Und auch die Wirtschaftsentwicklung soll nun im Zuge des frischen Windes der Umsiedlung weiter vorangetrieben werden. Bereits am alten Standort haben viele Familien kleine Produktionsbetriebe unterhalten und vorwiegend Blumentöpfe aus dünnem Kunststoff produziert. Im neuen Dorf ist die Zahl dieser kleinen Produktionsbetriebe bereits von 40 auf über 200 gestiegen; mehr als 60 Prozent der Familien des Dorfes verdienen mittlerweile mit der Produktion von Plastiktöpfen ihr Geld. Mit einer jährlichen Produktion von fast acht Milliarden Blumentöpfen hat sich Songzhuang zu einem der wichtigsten Produktionsstandorte für Blumentöpfe in Nordchina gemausert.
Song Jinshuang betreibt die größte Produktionsstätte des Dorfes. In seiner Fabrik sind etwa ein Dutzend Mitarbeiter beschäftigt, der jährliche Produktionswert liegt bei einigen Millionen Yuan. Zukünftig will Song noch weitere Fabrikgebäude bauen, um die Produktionsmenge noch weiter zu steigern.
Und auch die Beschäftigten zeigen sich zufrieden: „Ich spiele nicht mit dem Gedanken, mein eigenes kleines Unternehmen zu gründen“, sagt ein Arbeiter einer anderen Fabrik des Dorfes. Er und seine Frau könnten mit ihrer Arbeit in der Fabrik täglich rund 300 Yuan, umgerechnet rund 35 Euro, verdienen. „Damit sind wir sehr zufrieden. So können wir uns viele Sorgen und Mühen sparen.“
Den Menschen in Songzhuang ist der Neuanfang gelungen, das spürt man nicht zuletzt, wenn man täglich die zahlreichen Transporter ein und ausfahren sieht. Ins ganze Land fahren die Lkws die Blumentöpfe. Und auch bei den Feierlichkeiten zum chinesischen Nationalfeiertag am 1. Oktober dürften viele der prächtigen Blumen auf dem Platz des Himmlischen Friedens in Töpfen aus Songzhuang gestanden haben.