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Die finanzielle Grundlage der Familie, so erzählt uns Yu Chunmei, sei durch den Holzhandel ihres Schwiegervaters geschaffen worden. Zurzeit zählt der Haushalt des Ehepaars Ou insgesamt acht Mitglieder. Neben den Schwiegereltern und den drei Kindern des Ehepaars ernährt die Familie außerdem den geistig behinderten älteren Bruder von Ou Chaodong.

Auch Familie Ou bestreitet ihren Lebensunterhalt vorwiegend mit dem Anbau von Gewürzlilien. Die Ous bauen auf einer Fläche von gut 3,3 Hektar Gewürzlilien an, daneben auch ein wenig Reis. Die Familie besitze zudem ein eigenes Auto, erzählt uns Yu, eine Seltenheit im Dorf. Neben der Übernahme von kleinen Transportdiensten befördere die Familie mit dem Wagen andere Dorfbewohner zum Markt. Ein lukrativer Nebenverdienst für die Ous. „Für Hin- und Rückfahrt kassieren wir 20 Yuan (rund 2,40 Euro)", erzählt Yu. Die Fahrprüfung habe sie in der Stadt Baoshan, der Kreis Tengchong untersteht, absolviert, sagt sie.

Das Dorf Caijiazhai liegt rund 200 Kilometer von der Stadt entfernt. Yu ist die einzige Dorfbewohnerin, die schon mal in der Stadt war. In der Provinzhauptstadt Kunming war auch Yu noch nicht, die liegt noch weiter entfernt.

Ihre Kinder sollen eine bessere Schulbildung genießen als sie selbst, hofft Yu. Sie sollen die Welt außerhalb des Dorfes kennen lernen und vielleicht eine Karriere in der Stadt machen, das wäre Yus Traum. Alle drei Sprösslinge besuchen heute Schulen in der nahe gelegenen Gemeinde Houqiao. „Alles ist kostenlos", erzählt Yu. Es gebe keine Schulgebühren und auch Unterkunft und Verpflegung seien umsonst. Außerdem bekomme ihre ältere Tochter jede Woche 10 Yuan (1,20 Euro) Taschengeld, die zwei jüngeren Kinder erhielten jeweils 5 Yuan (60 Cent). „Mit diesem Geld können sie Bedarfsartikel und Schreibwaren kaufen," sagt sie.

Die gegenwärtige Bildungspolitik des Staates sieht eine neunjährige Schulbildung nach der allgemeinen Schulpflicht in den von nationalen Minderheiten bewohnten Gebieten vor. Die Schüler sind dabei von Schulgebühren und allen Unkosten befreit, außerdem werden die Kosten für Unterkunft und Verpflegung vom Staat übernommen. Für die Kinder in den landwirtschaftlich geprägten Regionen und Viehzuchtgebieten in Tibet und Xinjiang ist diese Bildungspolitik sogar auf die Oberstufe der Mittelschule ausgedehnt, d. h. dort genießen die Kinder eine zwölfjährige kostlose Schulbildung. Die staatliche Bildungspolitik reduziert für viele Angehörige der Lisu-Nationalität die finanzielle Belastung der Schulbildung enorm, so auch für das Ehepaar Ou.

Vielfältiges kulturelles Leben

Zwar waren die Ous noch nie in der Provinzhauptstadt, im Ausland allerdings schon, und das aus einem ganz bestimmten Anlass: Am 8. Tag des 3. Monats nach dem traditionellen chinesischen Mondkalender besuchte das Ehepaar im letzten Jahr gemeinsam mit anderen jüngeren Dorfbewohnern die Stadt Myitkyina, die drittgrößte Stadt Myanmars. Mit Motorrädern legten sie die über 100 Kilometer lange Strecke zurück, um am traditionellen „Fest des Erkletterns der Messerleiter" teilzunehmen.

Dieses Fest wird in ähnlicher Weise auch bei den Angehörigen der Lisu-Nationalität in China begangen. Dort nennt man es „Den Messerberg erklettern und übers Feuermeer gehen". Bei dem Ritual klettern die Teilnehmer barfuß eine Leiter aus scharfen Messern hinauf, ohne dass die Füße auch nur die kleinste Verletzung davontrügen. Außerdem führen sie auf einer glühenden Feuerstelle, ebenfalls barfuß, verschiedene Kunststücke auf, auch hier ohne jeglichen Schaden zu nehmen.

Die Veranstaltung im letzten Jahr fand in einem Dorf in der Vorstadt von Myitkyina statt. Das Ehepaar Ou beteiligte sich jedoch selbst nicht an den abenteuerlichen Kunststückchen. Stattdessen beließen sie es bei der Teilnahme am Gruppentanz am Lagerfeuer. Die Ous denken noch immer gerne an das Ereignis zurück und werfen immer wieder einen Blick auf die gemeinsamen Erinnerungsfotos.

Doch auch die Gemeinde Houqiao braucht sich nicht zu verstecken, wenn es um ihr kulturelles Angebot geht. Im Wohnviertel Houqiao, das der Gemeinde Houqiao untersteht, finden in jedem Dorf am 2. Tag des 2. Monats und am 8. Tag des 3. Monats nach dem traditionellen Mondkalender traditionelle Tanzveranstaltungen statt. Zum Frühlingsfest vom 1. bis zum 15. Tag des 1. Monats wird sogar jeden Abend auf den Dorfplätzen getanzt.

Neben den volkstümlichen Veranstaltungen besteht auch ein modernes kulturelles Leben. So gibt es in den Dörfern zum Beispiel regelmäßige Filmvorführungen. Liu Zufang, Angehörige der Lisu-Nationalität und Leiterin der Kulturstation der Gemeinde Houqiao, sagt: „Die Filmveranstaltungen werden vom Staat subventioniert. Es gibt einen Kinoverein, dessen Team jeden Monat in ein Dorf reist und Filme vorführt." Familie Ou hat zuhause außerdem einen Fernsehapparat, mit dem sie über 45 Programme empfangen kann. Außerdem wolle man in Zukunft einen Computer anschaffen, sagt Yu, denn auch ihr Dorf, so hofft sie, werde wie viele entlegene Dörfer Chinas bald einen Internetanschluss bekommen. Dann wird auch das kleine Caijiazhai an die weite Welt angeschlossen sein, zumindest über das World Wide Web.

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