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Altenpflege: Große Verantwortung für Chinas Einzelkinder

Von Yi Ling*

Als „kleine Kaiser" sind sie bekannt geworden, Chinas Einzelkinder, als Sonne, um den Stolz und Aufmerksamkeit der ganzen Familie kreisen. Die erste Generation dieser „kleinen Kaiser" erblickte Ende der 1970er Jahre das Licht der Welt. Seitdem sind mehr als 30 Jahre vergangen und die vermeintlich verhätschelten Sprösslinge von damals haben heute eine große Verantwortung zu stemmen: Sie sind auf sich gestellt bei der Pflege ihrer alternden Eltern. Überfordert sie diese Herausforderung?

Es ist nicht leicht, weiß Cao Yanhui aus eigener Erfahrung. Die 32-Jährige ist eines dieser Einzelkinder, die Ende der 1970er Jahre geboren wurden. „Als kleine Sonne der Familie bekam ich mehr Liebe, Aufmerksamkeit und Zuneigung als die meisten Kinder früherer Generationen. Heute muss ich als Energiequelle für vier ,Planeten' funktionieren: meine Eltern und meine Schwiegereltern", sagt sie.

Cao stammt ursprünglich aus der zentralchinesischen Provinz Hunan, heute arbeitet sie in einer Werbeagentur in Beijing. Auch ihr Mann ist ein Einzelkind. Vor einem Jahr brachte das junge Ehepaar einen eigenen Sprössling zur Welt. Die Familie besteht heute also aus einem Einzelkind, einem Elternpaar und zwei Großelternpaaren. Eine umgekehrte Pyramidenstruktur, wie sie heute typisch ist für viele Familien in China. „Vor drei Jahren, also im Jahr 2008, haben meine Eltern eine kleine Wohnung in einem Beijinger Vorort gekauft. Sie haben mir erst vor zwei Monaten davon erzählt. Wir sind aus allen Wolken gefallen. Wir waren innerlich irgendwie noch nicht darauf vorbereitet, dass wir bald für die Pflege unserer Eltern verantwortlich sein werden."

Die Ein-Kind-Politik wurde Ende der 1970er Jahre in China eingeführt, um dem raschen Bevölkerungswachstum seit Beginn der 1950er-Jahre zu begegnen. Nun sind 30 Jahre vergangen und die Bevölkerungsexplosion konnte erfolgreich gebremst werden. Chinas Bevölkerungswachstum ging von 1982 bis 2010 von 2,09 auf 0,57 Prozent zurück, wie Daten des Nationalen Statistikamtes belegen. Nach Angaben der Staatlichen Kommission für Familienplanung gab es 2007 in ganz China rund 90 Millionen Einzelkinder. Heute wird die Zahl auf 100 Millionen geschätzt.

Dafür steht China heute vor einem neuen Problem: dem der Vergreisung seiner Gesellschaft. Von einer alternden Gesellschaft wird in der Regel dann gesprochen, wenn die über Sechzigjährigen einen Anteil von mehr als zehn Prozent an der Gesamtbevölkerung ausmachen. Zahlen der jüngsten sechsten chinesischen Volkszählung Ende 2010 belegen: Schon heute leben in China rund 177 Millionen Menschen, die über 60 Jahre alt sind, rund 13,7 Prozent der Gesamtbevölkerung.

Eine Heerschar von chinesischen Senioren sehnt sich nach einem glücklichen Lebensabend. Aber wie soll dieser gewährleistet werden? Ein Problem, das China so schnell wie möglich lösen muss. Die traditionelle chinesische Kultur sieht hier die Kinder in der Verantwortung: Die Pflege der alternden Eltern zu übernehmen, gilt als unabdingbarer Beweis kindlicher Pietät. Im Idealfall sollte der Nachwuchs mit seinen Eltern zusammenziehen. In Zeiten der Ein-Kind-Politik sehen sich viele junge Menschen allerdings mit dieser Tradition überfordert, da die gesamte Verantwortung auf ihren Schultern lastet. Es gibt keine Geschwister, die die Belastung mit ihnen teilen könnten. Hinzu kommt, dass viele von ihnen zum Studium oder zum Arbeiten fernab der Heimat leben. Das verkompliziert die Lage zusätzlich.

Caos Mutter, Fang Hongbo, ist heute 58. Bevor sie vor acht Jahren in den Ruhestand ging, arbeitete sie als Buchhalterin in der Provinz Hunan. Vor drei Jahren kratzten sie und ihr Mann fast alle Ersparnisse zusammen, um eine 60 Quadratmeter große Ein-Zimmer-Wohnung im Süden Beijings zu kaufen. Ihre einzige Tochter, die in Beijing lebt, soll sie im Alter unterstützen, für das Rentnerehepaar ist das selbstverständlich. „Bevor wir nach Beijing umgezogen sind, habe ich unsere Pläne meiner Tochter gegenüber mehrfach angedeutet. Leider scheint das irgendwie nicht bei ihr angekommen zu sein. Vielleicht hat sie gedacht, ich mache nur Spaß und hat es nicht ganz ernst genommen", sagt Fang. „In den Augen meiner Tochter sind wir noch nicht so alt, dass sie uns betreuen müsste."

Aber früher oder später würde der Tag kommen, an dem es nicht mehr alleine ginge, darüber machten sich Caos Eltern keine Illusionen. Im Frühjahr 2010 zogen sie deshalb nach Beijing um. Noch haben sie sich nicht ganz an das neue Leben in der Beijinger Vorstadt gewöhnt. Da ist zum Beispiel die scharfe Chili-Soße nach altem Hunaner Familienrezept, die in Beijing einfach nicht so recht nach Heimat schmecken will. „Ich habe es mehrmals versucht, aber jedes Mal ist der Geschmack anders als daheim. Es liegt am Wasser und an der Luftqualität hier, beides ist in Beijing wesentlich schlechter als in unserer Heimat", sagt Fang.

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