Bestattungsriten
Die Felsenhöhlenbestattung
Im Tal am Gyirong Zangbo-Fluss in Südtibet sind die Felsenhöhlen-, die Wasser- und die Feuerbestattung gleichermaßen wichtig. Hoch geachtete Mönche werden eingeladen, um zu entscheiden, wann und auf welche Weise der Verstorbene zu begraben ist. Zur Felsenhöhlenbestattung wird die Leiche mit Salz und Aromastoff zum Fäunisschutz behandelt und mit Butter oder Milch eingerieben. Dann wird die Leiche angekleidet, in Embryonalstellung gebunden und in einen Holzsarg gelegt. Dieser wird in eine Felsenhöhle oder unter einen überhängenden Felsen weit vom Dorf entfernt gebracht, an dem ein reißender Fluss vorbeifließt. Die Felsenhöhle soll 50 bis 200 Meter über dem Boden und 300 bis 500 Meter über dem Fluss liegen. In einigen Bergen wurden auch Höhlen zur Totenbestattung geschaffen. Je höher das Grab liegt, desto höher ist der soziale Status des Verstorbenen. Die Trauerfeier ist eindrucksvoll.
Die Baumbestattung
So werden vor allem verstorbene Kinder in Nyingchi beigesetzt. Man wäscht die Toten in einer Salzlöschung, bevor sie dann in eine Holzkiste, ein Holzfass oder in einen Bambuskorb gelegt werden. Dann wird das Behältnis in den Wald auf die Schattenseite des Berges gebracht und an einen großen Baum gehängt, damit nicht noch andere Kinder sterben müssen.
In Tibet gibt es weitere Begräbnisarten wie die Bestattung in hängenden Särgen oder die Bestattung im Steinsarg.