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Raus aus der Gefahrenzone, rein in ein neues Leben

Von Zeng Ping

Die mehrspurige Autobahn von Beijing nach Shenyang führt im Stadtgebiet Tianjin, Kreis Baodi, über eine 1000 Meter lange Brücke. Unter der Brücke schlängelt sich der Jiyun-Fluss durch sein Bett. Der Grenzfluss, der im Yanshan-Gebirge entspringt, trennt die Provinz Hebei von der regierungsunmittelbaren Stadt Tianjin. Am östlichen Ende der Brücke beginnt der Kreis Hetian, Provinz Hebei. Schon von weitem fallen dem Besucher die nagelneuen Häuser mit ihren Satelliten-Antennen auf den Dächern ins Auge. Es sind die Häuser des neuen Dorfs Songzhuang, ein Umsiedlerdorf aus den Überschwemmungsgebieten am Jiyun-Fluss. Songzhuang ist eines von insgesamt 13 Umsiedlerdörfern im Kreis Yutian, die außerhalb der Gefahrenzone neu errichtet wurden.

„Inseln“ im Hochwasser

Der Jiyun durchfließt den Kreis Yutian von Süd nach Nord. Er ist für die Bewohner des Kreises Fluch und Segen zugleich: Der Boden zu beiden Seiten des Flusses ist äußerst fruchtbar. Kommt aber die Hochwassersaison, tritt der Jiyun über seine Ufer und scheint sein Umland zu verschlingen. Begonnen hat das Dilemma für die Bewohner des Kreises kurz nach der Gründung des Neuen China 1949. Um das Hochwasser des Haihe-Flusses zu bekämpfen, baute man damals einen neuen Damm. Am Jiyun entstanden als Folge Flutableitungsgebiete, die immer wieder mit Hochwasser zu kämpfen hatten. Bis in die 1990er Jahre lebten noch mehr als 10 000 Bauern in insgesamt 13 Dörfern der Gemeinden Yangjiabanqiao und Shijiuwo im Überschwemmungsgebiet.

Liu Yi, heute Parteisekretär des neuen Songzhuang, und Song Jinfeng, Leiter des Dorfkomitees, haben die Flutszenen noch klar vor Augen: Bei Hochwasser wurden die Äcker und mit ihnen die Feldfrüchte überschwemmt, nicht selten wurde die komplette Ernte vernichtet. Die Kinder konnten nicht zur Schule gehen und Zulieferwege für die örtlichen Betriebe waren blockiert, sodass weder die dringend benötigten Rohstoffe ein-, noch die fertigen Produkte ausgeführt werden konnten. Ein Dorf im Ausnahmezustand, jedes Jahr aufs Neue. Songzhuang wurde zu einer Insel, isoliert durch die Fluten, abgeschnitten von der Außenwelt.

Besonders dick kam es für die Einheimischen im Jahr 1996: Damals wurden die Einzugsgebiete des Haihe-Flusses vom größten Hochwasser seit Gründung des Neuen China heimgesucht. Um die Sicherheit der nahe gelegenen Millionenmetropole Tianjin zu gewährleisten, wurde Wasser abgeleitet, 13 Dörfer in den Flutableitungsgebieten im Kreis Yutian waren über 40 Tage lang überschwemmt. Die Folgen für die Bauern waren dramatisch: Die Ernteerträge auf insgesamt 180 000 Mu Ackerland, umgerechnet rund 12 000 Hektar, inner- und außerhalb des Dammes wurden vernichtet. Außerdem trafen die Wassermassen die Aquakultur wie etwa die lokale Fischzucht und auch die verarbeitende Industrie schwer. Rund 10 000 Einheimische kämpften in den Überschwemmungsgebieten an vorderster Front gegen die Wassermassen, um die Schäden in Grenzen zu halten. Aber sie konnten letztlich nur wenig ausrichten. Die wirtschaftlichen Gesamtschäden der 13 Dörfer beliefen sich auf nahezu 10 Millionen Yuan, umgerechnet rund 1,2 Millionen Euro.

Song Jinfeng, Leiter des Dorfkomitees, zeigt eine von einer Bauernfamilie hergestellte Maschine.

Entscheidung für den Kraftakt

Wie konnten derartige Katastrophen in Zukunft verhindert werden? Noch während das Wasser in den Straßen vieler Dörfer stand, begannen die Entscheidungsträger des Parteikomitees sowie der Kreisregierung fieberhaft nach einer Lösung zu suchen. Eins stand schnell fest: Maßnahmen zur Hochwasserbekämpfung allein konnten das Problem langfristig nicht von Grund auf lösen. Letztlich sahen die Verantwortlichen die Umsiedlung als einzigen Ausweg. Ein solches Projekt aber stellte einen arbeits- und kostenintensiven Kraftakt dar. Wie sollte ein solches Mammutprojekt finanziert und realisiert werden?

Letztlich gaben die Bilder der von den Wassermassen umschlossenen Dörfer, von überschwemmten Feldern und der hilflosen Bevölkerung den Ausschlag: es war an der Zeit, zu handeln! Das Parteikomitee und die Kreisregierung gaben schließlich grünes Licht für die Umsiedlung. Mit guter Planung und der umfassenden Unterstützung der Bevölkerung müssten am Ende alle Hindernisse zu überwinden sein, glaubten die Verantwortlichen.

1998 erklärte der Kreis Yutian die Umsiedlung der 13 Dörfer in den Flutableitungsgebieten zur Chefsache. Unter der Bevölkerung stieß die Nachricht auf ein überwiegend positives Echo. Schon seit über 40 Jahren war eine mögliche Umsiedlung im Gespräch, angesichts der großen Hürden, die es zu überwinden galt, war das Projekt aber immer wieder auf Eis gelegt worden. Die Schwierigkeiten waren enorm: Es mangelte anfangs nicht nur an politischer und finanzieller Unterstützung. Auch viele Bewohner, deren Familien schon seit Generationen in den betroffenen Gebieten gelebt hatten, begegneten dem Vorhaben anfangs mit großer Skepsis. Ein großes Problem stellte auch die Beschaffung neuer Grundstücke dar, die den Bewohnern bei einer Umsiedlung zur Verfügung gestellt werden mussten.

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