Lijiang: Gestaltung weltweit berühmter touristischer Attraktionen

Von Liu Huanzhi

Lijiang liegt im Nordwesten der Provinz Yunnan Chinas, am Mittel- und Oberlauf des Flusses Jinsha, gehört zum Übergangsgebiet zwischen dem Plateau Qinghai-Tibet und der Hochebene Yunnan-Guizhou und auch zum großen Delta-Gebiet zwischen Yunnan, Sichuan und Tibet. In der chinesischen Geschichte war Lijiang das politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum im Nordwesten Chinas. Seit der Han Dynastie (206 v. u. Z. - 220 n. u. Z.) war Lijiang ein wichtiger Güterumschlagplatz an der Seidestraße des Südens, die nach Tibet, Indien und Nepal führte, und an „dem Weg für den Handel mit Pferden und Tee“.

Einzigartige Ressourcen für Tourismus

Die natürlichen Ressourcen Lijiangs bilden eine besonders günstige Voraussetzung für die Entwicklung des Tourismus. Mit einer Fläche von 20 000 qkm und 1,11 Millionen Einwohnern hat Lijiang ein internationales Renommee: Die Stadt verfügt über Weltkulturerbe und Weltnaturerbe und ist zugleich ein Schwerpunkt-Landschaftsgebiet auf nationaler Ebene und eine berühmte traditionsreiche Kulturstadt in China.

„Zwei Berge, eine Stadt, ein See, ein Fluss, eine Kultur und ein Lokalkolorit“ kennzeichnen die Ressourcen für den Tourismus in Lijiang. Die „zwei Berge“ sind Schneeberg Yulong und der Berg Laojun. Das Landschaftsgebiet des Schneeberges hat eine Fläche von 26 300 ha und ist ein Landschaftsgebiet auf der nationalen Ebene, ein Naturschutzgebiet und touristisches Erschließungsgebiet auf der Provinzebene und wurde als touristisches Landschaftsgebiet mit 5A (höchste Kategorie) eingestuft. Dieses Landschaftsgebiet wird als „Museum für Gletscher“ und „Schatzkammer der tierischen und pflanzlichen Artenvielfalt“ bezeichnet. Der Berg Laojun liegt im Zentrum des Weltnaturerbes, bei dem es sich um den parallelen Verlauf dreier Flüsse handelt, nämlich des Jangtze, des Me-Kong und des Salween. In dieser Region gibt es die reichste Artenvielfalt der gemäßigten Zone der Welt. Außerdem ist sie berühmt für die Urwälder und auch für die tierische und pflanzliche Artenvielfalt. „Eine Stadt“ bezieht sich auf die Altstadt Lijiang, die eine Fläche von 3.9 qkm und eine 800-jährige Geschichte hat. Sie ist eine der berühmtesten traditionsreichen Kulturstädte und ein Weltkulturerbe. „Ein See“ ist der Lugu-See, einer der neun Seen auf dem Hochland in Yunnan, und hat eine Fläche von 48.45 qkm, 30,3 qkm davon liegen im Kreis Ninglang. Der Lugu-See ist zudem ein Naturschutzgebiet und ein Urlaubsort auf der Provinzebene. „Ein Fluss“ ist der Fluss Jinsha, der auf einer Strecke von 615 Kilometern an Lijiang vorbeifließt. Dem Fluss entlang gibt es reichliche Naturlandschaften und von Menschen geschaffene Sehenswürdigkeiten. „Eine Kultur“ bezieht sich auf die Dongba-Kultur der Nationalität der Naxi. Bei dieser Kultur handelt es sich um ein Kultursystem, das sich aus piktographischen Schriftzeichen, die als die „einzige lebendige Bilderschrift“ in der Welt gilt, aus der alten Musik dieser nationalen Minderheit, für die ein Antrag auf die Einstufung als „immaterielles Kulturerbe“ gestellt wird, und aus den heiligen Dongba-Schriften, die als „Enzyklopädie über die Gesellschaft der Naxi-Nationalität in ihrem Altertum“ bezeichnet, aus der Malerei, der Architektur und der Religion der Naxi-Nationalität zusammensetzt. Die alten Schriften in der Dongba-Kultur sind bereits als Teil des Weltkulturerbes gelistet. „Ein Lokalkolorit“ bezieht sich auf die überlieferte Lebensweise der matriarchalischen Gesellschaft der Mosuo, die am Lugu-See leben.

Heutzutage wohnen in der Altstadt Lijiang 25 000 Menschen in mehr als 6200 Familien, die Einwohner sind zumeist Angehörige der Naxi-Nationalität. Dort gibt es v. a. zehn berühmte Sehenswürdigkeiten wie die Dongba-Bilderschrift, die alte Musik der Naxi, traditionsreiche Bauwerke und Kulturdarbietungen. Lijiang ist deswegen eine große touristische Attraktion mit weltweitem Renommee geworden, weil es Natur, Kultur und Geschichte in sich vereint.