennt man vier symmetrisch angeordnete Reliefs, die fliegende Feen darstellen. In der Mitte, nach Osten zu, zeigt ein Relief die Sonne mit 16 Strahlen, nach Westen zu ist der Mond zu sehen. Zwischen den Wolkenreliefs erkennt man auch vier Drachen, unter denen sich ein Thron in Form eines doppelten Lotos befindet. Auf dem Denkmal werden die Verdienste Trisung Detsans genannt. Die Inschrift besagt, dass seine Herrschaft von allen anerkannt war, das Volk gut lebte und das Reich ein ausgedehntes Territorium besaß.
Die Konstruktion der Grabkammer des Songtsan-Gampo-Mausoleum, die Gestaltung der beiden steinernen Löwen und der Gedenksteine des Trisung-Detsan-Mausoleums sind charakteristisch für die Anlage von Königsgräbern während des Tubo-Reiches. Häufig wiederkehrende Motive, wie Lotosblätter und fliegende Feen, zeigen an , dass der Buddhismus in der Tubo-Gesellschaft bereits fest verwurzelt war. Die Drachen sowie Mond und Sonne drücken hingegen die Vorstellung der alten Bon-Religion von den „drei Welten“ aus. Die Gräber der tibetischen Könige sind groß und majestätisch. Künstlerisch hervorstechend sind die Steinlöwen und Grabsteine. Nach dem Ende des Tubo-Reiches und mit zunehmender Wirkung des tibetischen Buddhismus auf dem Plateau wurden später keine weiteren Mausoleen in Tibet erbaut. Darum gelten die Mausoleen der tibetischen Könige als einzigartig und sehr kostbar. Sie nehmen in der Geschichte der tibetischen Architektur eine besondere Position ein.